JANA GUNSTHEIMER Irrige Vorstellungen kausaler Zusammenhänge
05 Sep - 25 Oct 2014
Irrige Vorstellungen Kausaler Zusammenhänge #04 (Kubismus und Alkohol), 2014, 43,5 x 32 cm, Graphite on paper
JANA GUNSTHEIMER Irrige Vorstellungen Kausaler Zusammenhänge
Jana Gunstheimer beschreibt ihren Ansatz für die neue Werkgruppe Irrige Vorstellungen kausaler Zusammenhänge als die Arbeit "an einer enzyklopädischen Betrachtung des Menschen von einem fernen Betrachterstandpunkt aus“.
Das erste Kapitel daraus mit zahlreichen Graphitzeichnungen, überwiegend im kleinen Format, wird hier erstmals auf von der Künstlerin entwickelten Wandmalereien gezeigt.
In die Ausstellung führt ein mehrteiliges Wandbild ein, das den inneren Monolog des Schöpfers beim Schöpfungsakt darstellt. Die eigentlichen Bilder sind geschwärzt, aber die damit verbundenen Äußerungen während einzelner Momente sind auf der Wand zu lesen. Im Buch Genesis (Kap.2 bis 5) wie auch im Koran wird beschrieben wie Adam aus Lehm geformt und ihm göttlicher Atem eingehaucht wurde. Der weitere Verlauf der Geschichte ist bekannt. Die Künstlerin hat sowohl Adam wie auch Eva aus Ton modelliert, abgezeichnet und in ein monumentales Zeichnungsdiptychon gefasst. Auch wenn die „Betrachtungen“ bei Adam und Eva beginnen, so führen sie schnell zu allzu menschlichen Momenten, Erfahrungen und Fakten, die in meisterlichen kleinen Bleistiftzeichnungen verbildlicht werden. Die Darstellungen ergänzt die Künstlerin auf jedem Blatt mit einem Untertitel in deutscher und englischer Sprache, der dem Motiv eine überrraschende, ironische Wendung gibt.
Jana Gunstheimer hat bisher umfangreiche konzeptuelle Werkblöcke mit kritischem Hintergrund präsentiert - wie zuletzt die Serie „Methods of Destruction“, 2012/2013, die im Frankfurter Kunstverein, im Folkwang Museum in Essen und in der Sammlung Guerlain im Pompidou in Paris ausgestellt war.
Mit den neuen aperçuhaften Blättern unter dem Titel Irrige Vorstellungen kausaler Zusammenhänge bringt die Künstlerin die befreiende Wirkung von Humor, Witz und Lachen ein. Sie verschafft sich damit den gewünschten „fernen Betrachterstandpunkt“ - nicht zuletzt auch auf das System Kunst (genannt sei beispielsweise das Blatt „Kubismus und Alkohol“).
Wohl wissend, dass sie sich damit auf eine Gradwanderung begibt, und vor dem Hintergrund, dass die deutsche Kultur „in einem neurotischen Verhältnis zum Humor stehe“ - wie der Autor Daniel Kehlmann jüngst in einem Gespräch mit seinem Kollegen Jonathan Franzen bemerkte (in einem Interview mit beiden auf Salon.com)
Große Künstler vor Jana Gunstheimer - wie Sigmar Polke und Martin Kippenberger haben auf die Wirkung von Witz, Ironie und Humor gesetzt, eben weil das Lachen eine Elementarkraft ist und den Wahrheitsanspruch der Kunst in ein passenderes Verhältnis zur Wirklichkeit setzen kann.
Das queere Multitalent, der Autor, Regisseur, Fotograf und Performer John Waters sagte dazu in einem Interview im Rolling Stone, März 2014: „Ich glaube, jede Art von Humor ist politisch, aber ich habe mich nie auf eine Kiste gestellt und meine Filme als Tribüne benutzt, um Meinungen zu verändern. Man muss die Leute zum Lachen bringen, dann kann man auch über Inhalte reden.“
Weitere Informationen: www.galerieconrads.de
Jana Gunstheimer beschreibt ihren Ansatz für die neue Werkgruppe Irrige Vorstellungen kausaler Zusammenhänge als die Arbeit "an einer enzyklopädischen Betrachtung des Menschen von einem fernen Betrachterstandpunkt aus“.
Das erste Kapitel daraus mit zahlreichen Graphitzeichnungen, überwiegend im kleinen Format, wird hier erstmals auf von der Künstlerin entwickelten Wandmalereien gezeigt.
In die Ausstellung führt ein mehrteiliges Wandbild ein, das den inneren Monolog des Schöpfers beim Schöpfungsakt darstellt. Die eigentlichen Bilder sind geschwärzt, aber die damit verbundenen Äußerungen während einzelner Momente sind auf der Wand zu lesen. Im Buch Genesis (Kap.2 bis 5) wie auch im Koran wird beschrieben wie Adam aus Lehm geformt und ihm göttlicher Atem eingehaucht wurde. Der weitere Verlauf der Geschichte ist bekannt. Die Künstlerin hat sowohl Adam wie auch Eva aus Ton modelliert, abgezeichnet und in ein monumentales Zeichnungsdiptychon gefasst. Auch wenn die „Betrachtungen“ bei Adam und Eva beginnen, so führen sie schnell zu allzu menschlichen Momenten, Erfahrungen und Fakten, die in meisterlichen kleinen Bleistiftzeichnungen verbildlicht werden. Die Darstellungen ergänzt die Künstlerin auf jedem Blatt mit einem Untertitel in deutscher und englischer Sprache, der dem Motiv eine überrraschende, ironische Wendung gibt.
Jana Gunstheimer hat bisher umfangreiche konzeptuelle Werkblöcke mit kritischem Hintergrund präsentiert - wie zuletzt die Serie „Methods of Destruction“, 2012/2013, die im Frankfurter Kunstverein, im Folkwang Museum in Essen und in der Sammlung Guerlain im Pompidou in Paris ausgestellt war.
Mit den neuen aperçuhaften Blättern unter dem Titel Irrige Vorstellungen kausaler Zusammenhänge bringt die Künstlerin die befreiende Wirkung von Humor, Witz und Lachen ein. Sie verschafft sich damit den gewünschten „fernen Betrachterstandpunkt“ - nicht zuletzt auch auf das System Kunst (genannt sei beispielsweise das Blatt „Kubismus und Alkohol“).
Wohl wissend, dass sie sich damit auf eine Gradwanderung begibt, und vor dem Hintergrund, dass die deutsche Kultur „in einem neurotischen Verhältnis zum Humor stehe“ - wie der Autor Daniel Kehlmann jüngst in einem Gespräch mit seinem Kollegen Jonathan Franzen bemerkte (in einem Interview mit beiden auf Salon.com)
Große Künstler vor Jana Gunstheimer - wie Sigmar Polke und Martin Kippenberger haben auf die Wirkung von Witz, Ironie und Humor gesetzt, eben weil das Lachen eine Elementarkraft ist und den Wahrheitsanspruch der Kunst in ein passenderes Verhältnis zur Wirklichkeit setzen kann.
Das queere Multitalent, der Autor, Regisseur, Fotograf und Performer John Waters sagte dazu in einem Interview im Rolling Stone, März 2014: „Ich glaube, jede Art von Humor ist politisch, aber ich habe mich nie auf eine Kiste gestellt und meine Filme als Tribüne benutzt, um Meinungen zu verändern. Man muss die Leute zum Lachen bringen, dann kann man auch über Inhalte reden.“
Weitere Informationen: www.galerieconrads.de