Herbert Brandl
21 Feb - 02 Apr 2015
HERBERT BRANDL
Hydrohybrids 2015
21 February — 2 April 2015
Die Galerie Bärbel Grässlin zeigt ab dem 21. Februar die neuesten Bilder von Herbert Brandl. Es sind Hydrohybride. Mischwesen aus Wasser und Öl. Aus Bewegung und Stillstand. Aus Abstraktion und Realismus. Alles fließt.
Brandls Malerei dominieren Motive aus seiner Heimat: Flüsse, die sich durch die Landschaft schlängeln und Berge, die sie beschatten. Friedlich bis wütend stobend bahnt sich das Wasser seinen Weg, drohend erheben sich die Berge. Doch nur aus der Ferne wird hier zum Schwelgen in organisch, romantischen Landschaftsbetrachtungen eingeladen. Das Ausloten der Grenzbereiche des Kitsch ist ein immer gegenwärtiges Thema in Brandls Malerei. Jeder Schritt, mit dem man sich auf seine großformatigen Malereien zubewegt, erschüttert den ersten Eindruck. Die vermeintliche Versöhnung mit der Natur verliert sich in der Annäherung. Das Motiv bricht auf und gibt preis, worum es hier eigentlich geht - Malerei. Was zuvor gegenständlich greifbar erschien, geht über in Abstraktion. Das Bild wird autonom und löst sich von seinem Motiv. Fluss und Berg ändern ihr Wesen und bleiben doch das Leitmotiv. Brandls schneller, großzügiger Duktus und seine expressive Gestik nehmen ihre Naturgewalt auf und produzieren Farbflächen, die präzise den Inhalt des Bildraums verhandeln.
Herbert Brandl ist seit Mitte der 80er Jahre Künstler der Galerie Bärbel Grässlin. Seinen ersten Auftritt hatte er hier 1985 in einer Gruppenausstellung mit Arbeiten auf Papier. 1992 war er Teilnehmer der documenta 9. 2007 bespielte er den Österreichischen Pavillon auf der 52. Venedig Biennale. In dem nach oben geöffneten Bau setzte Brandl dort seine Bilder der Witterung aus. Dieser offene Umgang mit den physikalischen Gegebenheiten ist ein immer wiederkehrendes Element in Brandls Arbeit; der Natur wird zurückgegeben, was ihr zuvor abgerungen wurde.
Marina Rüdiger
Hydrohybrids 2015
21 February — 2 April 2015
Die Galerie Bärbel Grässlin zeigt ab dem 21. Februar die neuesten Bilder von Herbert Brandl. Es sind Hydrohybride. Mischwesen aus Wasser und Öl. Aus Bewegung und Stillstand. Aus Abstraktion und Realismus. Alles fließt.
Brandls Malerei dominieren Motive aus seiner Heimat: Flüsse, die sich durch die Landschaft schlängeln und Berge, die sie beschatten. Friedlich bis wütend stobend bahnt sich das Wasser seinen Weg, drohend erheben sich die Berge. Doch nur aus der Ferne wird hier zum Schwelgen in organisch, romantischen Landschaftsbetrachtungen eingeladen. Das Ausloten der Grenzbereiche des Kitsch ist ein immer gegenwärtiges Thema in Brandls Malerei. Jeder Schritt, mit dem man sich auf seine großformatigen Malereien zubewegt, erschüttert den ersten Eindruck. Die vermeintliche Versöhnung mit der Natur verliert sich in der Annäherung. Das Motiv bricht auf und gibt preis, worum es hier eigentlich geht - Malerei. Was zuvor gegenständlich greifbar erschien, geht über in Abstraktion. Das Bild wird autonom und löst sich von seinem Motiv. Fluss und Berg ändern ihr Wesen und bleiben doch das Leitmotiv. Brandls schneller, großzügiger Duktus und seine expressive Gestik nehmen ihre Naturgewalt auf und produzieren Farbflächen, die präzise den Inhalt des Bildraums verhandeln.
Herbert Brandl ist seit Mitte der 80er Jahre Künstler der Galerie Bärbel Grässlin. Seinen ersten Auftritt hatte er hier 1985 in einer Gruppenausstellung mit Arbeiten auf Papier. 1992 war er Teilnehmer der documenta 9. 2007 bespielte er den Österreichischen Pavillon auf der 52. Venedig Biennale. In dem nach oben geöffneten Bau setzte Brandl dort seine Bilder der Witterung aus. Dieser offene Umgang mit den physikalischen Gegebenheiten ist ein immer wiederkehrendes Element in Brandls Arbeit; der Natur wird zurückgegeben, was ihr zuvor abgerungen wurde.
Marina Rüdiger