Bernd Klüser

David Godbold

05 Apr - 28 May 2011

© David Godbold
Things happen (early morning version) , 2011
Acrylic on canvas
HxW: 140 x 200 cm
DAVID GODBOLD
A New Austerity
5. April – 28. Mai 2011

Am 5. April 2011 eröffnet die Galerie Klüser 2 ihre dritte Einzelausstellung mit Zeichnungen des englischen Künstlers David Godbold. Seine Arbeiten spiegeln den kritischen Umgang mit der vorherrschenden Bildsprache der Hoch- und Subkultur, ebenso wie die semiotische, erkenntnistheoretische und persönliche Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte.

David Godbold arbeitet vorwiegend mit den traditionellen Mitteln der Zeichnung, Bleistift und Tusche auf Papier. Während eines einjährigen Aufenthalts 1999 am PS1 Contemporary Art Center (angeschlossen an das Museum of Modern Art, New York), begann er kleine Zeichnungen auf Transparentpapier zu erstellen, in Anlehnung an Altmeisterzeichnungen oder auch Comic Illustrationen. Diese Arbeiten wurden dann mit gesammelten oder gefundenen Papieren hinterlegt. Eine Technik, die für alle folgenden Werke zur zentralen Vorgehensweise wurde. Der Künstler vervollständigt die Arbeiten mit einem Schreibmaschinentext – frei erfundene Sprüche, Zitate aus dem Alltag oder literarische Auszüge aus einer großen Bandbreite an Quellen, die von Wittgenstein bis zu Britney Spears reichen. Zusammen bilden die drei Elemente Zeichnung, „gefundener“ Hintergrund und getippter Text einen komplexen, oft satirischen Kommentar zum zeitgenössischen Leben. Godbolds Kunst beschreibt Krieg, menschliches Leiden, Konflikte, innere Zwiste und vertraute religiöse Sorgen – die Angst vor dem Tod und die Hoffnung auf Erlösung. Oft ist es schwer die Quelle der Stimme in seinen Arbeiten auszumachen, man weiß nie sicher, ob es die des Autors, des dargestellten Charakters oder eines dritten Erzählers ist. Auch wenn wir meinen, den Ursprung dieser Stimme gefunden zu haben, so bleibt immer noch unklar, ob die zum Ausdruck gebrachten Gefühle oder Aussagen ernst oder ironisch gemeint sind. Doch hinter der subtilen Verbindung der einzelnen Ebenen, die auf den ersten Blick kaum einen Zusammenhang zu haben scheinen, verbirgt sich meist eine politische Dimension, deren Brisanz sich erst bei genauer Auseinandersetzung mit dem Werk erschließt. Auch wenn die Arbeiten ironisch verfremdet scheinen, ist es diese ernsthafte Grundaussage, die der Künstler verstanden wissen möchte.

Die Zeichnungen der Ausstellung werden durch einige Leinwandbilder ergänzt. Die Motive gehen auf seine großen Wandarbeiten zurück, die Godbold in langwieriger Handarbeit anfertigt und auf den jeweiligen Ausstellungsraum abstimmt. Im Unterschied zu den Wandarbeiten wird der kommentierende Text unterhalb des Werkes bei den Leinwandbildern zum Titel der Arbeit, ohne dabei seinen Stellenwert für den Gesamtzusammenhang zu verlieren.

1961 in England geboren, studierte David Godbold am Goldsmith College of Art in London. Von 1990-2007 war er Dozent am National College of Art & Design in Dublin, wo er bis heute lebt und arbeitet.
 

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