Kunstraum Kreuzberg / Bethanien

Generation Z : ReNoise – Klangkunst- und Musiktechnik-Pioniere in Russland Anfang des 20. Jahrhundert

25 Jan - 23 Feb 2014

Sholpo 1932
Avraamov SoS 1923
ANS
Vom 25. Januar bis 23. Februar zeigt der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in der Ausstellung „Generation Z : ReNoise – Klangkunst- und Musiktechnik-Pioniere in Russland Anfang des 20. Jahrhundert“ den zumeist unbekannten Erfindungsreichtum in Russland zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Die Namen der Klangforscher und Musikmaschinenentwickler sind weitestgehend vergessen, ebenso wie die meisten der beeindruckenden Erfindungen wie Variophon, Rhythmicon, graphischer Klang oder auch das Theremin. Durch die totalitäre Staatsauffassung Russlands wurden nahezu alle dieser Errungenschaften aus der Geschichte gelöscht. Viele der Stücke wurden zu späteren Zeitpunkten in anderen Teilen der Welt erneut „erfunden“, sodass der eigentliche Ursprung weitestgehend unbekannt ist. Die Ausstellung unter der kuratorischen Leitung von Andrey Smirnov in Zusammenarbeit mit Liubov Pchelkina zeigt daher seltene Orginale früher Klangmaschinen. Sie erklärt durch Text-, Ton- und Bilddokumente die Hintergründe vieler Erfindungen, die heute ganz selbstverständlich verwendet werden, ohne dass dem Benutzer die eigentliche Herkunft bewusst ist. Auf diese Weise wird das Schaffen und das Schicksal der Klangforscher, Vertreter der „Maschinenmusik“ und Erfinder neuer musikalischer Technologien, aufgearbeitet und den Besuchern nähergebracht.

Generation Z knüpft an ältere Ausstellungen in Paris, Budapest, St. Petersburg und Moskau und das zur Thematik erschienene Buch „Sound in Z: Experiments in Sound and Electronic Music in Early 20th-century Russia“ an und ergänzt diese um Rekonstruktionen der Instrumente des Erfinders Vladimir Popov, welche zwischen den 1920er und 1950er Jahren entstanden.

Zusätzlich zur Ausstellung wird es ein Begleitprogramm bestehend aus verschiedenen Lesungen, Workshops, Performances und Führungen mit den Forschern Andrey Smirnov, Konstantin Dudakov-Kashuro, Petr Aidu, Evgenia Vorobyeva und anderen geben.

Die Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien spiegelt den Grundgedanken des CTM wieder, den Austausch von DIY-Kulturen und akademischer Praxis sowie das Engagement für eine experimentierfreudige und unabhängige Musikkultur zu stärken. Der Blick in die Vergangenheit ist bewusst für das diesjährige Festival gewählt, denn auch das CTM-Festival an sich blickt mittlerweile auf eine 15-jährige Geschichte mit zahlreichen Entwicklungen und Erfahrungen zurück.