AUSSTELLUNG FEMALE INTERVENTION IN DER KLEINEN HUMBOLDT GALERIE
Einladungskarte mit Still aus dem Video "High Heel Obsession" von Stoll & Wachall, 2012, © Stoll & Wachall
Die bösen Mösen "Finding Homes", 2010, Fotografie aus einer Serie von 5 Fotografien, 40 x 50 cm, © Die bösen Mösen
Der Strich "I'll be so glad", 2013, Performance bei der Preview der Biennale von Venedig, © Florian Japp.
Kleine Humboldt Galerie
Zeitgenössische Kunst im Lichthof der Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Vernissage: Dienstag, den 24. Juni 2014, 19 - 22 Uhr
Ausstellungsdauer: 24. Juni bis 18. Juli 2014
Öffnungszeiten: Mi - Sa, 12 - 18 Uhr, öffentliche Führungen: samstags 15 Uhr u. n. V.
Über FEMALE INTERVENTION
Die Ausstellung Female Intervention widmet sich dem Thema Feminismus und will durch das Zusammenbringen verschiedener künstlerischer Positionen einen Anlass zur Diskussion der Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft sowie, spezieller, im Kunstsystem bieten. Im Fokus stehen Künstlerinnen-Kollektive, die durch das überindividuelle Format andere Möglichkeiten ausloten und Grenzen leichter überschreiten können als durch ein Agieren als Einzelperson. Zugleich wählen die Künstlerinnen mit der gemeinschaftlichen Autorschaft bewusst eine Herangehensweise an die Werkproduktion, die dem hierarchisch strukturierten, auf Namen und Geniekult ausgelegten Kunstmarkt entgegenläuft.
Anders als bei älteren feministischen Akteurinnen, die radikal, aber zum Teil auch spröde und verkrampft ihre Rechte eingefordert haben, handeln die eingeladenen Kollektive in der Tradition der „Guerrilla Girls“ mit einem verstärkt humorvoll-spielerischen Gestus. Dies ermöglicht einen niederschwelligeren Zugang zu einem Thema, das in Zeiten von Genderstudies auch bei vielen Frauen und Studentinnen noch auf Vorbehalte und Berührungsängste stößt. An der Humboldt-Universität erhält die Frage der Gleichberechtigung zudem besondere Aktualität, da zeitlich parallel die erste weibliche Wissenschaftlerin, die jüdische Kernphysikerin Lise Meitner (7.11.1878 – 27.10.1968), mit einer Skulptur im Ehrenhof der Universität geehrt wird.
Female Intervention versammelt Kunstwerke verschiedenster Medien (Performance, Video, Fotografie, Malerei, Skulptur und Installation), die kritisch und humorvoll weibliche Rollenzuschreibungen untersuchen, auf Diskriminierung aufmerksam machen, das Kunstsystem dekonstruieren oder die traditionell männerdominierte Geschichtsschreibung um einen weiblichen Blickwinkel erweitern. Zudem präsentiert die Ausstellung Dokumentationsmaterial von öffentlichen Aktionen und Performances der Künstlerinnen und bietet darüber hinaus mit dem interaktiven Archiv der Künstlerinnengruppe „ff“ eine Art alternative Bibliothek zur zeitgenössischen Kunst: mit dem Fokus auf weibliche Künstler und feministische Literatur. Damit erhält der Lichthof der Humboldt-Universität die Atmosphäre eines studiolo und lädt zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema ein.
Teilnehmende Künstlerinnen-Kollektive
3 Hamburger Frauen, Der Strich, Die bösen Mösen, ff, Guerrilla Girls, Stoll & Wachall
Kuratiert von Conny Becker
Ausstellungsansichten im Interview mit NodeTV:
https://www.youtube.com/watch?v=kAtsq5jM3lY
Begleitprogramm
Als Rahmenprogramm sind während der Eröffnung am 24. Juni eine Performance von „ff“ sowie zur Finissage am 18. Juli eine Podiumsdiskussion zur derzeitigen Lage von Künstlerinnen und Kunsthistorikerinnen geplant.
Ferner wird Susanne Husse, Kunsthistorikerin und Kuratorin (Dissident Desire), in einem Vortrag die Bandbreite aufzeigen, in der Begriffe wie Feminismus und Kollektiv definiert werden (10. Juli, 19 Uhr). Am selben Abend wird die Soundarbeit, die aus der Eröffnungsperformance entsteht, präsentiert.
Für StudentInnen bieten „Stoll & Wachall“ einen zweitägigen Workshop an, in dem das Künstlerinnenduo die TeilnehmerInnen spielerisch zu einem sicheren Auftreten und mehr Selbstbewusstsein trainiert (7./8. Juli 2014, je 17-20 Uhr).
24. Juni 2014 19-22 Uhr Vernissage mit Performance von „ff“
7/8. Juli 2014 je 17-20 Uhr Workshop mit Stoll & Wachall für StudentInnen
10. Juli 2014 19 Uhr Vortrag von Susanne Husse & Präsentation einer Soundarbeit
18. Juli 2014 18-22 Uhr Finissage mit Podiumsdiskussion
Ermöglicht wird die Ausstellung durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, des Vereins zur Förderung des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte e.V., der Norwegischen Botschaft und des Bezirkskulturfonds Mitte.
Besonderer Dank an:
Dr. Angelika Keune, Dagmar Oehler und Dissident Desire für die Ausstellungsarchitektur
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FEMALE INTERVENTION
Contemporary Art in the Atrium of Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Vernissage: Tuesday, 24th of June 2014, 7 – 10pm
Duration: 24th of June until 18th of July 2014
Opening hours: Wed - Sat, 12 – 6pm, public tours: saturdays 3 pm
The exhibition Female Intervention is dedicated to feminism. Assembling different artistic approaches, it creates an opportunity to discuss women's position in our society as well as in the art system. The focus of the exhibition lies on feminist artist-collectives. In contrast to individual artists, collectives can more readily explore different possibilities and cross boundaries. With their collective authorship, the female artists furthermore counteract the structures of hierarchy created by the art market as well as the idea of the individual artist as a genius.
Unlike former feminist artists, who claimed their rights in a radical, but sometimes tense way, the exhibited collectives act in a playful and humorous manner, in the tradition of the “Guerrilla Girls”. This allows for a lighter approach to a topic which in times of gender studies, is still a subject of unease and prejudice for many women, including female students. The question of female equality is of particular actuality at the Humboldt University: For the first time a female scientist, the Jewish nuclear physicist Lise Meitner (7.11.1878 - 27.10.1968), will be honored with a sculpture in the university courtyard.
Female Intervention presents works of different media (performance, video, photography, painting, sculpture and installation) which examine female role allocation in a critical and humorous way, create awareness of discrimination, deconstruct the art system or widen the male dominated historiography by a female perspective. Additionally the exhibition presents documentation of public actions and performances by the artists. The interactive archive by the feminist group “ff” will create an alternative contemporary art library with a focus on female artists and feminist literature. Thus, the exhibition space of the Humboldt University will gain a studiolo-like atmosphere and invite visitors to engage widely with the topic.
Participating female artist collectives:
3 Hamburger Frauen, Der Strich, Die bösen Mösen, ff, Guerrilla Girls,
Stoll & Wachall
curated by Conny Becker
Exhibition views in the Interview with NodeTV:
https://www.youtube.com/watch?v=kAtsq5jM3lY
Program:
For the opening on the 24th of June “ff” is creating a new performance. (7-10pm)
On the 7th & 8th of July “Stoll & Wachall” offer a two-days workshop for students to playfully improve self-confidence. (2 x 5-8pm)
On the 10th of July, Susanne Husse, art historian and curator (Dissident Desire), will show the various ways in which terms like feminism and collective are defined (lecture). Furthermore a sound piece will be presented. (7pm)
For the finissage on the 18th of July a panel discussion about the current situation of female artists and art historians will take place. (6-10pm)
24. Juni 2014 19-22 Uhr Opening with performance by “ff”
7/8. Juli 2014 je 17-20 Uhr Performance workshop with ”Stoll & Wachall” for students
10. Juli 2014 19 Uhr Lecture by Susanne Husse & presentation of a sound piece by “ff”
18. Juli 2014 18-22 Uhr Finissage with panel discussion
This exhibition is made possible thanks to the generous financial support of the Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, the Verein zur Förderung des Instituts für Kunst- und Bildgeschichte e. V., the Norwegian embassy and the Bezirkskulturfonds Mitte.
Particular thanks to:
Dr. Angelika Keune, Dagmar Oehler and Lorenzo Sandoval/Dissident Desire for the exhibition architecture.
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Informationen zur Kleinen Humboldt Galerie
Die Kleine Humboldt Galerie ist eine studentische Initiative zur Konzeption und Durchführung von Ausstellungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit ihrer Neugründung im Jahr 2009 organisiert die KHG jährlich drei thematische Gruppenausstellungen in Räumen der Universität. Vergangene Ausstellungen widmeten sich Fragen der Bildungspolitik, dem Traum von einer Universalsprache, Kulturen des politischen Protests sowie wissenschaftlichen Visualisierungstechniken in der zeitgenössischen Kunst. Wechselnde KuratorInnen beleuchten aktuelle Themen, indem sie relevante Positionen der zeitgenössischen Kunst im Verbund mit Gegenständen der visuellen Kultur präsentieren und in ein Rahmenprogramm einbetten. Die Ausstellungen nehmen auf das universitäre Umfeld der Galerie Bezug und machen sich den Bildungsauftrag der Universität zu eigen. Ziel ist es zudem, durch eine bewusste Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Möglichkeiten des Präsentationsformats Ausstellung formal innovative Ausstellungsarbeit zu leisten. Im vergangen Jahr nahm die KHG mit dem Ausstellungs-Parcours Beautiful Minds als temporärer Projektpartner an der Berlin Art Week 2013 teil und ist mit Female Intervention bei der 194. Ausstellung angelangt.
Mehr Informationen unter www.kleinehumboldtgalerie.de
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Information about Kleine Humboldt Galerie:
The Kleine Humboldt Galerie (KHG) is a student run initiative for the conception and organization of art exhibitions at the Humboldt University Berlin. Since the gallery was refounded in 2009, its curators have presented three thematic group shows each year. Past exhibitions have dealt with themes as diverse as educational politics, the dream of a universal language, the aesthetics of protest, and scientific methods of visualization in contemporary art. Changing curators examine topics of actuality by presenting important positions in contemporary art in connection with objects of visual culture, embedded in a framework program. The themes stand in relationship to the academic environment of the gallery while the shows aim to partake in the educational mandate of the university. Furthermore, the curators attempt to take an innovative approach to the formal aspects and challenges of exhibiting, consciously exploring the history and potentials of the scholarly format “exhibition.” Last year KHG participated in the Berlin Art Week 2013 as temporary project partner with the exhibition-parcours Beautiful Minds. Female Intervention is KHG's 194th exhibition.
For more information: www.kleinehumboldtgalerie.de