Tina Schulz TOLLHAUS
29 Apr - 27 May 2006
Tina Schulz, Atellieransicht, 2006
Tina Schulz Tollhaus
Ein Feld von Säulen, Sockeln, Podesten und Würfeln, als geschlossene Kuben und als offene Formen, dominiert den Galerieraum. Eine verlassene Arena, ein leerer Zirkus, ein Ruinenfeld. Ein vermeintliches Chaos, sinnlos und absurd? Zentrum der Ausstellung sind 11 Skulpturen, die an Architekturfragmente oder Möblierung denken lassen: Maße und Proportionen gehen nie über das menschliche Körpermaß hinaus. 5 Formen in 2 Varianten tauschen 4 verschiedene Oberflächen, die Stein, Metall oder Spiegel imitieren. Die Kuben, 2 Bilder und 3 Filme schaffen einen theatralischen Rahmen im Ausstellungsraum.
Zudem zeigen zwei Bilder Momentaufnahmen von halb fertig gestellten Einbauten und Ausstellungsarchitekturen. Die abgebildeten Räume wirken leer und wiederum nicht, sie stehen in Korrespondenz zum realen Raum, greifen die Form des Kubus wieder auf und wirken wie ein Masterplan.
Bewegt man sich durch die Ausstellung, entdeckt man auf zwei Monitoren animierte Aufnahmen von Skulpturen des Künstlers Robert Morris aus den Jahren 1961 bzw. 1973, ein dritter zeigt eine pulsierende weiße Trennwand aus einer Ausstellungssituation. Die künstlich bewegten minimalen Skulpturen im Film erhalten einen seltsam vitalen, beinahe unheimlichen Ausdruck und sind zugleich eine Referenz an die Kunst der 60er und 70er Jahre.
„Die Übersetzung einer Vorstellung aus der gedanklichen Fiktion in eine fiktionale Realität ist mir wichtig.“, betont Tina Schulz. Inspirieren lässt sich die Künstlerin sowohl von Literatur - u.a. von Nabokov, Poe, Stasiuk und Kane – als auch von künstlerischen Werken klassischer und zeitgenössischer Kunst von Dürer bis Zobernig.
Die Arbeiten von Tina Schulz erzeugen durch ihre formalen Wiederholungen und Variationen etwas Neues, indem sie ihre komplexen Bedeutungsebenen je nach Standpunkt des Betrachters und nach Ausstellungssituation verändern. Durch die einfache Permutation einer Grundform lenkt sie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf Ähnlichkeit und Abweichung: Welche Information kommt hinzu, was fällt weg, was bleibt konstant? Ein Pendeln zwischen Weite und Enge, Zeichen und Bild, Raum und Form bestimmt das Tollhaus.
Tina Schulz gewann den Kunstförderpreis der Sachsen LB im Jahr 2005 und zeigte die Einzelausstellung Nachrichten aus dem OBS-Raum in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. Der aus diesem Anlass bei The Green Box erschienene Ausstellungskatalog Der Nachvollzug der Möglichkeiten ist über die Galerie b2_ erhältlich.
Tina Schulz Tollhaus
Ein Feld von Säulen, Sockeln, Podesten und Würfeln, als geschlossene Kuben und als offene Formen, dominiert den Galerieraum. Eine verlassene Arena, ein leerer Zirkus, ein Ruinenfeld. Ein vermeintliches Chaos, sinnlos und absurd? Zentrum der Ausstellung sind 11 Skulpturen, die an Architekturfragmente oder Möblierung denken lassen: Maße und Proportionen gehen nie über das menschliche Körpermaß hinaus. 5 Formen in 2 Varianten tauschen 4 verschiedene Oberflächen, die Stein, Metall oder Spiegel imitieren. Die Kuben, 2 Bilder und 3 Filme schaffen einen theatralischen Rahmen im Ausstellungsraum.
Zudem zeigen zwei Bilder Momentaufnahmen von halb fertig gestellten Einbauten und Ausstellungsarchitekturen. Die abgebildeten Räume wirken leer und wiederum nicht, sie stehen in Korrespondenz zum realen Raum, greifen die Form des Kubus wieder auf und wirken wie ein Masterplan.
Bewegt man sich durch die Ausstellung, entdeckt man auf zwei Monitoren animierte Aufnahmen von Skulpturen des Künstlers Robert Morris aus den Jahren 1961 bzw. 1973, ein dritter zeigt eine pulsierende weiße Trennwand aus einer Ausstellungssituation. Die künstlich bewegten minimalen Skulpturen im Film erhalten einen seltsam vitalen, beinahe unheimlichen Ausdruck und sind zugleich eine Referenz an die Kunst der 60er und 70er Jahre.
„Die Übersetzung einer Vorstellung aus der gedanklichen Fiktion in eine fiktionale Realität ist mir wichtig.“, betont Tina Schulz. Inspirieren lässt sich die Künstlerin sowohl von Literatur - u.a. von Nabokov, Poe, Stasiuk und Kane – als auch von künstlerischen Werken klassischer und zeitgenössischer Kunst von Dürer bis Zobernig.
Die Arbeiten von Tina Schulz erzeugen durch ihre formalen Wiederholungen und Variationen etwas Neues, indem sie ihre komplexen Bedeutungsebenen je nach Standpunkt des Betrachters und nach Ausstellungssituation verändern. Durch die einfache Permutation einer Grundform lenkt sie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf Ähnlichkeit und Abweichung: Welche Information kommt hinzu, was fällt weg, was bleibt konstant? Ein Pendeln zwischen Weite und Enge, Zeichen und Bild, Raum und Form bestimmt das Tollhaus.
Tina Schulz gewann den Kunstförderpreis der Sachsen LB im Jahr 2005 und zeigte die Einzelausstellung Nachrichten aus dem OBS-Raum in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig. Der aus diesem Anlass bei The Green Box erschienene Ausstellungskatalog Der Nachvollzug der Möglichkeiten ist über die Galerie b2_ erhältlich.