Anita Beckers

No:) More Faith

26 Feb - 08 Mar 2009

© Johannes von Stenglin
Morphologische Reflexionen; Kopf durch die Wand, 2006
NO:) MORE FAITH

26. Februar - 8. März 2009

No:) More Faith ist eine Ausstellung mit den vier Künstlern Yasuaki Kitagawa, Eric Pries, Johannes von Stenglin und Helmut Uhlig, die in unterschiedlichen Medien arbeiten. Video trifft auf Installation, Ton auf Objekte.

Der Wert einer Geschichte bemisst sich nicht nach ihrem Wahrheits-gehalt. Der Wahrheitsgehalt bemisst sich nach Deinem Vertrauen. Das Vertrauen verliert sich. Geschichten nähren sich aus Träumen und Vorstellungen. Sie haben bestand, auch wo sich das Vertrauen an einem Konflikt zur Realität abgerieben hat.

Ob Wahnsinn, Traum, Hoffnung, Flucht, fundamentalistische Fragestellung oder erstarrte Möglichkeiten - die Vorstellungswelt vermag der Realität ein Potenzial zu verleihen, das über sie selbst hinausweist.


Yasuaki Kitagawa: 1.1.2 Senklot, 2009; 2.3.2 Tolstoi, L.

„His servant picked up the spade and dug a grave long enough
for Pahóm to lie in, and buried him in it. Three arshins from his head to his heels was all he needed.”
(HOW MUCH LAND DOES A MAN NEED? by Leo Tolstoi)


Eric Pries: über Ton als revolutionärer Gedanke

Der Tondialog von Eric Pries entstand im Rahmen der langfristig und mehrteilig angelegten Arbeit „über Revolution“. Dabei geht es um eine Umkreisung des Begriffes Revolution und seines Umfeldes aus heutiger Sicht. Das Gespräch bedient sich ausschließlich klanglicher Mittel und findet seine Darstellung in verschiedenen Außeninstallationen während, sowie deren Ausgangspunkt und Dokumentation innerhalb der Ausstellung. Die Arbeit ist innerhalb der Räume als Soundlabor angelegt.
Zur Vernissage findet eine Gesprächsaufführung statt.


Johannes von Stenglin: aus Morphologische Reflexionen; Kopf durch die Wand

Figuren werden mit technischen Elementen zur Installation inszeniert. Ein Torso hat Füße aus Eis, die mittels einer Laborkühlplatte am Schmelzen gehindert werden. Das Sinnbild kalte Füße zu bekommen, wird hier ins Groteske übersteigert. Ein abgeformtes Selbstbildnis in fragilem Material scheint der Auflösung preisgegeben zu sein, ein Zeichen der eigenen Sensibilität. Diese wird wiederum in der Arbeit Kopf durch die Wand in einer Übertreibung aufgelöst: Ein Silikonkopf mit Wasseranschluss weint permanent.


Helmut Uhlig: AhabVisionOne

Drei Videos laufen unabhängig voneinander im Loop und sind an unterschiedlichen Orten des Raumes postiert, so dass immer je nur ein Video in den Blickwinkel des Betrachters rückt.

Es gibt keinen weißen Wal mehr zu jagen, das Vertrauen, die Kraft und der Glaube, die den Mann einstmals getragen haben, sind mit der Aufgabe verschwunden.
Der Mann ist in einem leeren Raum und schickt Papierschiffchen ein Rinnsal hinunter zu anderen Ufern während er selbst sicher in seinem weißen Kontinuum verweilt, bis er beschließt, seinen Weg hinaus zu wagen - indem er sich in einer Badewanne ertränkt.
Oder verlässt er sein Versteck und begibt sich ans Meer?
Das Ergebnis ist das Gleiche: er stirbt. Aber das Ergebnis ist nicht die eigentliche Frage.

Dauer: 26. Februar - 8. März 2009

Künstlergespräch:
Im Rahmen des Künstlergesprächs mit Johannes Wald & Prof. Dr. Christian Janecke, werden in einem zweiten Gesprächsteil die Künstler, Yasuaki Kitagawa, Eric Pries, Johannes von Stenglin & Helmut Uhlig, einbezogen. Das Gespräch findet am 8. April um 19 Uhr in den Galerieräumen in der Frankenallee 74 statt.

Neue Öffnungszeiten:
7. April 16 - 20 Uhr
8. April 14 - 16 Uhr
9. April 14 - 20 Uhr
 

Tags: Johannes Wald