Cora Pongracz
05 Sep - 03 Oct 2008
CORA PONGRACZ
Eröffnung 04.09.2008
Ausstellungsdauer 05.09.2008 - 03.10.2008
In der hellen Kammer hinter dem fotografischen Auge leuchtet das Dunkle des Sozialen auf. Cora Pongracz bildet Menschen - Frauen, Freunde, Unbekannte - in ihrem kollektiven Feld ab und baut somit, paradox, Felder des Individuellen auf. Felder, die jene Porträtierten genau so betreffen wie ihre Betrachter. Die Abgebildeten setzen sich mit herbeigeholten Gegenständen aus diesem Feld in Szene und bringen damit den sie bezeichnenden Habitus (Bourdieu) ins Spiel. Ins Spiel bringen heißt, diesen Habitus aufzuzeigen und zu verändern - im Auge des Betrachters, das zuallererst das Auge der Fotografin ist. (Ferdinand Schmatz, "Jenseits der Pose posiert. Zu den fotografischen Porträts von Cora Pongracz", 2000) Cora Pongracz (1943-2003) zählt zu den bedeutendsten Fotografinnen Österreichs ihrer Generation. Die Gabriele Senn Galerie, Nachlass Cora Pongracz, widmet der Wiener Fotokünstlerin die erste Ausstellung nach 2003. Gezeigt wird eine Auswahl ihrer Arbeiten wie "8 erweiterte portraits" von 1974, "Arnulf Rainer, Arnulf Rainer - Diter Rot" von 1973/1977, sowie "Verwechslungen" von 1978. Zentrales Thema in Cora Pongracz' Arbeiten ist die Darstellung von Menschen. In den 60er Jahren entstehen vorrangig Fotoarbeiten über Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld - die Künstler- und Intellektuellenszene der damaligen Zeit. In den 70er Jahren wendet sich die Künstlerin zunehmend dem Einzelbild ab und konzentriert sich auf die Methode der Bildserie, der Porträtierte soll in verschiedenen Facetten gezeigt werden. Dies spiegelt die Auffassung der Künstlerin wieder, dass erst viele gleich bedeutende Bildteile ein komplettes Bild einer Persönlichkeit ergeben. "Cora Pongracz inszenierte (...) nicht, weder die Personen noch die Kamera. Was sie machte, bestand darin, ein sensibles Feld aufzubauen, in dem sie mit höchster fotografischer Professionalität ihre kritische, mit Ironie und Melancholie angereicherte Wechselbeziehung zwischen Fotografie, Fotografin und Fotografierten spielen ließ." (Silvia Eiblmayr in: springer|in 4/03, Nachruf auf Cora Pongracz, 2003 )
geboren 1943 in Buenos Aires, Argentinien
verstorben 2003 in Wien
Eröffnung 04.09.2008
Ausstellungsdauer 05.09.2008 - 03.10.2008
In der hellen Kammer hinter dem fotografischen Auge leuchtet das Dunkle des Sozialen auf. Cora Pongracz bildet Menschen - Frauen, Freunde, Unbekannte - in ihrem kollektiven Feld ab und baut somit, paradox, Felder des Individuellen auf. Felder, die jene Porträtierten genau so betreffen wie ihre Betrachter. Die Abgebildeten setzen sich mit herbeigeholten Gegenständen aus diesem Feld in Szene und bringen damit den sie bezeichnenden Habitus (Bourdieu) ins Spiel. Ins Spiel bringen heißt, diesen Habitus aufzuzeigen und zu verändern - im Auge des Betrachters, das zuallererst das Auge der Fotografin ist. (Ferdinand Schmatz, "Jenseits der Pose posiert. Zu den fotografischen Porträts von Cora Pongracz", 2000) Cora Pongracz (1943-2003) zählt zu den bedeutendsten Fotografinnen Österreichs ihrer Generation. Die Gabriele Senn Galerie, Nachlass Cora Pongracz, widmet der Wiener Fotokünstlerin die erste Ausstellung nach 2003. Gezeigt wird eine Auswahl ihrer Arbeiten wie "8 erweiterte portraits" von 1974, "Arnulf Rainer, Arnulf Rainer - Diter Rot" von 1973/1977, sowie "Verwechslungen" von 1978. Zentrales Thema in Cora Pongracz' Arbeiten ist die Darstellung von Menschen. In den 60er Jahren entstehen vorrangig Fotoarbeiten über Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld - die Künstler- und Intellektuellenszene der damaligen Zeit. In den 70er Jahren wendet sich die Künstlerin zunehmend dem Einzelbild ab und konzentriert sich auf die Methode der Bildserie, der Porträtierte soll in verschiedenen Facetten gezeigt werden. Dies spiegelt die Auffassung der Künstlerin wieder, dass erst viele gleich bedeutende Bildteile ein komplettes Bild einer Persönlichkeit ergeben. "Cora Pongracz inszenierte (...) nicht, weder die Personen noch die Kamera. Was sie machte, bestand darin, ein sensibles Feld aufzubauen, in dem sie mit höchster fotografischer Professionalität ihre kritische, mit Ironie und Melancholie angereicherte Wechselbeziehung zwischen Fotografie, Fotografin und Fotografierten spielen ließ." (Silvia Eiblmayr in: springer|in 4/03, Nachruf auf Cora Pongracz, 2003 )
geboren 1943 in Buenos Aires, Argentinien
verstorben 2003 in Wien