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KATHRIN GANSER
 

ABOUT

Kathrin Ganser geboren 1977 in Marktoberdorf, aufgewachsen in Kempten, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte 1999 bis 2005 an der Kunsthochschule Halle und der Universität der Künste Berlin. 2008 bis 2014 promovierte sie an der Bauhaus-Universität Weimar. In ihrem intermedialen und forschenden Ansatz beschäftigt sie sich mit Grenzflächen von Bildraum, Raum, Raumbild und Skulptur. Anhand von Architektur öffentlicher Gebäude und Räume dekonstruiert und abstrahiert sie diese und kontextualisiert sie mit historisch-konnotierten sowie digitalen Bildräumen des Internet. Ihr bevorzugtes Medium ist Fotografie, die sie teils in den Raum installativ oder ortsbezogen erweitert. Sie arbeitet oftmals mit experimentellen Ansätzen – wie Fotografieren ohne Kamera, digital basiertes „Fotografieren“, digitale Grafik, neue Medien, teils generativer Formen. Ihr Interesse gilt der Erweiterung und den Rändern der Medien. Ihre Arbeiten wurden u.a. gezeigt im Bauhaus Musterhaus am Horn Weimar, im Kunstverein Buchen, in der Kehrer Galerie Berlin, in der aff Galerie, in der Kunsthalle Kempten, in den KW – Institute for Contemporary Art Berlin und in der Neuen Galerie im Höhmannhaus – Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Zuletzt erhielt sie 2017 den Kunstpreis der Stadt Kempten sowie 2014 ein Promotionsstipendiumfür eine künstlerisch-wissenschaftliche Ph.D.-Arbeit an der Bauhaus-Universität Weimar.

Die multimedialen und installativ-fotografischen Arbeiten von Kathrin Ganser stellen Fragen nach Formen der Wahrnehmung und Sichtbarmachung im Raum. Fläche und Raum sind dabei ein zentrales Motiv in den Arbeiten. Ausgehend von biografischem, raumbezogenen, oftmals stadt- und ortsbezogenen Material bildet Ganser als Autorin neue Sinnzusammenhänge bis hin zur bildräumlichen Analysen oder Dekonstruktion von Räumen. Verschiedene Materialien als auch die Verwendung von gefundenen Bildern oder technischen Bildern, die Zerlegung und gleichzeitig Konstruktion des Motivs in unterschiedlichste Ansichten hinterfragen Autorschaftund stellen Fragen zur Entgrenzung des Bildraums. 

Bild und Flächenraum, Erweiterung der Fotografie in den Raum. Digitale Artefakte, gebauter Raum und ihre Repräsentationsflächen, sowohl multimediale Auseinandersetzung mit dem Raum als auch Fotografie im Kontext von Internet sind wiederkehrende Themen in meinen Arbeiten. In der Umsetzung ist eine assoziative Lesbarkeit von Bedeutung. Wahrnehmung, Bildraum und Autorschaft sind dabei immanent. Meine Arbeiten verstehe ich als einen Entwurf oder auch Behauptung, die die Wahrnehmung des Gegenstandes dekonstruktiv und entwerfend zugleich zeigt. Abstraktionsformen von Räumlichkeit sind derzeit Themen in meinen Arbeiten, die auch topografische und kartografische Ansätze mit der Fotografie vereinen. Die Faszination des technischen Bildes beinhaltet vor allem die Bruch-, Leer- und nicht benannten Stellen, die in poetische Formen münden können. Gleichermaßen sind meine Arbeiten als eine Kritik der Ordnungen, der repräsentativen Konstruktionen zu verstehen.