SAVE THE DATE - RAUMANEIGNUNG IM MILCHHOF AM 19. JULI 2019
RAUMANEIGNUNG
Eröffnung: 19. Juli 2019, 19 Uhr (20 Uhr: Performance von Melanie Irwin)
Finissage: 31. Juli 2019, 19 Uhr
Mit Uli Aigner (AT), Bill Berger (US), Catherine Evans (AU), Melanie Irwin (AU), Hester Oerlemans (NL)
RAUMANEIGNUNG versammelt Werke, die sich mit der Anpassung unseres Körpers an den umgebenden Raum, seine Reaktion auf verschiedene Räumlichkeiten sowie deren In-Besitznahme beschäftigen. Je nach Schwerpunkt der einzelnen Arbeiten oszilliert die Ausstellung zwischen konkretem Portrait und abstrakter euklidischer Geometrie, unserem drei-dimensionalen Anschauungsraum bis hin zum Kosmos.
RAUMANEIGNUNG vereint eine klassische Ausstellung mit einer für den Außenraum konzipierten Performance, weshalb das Projekt im Ausstellungspavillon der Ateliergemeinschaft Milchhof gezeigt wird. Seine vitrinenartige Architektur verbindet das Außen mit dem Innen auf ideale Weise und ermöglicht auch unabhängig von Öffnungszeiten und Events, die Ausstellung anzusehen. Zudem steht der Pavillon am Milchhof exemplarisch für einen der fabelhaften Orte, die sich KünstlerInnen angeeignet beziehungsweise selber geschaffen haben – die Projekträume Berlins, ein so schützenswertes, fragiles Gut in Zeiten der globalen Immobilienspekulation.
Melanie Irwin und zwei Berliner TänzerInnen erobern in der Performance 'Action with Compass and Coordinates' spielerisch und dennoch akribisch die Einfahrt und die Parkflächen des Milchhofs – wobei sie mit überdimensionierten Zirkeln zeichnen und so ihre Körperbewegungen in den Asphalt einschreiben. Die Arbeit verbindet Irwins Interesse in die Beziehung von Körper und Objekten, Körper und Bewegung, Bewegung und Linien.
Eröffnung: 19. Juli 2019, 19 Uhr (20 Uhr: Performance von Melanie Irwin)
Finissage: 31. Juli 2019, 19 Uhr
Mit Uli Aigner (AT), Bill Berger (US), Catherine Evans (AU), Melanie Irwin (AU), Hester Oerlemans (NL)
RAUMANEIGNUNG versammelt Werke, die sich mit der Anpassung unseres Körpers an den umgebenden Raum, seine Reaktion auf verschiedene Räumlichkeiten sowie deren In-Besitznahme beschäftigen. Je nach Schwerpunkt der einzelnen Arbeiten oszilliert die Ausstellung zwischen konkretem Portrait und abstrakter euklidischer Geometrie, unserem drei-dimensionalen Anschauungsraum bis hin zum Kosmos.
RAUMANEIGNUNG vereint eine klassische Ausstellung mit einer für den Außenraum konzipierten Performance, weshalb das Projekt im Ausstellungspavillon der Ateliergemeinschaft Milchhof gezeigt wird. Seine vitrinenartige Architektur verbindet das Außen mit dem Innen auf ideale Weise und ermöglicht auch unabhängig von Öffnungszeiten und Events, die Ausstellung anzusehen. Zudem steht der Pavillon am Milchhof exemplarisch für einen der fabelhaften Orte, die sich KünstlerInnen angeeignet beziehungsweise selber geschaffen haben – die Projekträume Berlins, ein so schützenswertes, fragiles Gut in Zeiten der globalen Immobilienspekulation.
Melanie Irwin und zwei Berliner TänzerInnen erobern in der Performance 'Action with Compass and Coordinates' spielerisch und dennoch akribisch die Einfahrt und die Parkflächen des Milchhofs – wobei sie mit überdimensionierten Zirkeln zeichnen und so ihre Körperbewegungen in den Asphalt einschreiben. Die Arbeit verbindet Irwins Interesse in die Beziehung von Körper und Objekten, Körper und Bewegung, Bewegung und Linien.
Innerhalb des Pavillons finden sich ebenfalls Spuren von Körpern, in einer noch abstrakteren Weise: in Bill Bergers 'Portrait'-Serie. Staub – unsichtbar, wenn er sich nicht gerade auf einem Negativ befand und so versehentlich in einem Foto extrem vergrößert wurde – ist sein Material für abstrakte Portraits von Freunden, die ihm getragene Kleidung zum Ausschütteln zur Verfügung stellten. Visuell an das Universum erinnernd verbindet die Arbeit den Mikrokosmos und den Makrokosmos.
Catherine Evans nimmt für ihre Serie 'Constellation' ihren eigenen Körper als Ausgangspunkt, genauer ein invertiertes Foto ihres Rückens, auf dem ihre dunklen Leberflecke zu glänzenden Lichtpunkten wurden. Indem sie diese Punkte linear in jedmöglicher Weise verbindet, schafft sie einen fiktiven Raum, eine eigene Entität, die als eine Art Körper-Äquivalent zum deutschen Begriff des Denkraums gesehen werden kann (ähnlich dem Objekt in Dürers 'Melencolia I').
Catherine Evans nimmt für ihre Serie 'Constellation' ihren eigenen Körper als Ausgangspunkt, genauer ein invertiertes Foto ihres Rückens, auf dem ihre dunklen Leberflecke zu glänzenden Lichtpunkten wurden. Indem sie diese Punkte linear in jedmöglicher Weise verbindet, schafft sie einen fiktiven Raum, eine eigene Entität, die als eine Art Körper-Äquivalent zum deutschen Begriff des Denkraums gesehen werden kann (ähnlich dem Objekt in Dürers 'Melencolia I').
Während in den beschriebenen Arbeiten das Portrait eine eher kryptische Rolle spielt, schuf Uli Aigner für ihre Serie 'Selbstportrait innen' mehr oder weniger klassische Portraits. Sie zeigen Aigner in einem nur durch wenige Linien angedeuteten Raum, der ungewöhnlich klein im Verhältnis zu ihrem Körper ist. Die Künstlerin, die mit sich und der Umgebung zu ringen scheint und versucht, sich dem gegebenen Raum anzupassen – oder ihn vielmehr zu definieren?
Hester Oerlemans schließlich definiert mit ihren 'Frames' ganz konkret den Raum zwischen vier miteinander verbundenen und auf Schrauben gespannten Modellierballons und eignet sich mit Augenzwinkern eine Leerstelle an. Denn ihre „Rahmen“ präsentieren nichts als den leeren Raum. Die Künstlerin arbeitet häufig mit Modellierballons als Material, als Körperersatz ihrer Arbeiten. Sie können perfekt jeden gewünschten Raum einnehmen – für eine gewisse Zeit...
Eine humorvolle wie auch poetische Note schwingt in der gesamten Ausstellung mit, gleichwohl die KünstlerInnen im Alltag unter Raummangel leiden (Atelier / Wohnung / Ausstellungsraum). Ihre Art der Raumaneignung, die spielerisch und stets körperbezogen ist, könnte eine humane Alternative zur derzeit vorherrschenden Reißbrett-Architektur und –Stadtplanung aufzeigen. Denn sie ließe Freiräume offen, die stets neu besetzt werden könnten, um Diskurse anzustoßen und geistige wie körperliche Bewegungsfreiheit zu erlauben.
Bildunterschriften (von oben nach unten):
Melanie Irwin, 'Action with Compass and Coordinates', 2019, Performance mit skulpturalen Geräten und Kreidezeichnung, Abbotsford Convent, Melbourne, Australia, Performerin: Melanie Irwin © Katie Lee
Catherine Evans, 'Constellation II', 2016, Silbergelatineabzug, Kugelschreiber, 25 x 20 cm
Hester Oerlemans, 'Frames', 2015, 260er Modellierballons, Schrauben, 120 x 120 cm
alle Bilder: Courtesy der Künstlerinnen
Hester Oerlemans schließlich definiert mit ihren 'Frames' ganz konkret den Raum zwischen vier miteinander verbundenen und auf Schrauben gespannten Modellierballons und eignet sich mit Augenzwinkern eine Leerstelle an. Denn ihre „Rahmen“ präsentieren nichts als den leeren Raum. Die Künstlerin arbeitet häufig mit Modellierballons als Material, als Körperersatz ihrer Arbeiten. Sie können perfekt jeden gewünschten Raum einnehmen – für eine gewisse Zeit...
Eine humorvolle wie auch poetische Note schwingt in der gesamten Ausstellung mit, gleichwohl die KünstlerInnen im Alltag unter Raummangel leiden (Atelier / Wohnung / Ausstellungsraum). Ihre Art der Raumaneignung, die spielerisch und stets körperbezogen ist, könnte eine humane Alternative zur derzeit vorherrschenden Reißbrett-Architektur und –Stadtplanung aufzeigen. Denn sie ließe Freiräume offen, die stets neu besetzt werden könnten, um Diskurse anzustoßen und geistige wie körperliche Bewegungsfreiheit zu erlauben.
Bildunterschriften (von oben nach unten):
Melanie Irwin, 'Action with Compass and Coordinates', 2019, Performance mit skulpturalen Geräten und Kreidezeichnung, Abbotsford Convent, Melbourne, Australia, Performerin: Melanie Irwin © Katie Lee
Catherine Evans, 'Constellation II', 2016, Silbergelatineabzug, Kugelschreiber, 25 x 20 cm
Hester Oerlemans, 'Frames', 2015, 260er Modellierballons, Schrauben, 120 x 120 cm
alle Bilder: Courtesy der Künstlerinnen