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RIA PATRICIA RÖDER
 

„HINTER DEM SPIEGEL EINE WELT" VON ANNA-SOPHIA REICHELT

„Hinter dem Spiegel eine Welt?"
von Anna-Sophia Reichelt


Der Blick in einen Bildraum als Fenster in eine andere Welt. Zwei Gestalten, die einander gleichen, ohne dass man in ihnen die selbe Person zu erkennen vermag.
Der Künstler, Schöpfer eines Bildes, rätselhaft sur-real.

In ihrer Fotoserie „Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt“ behandelt Ria Patricia Röder grundlegende Fragen der Bildtheorie. Dass Photographie normalerweise die Wiedergabe von Realität meint, wird hier außer Acht gelassen.
Einzig die offensichtliche Verbindung des Drahtauslösers zum Auge der Kamera verortet das Bild in der Wirklichkeit. Die Doppelung der scheinbar selben Figur, sowie auch der sich im Spiegel auftuende Raum eröffnen uns im Gegenzug dazu einen Ort, der durch seine Undefiniertheit nicht real sein kann.

Die Künstlerin experimentiert mit ihren Möglichkeiten gleichwie mit ihrer Umwelt und schließt sich somit an das an, was Niklas Luhmann einst als die Beobachtungen erster und zweiter Ordnung bezeichnete; wenn nämlich die Beobachtung des Bildbetrachters auf die im Bild zu sehende Beobachtung des Künstlers trifft, ohne sich der Existenz des im Bild Dargestellten sicher sein zu können.
An sich bedient sich Röder hier lediglich einfacher technischer Mittel, wie der Doppel-belichtung ihrer selbst, die sie jedoch mit solcher Geschicktheit zu überblenden versteht, dass sich die Frage aufwirft:

Was blickt zurück, wenn ich in ein Bild sehe?


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Anna-Sophia Reichelt in
best before | Ed. Westwerk/HfG Karlsruhe | Hamburg | 2007