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PETRA REICHENSPERGER
 

TERMS OF EXHIBITING (FROM A TO Z) BEGRIFFE DES AUSSTELLENS (VON A BIS Z)

hrsg. von / edited by Petra Reichensperger
Sternberg Press 2013


Begriffe / Terms:
Aktualisierung / Actualization, Attitudes / Attitüden, Arbeitsteilung / Division of Labor, Bewegung / Movement, Fall / Case, Distanz / Distance, Einladung / Invitation, Katalysator / Catalyst, Beziehungen / Relations, Experiment, Differentiation / Differenzierung, Displacement, Display, Fast/Beinahe/Dicht Dran, Nearly/Almost/Just About, Format, Einfluss / Influence, Institutionskritik / Institutional Critique, Inszenierung / Staging, Erfindung / Invention, Intervention, Intimität / Intimacy, Improvisation, Materialität / Materiality, Möglichkeit / Possibility, Museumswandel / Museum in Transition, Intervention, Neuproduktion / New Production, Performance, Projektion / Projection, Proposal, Sprache / Language, Rauschen/ Noise, Rezeption / Reception, Partizipation / Participation, Rolle / Role, Situation, Subjektive Kamera / Subjective Camera, Team, Präsenz / Presence, Test, Probe / Rehearsal, Wildern / Poaching, Projektion, Timing, Prozess / Process, Versprechen / Promise, Regel / Regulation, Struktur / Structure, Zwischenraum / Space Between, Transformation, Verschiebung / Shift, Vision, Zone


- Einführung / Introduction:
Petra Reichensperger
- Essays:
Anke te Heesen, Kirsten Maar, Markus Miessen, Ursula Panhans-Bühler, Jan Verwoert, Choy Lee Weng
- Interviews:
Dóra Maurer / Cassandra Edlefsen Lasch, Channa Horwitz / Petra Reichensperger, Yael Davids / Adam Szymczyk, Brian O'Doherty / Dominikus Müller, Carl Michael von Hausswolff / Thibaut de Ruyter, Karl Holmqvist / Dominikus Müller, Daniel Knorr / Katharina Groth, Jaroslaw Kozlowski, / Petra Stegmann,
Hans Schabus / Kathrin Rhomberg, Steven Claydon / Lea Schleiffenbaum, Karin Sander / Anne Schreiber, Martin Germann / Petra Reichensperger / Renate Wagner
- Glossar / Glossary:
Friedrich von Borries, Hans Christian Dany, Stefanie Diekmann, Anna-Catharina Gebbers, Liam Gillick, Manfred Hermes, Ulrike Jordan, Wojciech Kosma, Vera Knolle, Verena Kuni, Pablo Larios, Oona Lochner, Fiona McGovern, Andrea Meyer, Ana Ofak, Christian Rattemeyer, Petra Reichensperger, Dietmar Rübel, Thibaut de Ruyter, Jörn Schafaff, Lea Schleiffenbaum, Anne Schreiber, Nora Sdun, Vera Tollmann, Clemens von Wedemeyer, Tobias Vogt, Jochen Volz, Renate Wagner, Friederike Wappler, June Yap

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This publication explores themes of the exhibition through its terms—not, however, to confine into isolated conceptual categories, but to interconnect. These terms characterize exhibiting, and emphasize a "between-ness." Examining a term lays bare its ruptures, shifts, or recreations, as well as social, societal, and cultural changes that have the power to structure through historical conjecture.

Almost fifty terms relevant to the making and discussion of exhibitions today have been compiled in this book. Terms like movement, intimacy, possibility, timing, or promise play a role in discussions of operations like invitation, proposal, or performance, which take place in artistic productions, in concrete situations, and in specific formats. Historicized terms or phrases such as museum in transition or unorthodox terms like poaching and case come together with classical glossary entries such as institutional critique, language, or materiality. Each key word is augmented by factual or associative terminological chains like test/rehearsal, reception/participation, or nearly/almost/just about.

"Terms of Exhibiting (from A to Z)" has been conceived as a mind map, allowing the manifestation of complex relationships and overlaps between force-driven relations and meanings. The spatial relation between word and word or between image and word is comparable to an experimental arrangement like an exhibition situation that—in a process of constant revision—performatively generates knowledge that ought to yield the potential for awareness and insight.

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Jeder Text stellt sich dem Problem seiner eigenen Möglichkeitsbedingungen, seiner Hervorbringung und seinem unauflöslichen Rest, der entweder nicht integrierbar oder nicht sprachlich benennbar ist. Doch gerade dieser "Rest" trägt dazu bei, ihn produktiv zu erhalten. Dieser Ansicht ist zumindest der Philosoph Adi Ophir, wenn er argumentiert, dass ein Begriff nur existiert, "solange er ein Element enthält, das noch nicht begriffen, noch nicht erreicht wurde und vielleicht auch nicht erreichbar ist". Diese Faszination für das Übriggebliebene, das Noch-nicht-Begriffene bildet den Hintergrund für die vorliegende Publikation, deren Anliegen es ist, Begriffe, die im Zusammenhang des Ausstellens eine mehr oder weniger zentrale Rolle spielen, zur Diskussion zu stellen.

Fast fünfzig Begriffe sind in "Begriffe des Ausstellens (von A bis Z)" zusammengestellt, die heute für das Machen und für die Diskussion von Ausstellungen relevant erscheinen. So spielen beispielsweise Begriffe wie "Bewegung", "Intimität", "Möglichkeit", "Timing" oder "Versprechen" eine Rolle, um Produktionsverfahren der "Einladung", des "Proposals" oder der "Performance" in künstlerischen Produktionen, in konkreten "Situationen", in spezifischen "Formaten" zu erörtern. Neben klassischen Glossareinträgen wie "Institutionskritik", "Sprache" oder "Materialität" finden sich auch historisierende wie "Museumswandel" oder unorthodoxe wie "Wildern" und "Rauschen". Die einzelnen Stichwörter werden ergänzt durch sachliche oder assoziative Begriffsketten wie "Test / Probe", "Rezeption / Partizipation" oder "Fast / Beinahe / Dicht dran".

Die Konzeption des Buches folgt einem Mind-Mapping. Dadurch treten komplexe Beziehungen und Überschneidungen von Kräfteverhältnissen und Bedeutungen zu Tage. Das Diagramm gilt heute als eigenständige visuelle Form und als ordnender Strukturbegriff, "der das, was die Analyse zu erfassen meint, auf die Seite des Analysevorgangs holt", und der die Verhältnisse zwischen den Dingen, den Elementen und den Begriffen betont. Die räumliche Anordnung von Wort und Wort oder von Bild und Wort ist vergleichbar mit einer Experimentalanordnung oder auch einer Ausstellungssituation, die in einem Prozess der ständigen Revision Wissen, das ein eigenes Erkenntnispotenzial liefern soll, performativ erzeugt.