FINISSAGE DER AUSSTELLUNG RAUM MIT KONZERT VON HUNGER
Ausstellungsansicht RAUM
Foto: Stefan Alber
Foto: Stefan Alber
Ausstellungsansicht: Jens Wolf
Foto: Stefan Alber
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Ausstellungsansicht RAUM
Foto: Stefan Alber
Foto: Stefan Alber
Die ausgestellten Arbeiten weisen mal einen konkreten, mal einen subtileren Bezug zum Thema Raum und seiner Wahrnehmung auf und loten den Grenzbereich zwischen zweiter und dritter Dimension aus. Sie verdeutlichen, dass ein Raum nicht so klar definiert ist, wie man zunächst annehmen könnte. So resultieren surreale Verschiebungen und letztlich bleibt ein Zustand der Schwebe.
Die Arbeiten von STEFAN ALBER funktionieren häufig nach einem Baukasten-System: Module aus Möbelteilen oder Bilderrahmen finden dabei zu ungewöhnlichen Symbiosen zusammen, zu Objektarbeiten, die Alltagselemente ihrer Funktion berauben und surreale Verhältnisse schaffen. Wenn er Rahmen zur Skulptur erhebt oder Skulpturen nahezu als "Flachware" gestaltet, definiert er Fläche und Raum neu.
Das Künstlerduo ASTALI/PEIRCE stellt in ihren Arbeiten die Frage nach der Rolle von Bildern, dem Objektcharakter, Skulptur und Raum und kehren den Hintergrund nach vorne, rücken die Randbezirke in die Mitte. Was passiert mit dem Raum, wenn in ihm eine Skulptur steht? Hinterlässt sie Spuren? Solchen Erinnerungs- und Negativräumen gehen Astali/Peirce auch in ihren Collagen nach, die keine Gegenüberstellungen von Gegensätzen, sondern vielmehr Integration suchen.
HEIKE GALLMEIER konstruiert Räume, baut sie detailgetreu nach und zerstört sie gelegentlich auch. Für ihre großformatigen Fotografien schafft sie raumfüllende Installationen, die – in die Zweidimensionalität des Fotos verbannt – zunächst als Collage wirken. Jedoch bleibt der Raum zu spüren, auch wenn er nicht zu greifen ist. Das Video "Die Passage", das Gallmeier gemeinsam mit Astali/Peirce produziert hat, gibt einen Eindruck von den verschiedenen kafkaesken Raumebenen, die ihre Arbeit auszeichnen und durch die die Protagonistin wie in einem Labyrinth irrt.
CÉCILE DUPAQUIERS Skulpturen drängen sich nicht auf, sie besetzen den Raum eher leise, scheinen dabei aber von einer Latourschen "agency" beseelt. Ausgangspunkt für ihre Arbeiten können banale oder gar vernachlässigte Alltagsgegenstände (Taschen, Aktenordner, Türstopper) sein, die sie in neuem Material nachempfindet. Die an die Wand gelehnten "Taschen" erscheinen als unprätentiöse Eingriffe in den Raum, die so humorvoll wie poetisch wirken und dabei sehr präzise sind. Ebenso subtil arbeitet die Künstlerin in ihren "Papierschnitten", in denen sie mit wenigen Linien und Schnitten Räume "faltet", erschafft.
In seinen Wandarbeiten nimmt JENS WOLF direkten Bezug zum Raum, okkupiert ihn geradezu. Doch auch in seiner Malerei scheint dieser stets Gegenstand zu sein, und dies nicht nur aufgrund perspektivischer Konstruktionen. Das Fragmentär-Instabile der Bildmotive thematisiert die Fehlstelle, den (fehlenden) Raum, der sich außerhalb des Werkes befindet. Überdies haben die Arbeiten auf nichtgrundierten Sperrholzplatten einen starken Objektcharakter, womit die Malerei immer wieder infrage gestellt und letztlich affirmiert wird.