HANNE LORECK VORWAND - EIN KUNSTKRITISCHES PLÄDOYER FÜR DAS DEKORATIVE 30 JUNE 2008, 19:00 HRS ANNA-CATHARINA GEBBERS | BIBLIOTHEKSWOHNUNG
Blinkenlights, Haus des Lehrers
Chaos Computer Club, 2002
Chaos Computer Club, 2002
Hanne Loreck versucht nun, das Verhältnis von Dekorativem und reiner Form neu zu denken und fragt nach der politisch-utopischen und der soziokulturellen Dimension des Dekorativen.
In ihren Ausführungen wird sie sich auf die Projekte »Blinkenlights« und »Bilderbuch-architek-tu-ren« sowie auf die Künstler Dan Graham und Dan Flavin beziehen.
Hanne Loreck ist Professorin für Kunstgeschichte, kunstbezogene Theorie und gender studies an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Kunstkritikerin. Sie ist Mitbegründerin des Graduiertenkollegs Dekonstruktion und Gestaltung: gender (des ersten Kollegs seiner Art, in das Kunstpraxis integriert ist); Sie hat mitgearbeitet am Entwurf der ersten Promotionsordnung in Deutschland, die eine Dissertation mit kunstwissenschaftlichem und künstlerisch-praktischem Teil vorsieht. Schwerpunkte ihrer Lehre: Verhältnis Kunst und Wissenschaft, Fragen des ästhetischen und sozialen Raums, Repräsentationskritik, Bildwissenschaft / visual theory, Kunst des 20. Jahrhunderts mit spezifischem Akzent auf der aktuellen Kunst, ihren Orten und Inszenierungen, Verhältnis von Theorie und Praxis in der Kunst, cultural studies, Post-struktu-ralismus und Psychoanalyse.
„Gender-Fragen sind für mich Leitfragen, die quer zu allen Forschungsfeldern einerseits manifeste Geschlechtermachtverhältnisse benennen, andererseits die latente Konstruktion von Kultur und Kunst mittels der Geschlechterpositionen und ihrer Metaphern und Metonymien innerhalb eines heterosexuellen Regimes dekonstruieren. Meine Arbeitsweise gilt weniger dem expliziten Auswerfen von (post)feministischen oder queeren Themen, sondern mehr dem kontinuierlichen Aufmerksammachen auf die hartgesottene Verankerung der Geschlechter-differenz und ihrer machtvollen Folgen in den Diskursen der Kunstkritik, der Kunsttheorie und -geschichte und selbst noch in den Arten und Weisen der Selbstreflexion und Selbstdarstellung der Kunststudierenden.“ (Hanne Loreck)