Coming of Age for Ages
17 May - 22 Jun 2014
COMING OF AGE FOR AGES
17 Mai – 22 Juni 2014
Mit Merlin Carpenter, Nicolas Ceccaldi, Jana Euler, Monika Jarecka, Tobias Kaspar, Dirk Meinzer, Buffy Summers, Jan Timme und Amelie von Wulffen
Eröffnung: Freitag, 16. Mai 2014, 19 Uhr
Gefühlsregungen des neben sich Stehens, des sich selbst Zerfleischens sowie einzig um sich Kreisens werden ebenso wie Verweigerung, romantisches Schwelgen, Sozialphobie, Fantum, Devianz und Rebellion in westlichen Gesellschaften oftmals mit Adoleszenz assoziiert. Vermutlich deshalb, da ihnen, zumindest aus der Perspektive eines reibungslosen Funktionierens, eine gewisse Unreife, Labilität, Peinlichkeit und Selbstverliebtheit zugeschrieben wird.
Wenn solchen Gefühlszuständen, Leidenschaften, Dispositionen und Posen das Interesse der Ausstellung gilt, dann deshalb, weil sie eben nicht allein der Adoleszenz zuzurechnen sind. Ist hier dennoch von adoleszenten Gefühlslagen und „pubertären“ Gesten die Rede, so verorten wir diese nicht zeitlich und damit biologisch, sprich in einem Abschnitt, der zwischen Kindheit und Erwachsensein angesiedelt ist. Vielmehr fußen sie in der Idee einer fortdauernden bzw. nicht enden wollenden Adoleszenz, eines nicht Erwachsen werden Wollens oder Könnens. Pubertät als Haltung sozusagen.
Solcherart verstandene „pubertäre“ Gesten und Regungen sind jedoch nicht romantisierend zu fassen, sondern im Gegenteil als zutiefst ambivalente Phänomene zu begreifen. Denn neben produktiven Aspekten wie sie im Entzug, in der Verweigerung und in der Selbstermächtigung zu Tage treten (seien diese nun intendiert oder nicht) gehen mit einer solch sperrigen Haltung zumeist auch Momente des Leidens an sich und der Welt einher, des zuviel oder alles auf einmal Wollens sowie einer (zumindest empfundenen) Sprachlosig- und Handlungsunfähigkeit. Diese lassen sich ohne weiteres als alltäglicher Horror, als fortwährender Kampf beschreiben.
Die Ausstellung „Coming of Age for Ages“ führt Arbeiten zusammen, in denen teils explizit, teils implizit „pubertäre“ Gesten, Leidenschaften, Gefühlslagen und Haltungen aufscheinen, sei es nun Verehrung, Nabelschau, Ablehnung, Provokation, Pathos oder Paralyse. Ist manchen der gezeigten Werke dabei eine Distanz eingeschrieben, welche zuweilen die Form von Ironie, Détournement, Pastiche oder Parodie annimmt, scheinen sich andere hingegen genau einer solch „pubertären“ Haltung als kuenstlerischer Praxis zu verdanken. Zu erwaegen ist aber auch, ob Kunstmachen (wie jede andere selbstbezogene und Anerkennung begehrende Produktion auch) nicht in seiner Anmaßung und Maßlosigkeit an sich schon zutiefst „pubertär“ ist.
17 Mai – 22 Juni 2014
Mit Merlin Carpenter, Nicolas Ceccaldi, Jana Euler, Monika Jarecka, Tobias Kaspar, Dirk Meinzer, Buffy Summers, Jan Timme und Amelie von Wulffen
Eröffnung: Freitag, 16. Mai 2014, 19 Uhr
Gefühlsregungen des neben sich Stehens, des sich selbst Zerfleischens sowie einzig um sich Kreisens werden ebenso wie Verweigerung, romantisches Schwelgen, Sozialphobie, Fantum, Devianz und Rebellion in westlichen Gesellschaften oftmals mit Adoleszenz assoziiert. Vermutlich deshalb, da ihnen, zumindest aus der Perspektive eines reibungslosen Funktionierens, eine gewisse Unreife, Labilität, Peinlichkeit und Selbstverliebtheit zugeschrieben wird.
Wenn solchen Gefühlszuständen, Leidenschaften, Dispositionen und Posen das Interesse der Ausstellung gilt, dann deshalb, weil sie eben nicht allein der Adoleszenz zuzurechnen sind. Ist hier dennoch von adoleszenten Gefühlslagen und „pubertären“ Gesten die Rede, so verorten wir diese nicht zeitlich und damit biologisch, sprich in einem Abschnitt, der zwischen Kindheit und Erwachsensein angesiedelt ist. Vielmehr fußen sie in der Idee einer fortdauernden bzw. nicht enden wollenden Adoleszenz, eines nicht Erwachsen werden Wollens oder Könnens. Pubertät als Haltung sozusagen.
Solcherart verstandene „pubertäre“ Gesten und Regungen sind jedoch nicht romantisierend zu fassen, sondern im Gegenteil als zutiefst ambivalente Phänomene zu begreifen. Denn neben produktiven Aspekten wie sie im Entzug, in der Verweigerung und in der Selbstermächtigung zu Tage treten (seien diese nun intendiert oder nicht) gehen mit einer solch sperrigen Haltung zumeist auch Momente des Leidens an sich und der Welt einher, des zuviel oder alles auf einmal Wollens sowie einer (zumindest empfundenen) Sprachlosig- und Handlungsunfähigkeit. Diese lassen sich ohne weiteres als alltäglicher Horror, als fortwährender Kampf beschreiben.
Die Ausstellung „Coming of Age for Ages“ führt Arbeiten zusammen, in denen teils explizit, teils implizit „pubertäre“ Gesten, Leidenschaften, Gefühlslagen und Haltungen aufscheinen, sei es nun Verehrung, Nabelschau, Ablehnung, Provokation, Pathos oder Paralyse. Ist manchen der gezeigten Werke dabei eine Distanz eingeschrieben, welche zuweilen die Form von Ironie, Détournement, Pastiche oder Parodie annimmt, scheinen sich andere hingegen genau einer solch „pubertären“ Haltung als kuenstlerischer Praxis zu verdanken. Zu erwaegen ist aber auch, ob Kunstmachen (wie jede andere selbstbezogene und Anerkennung begehrende Produktion auch) nicht in seiner Anmaßung und Maßlosigkeit an sich schon zutiefst „pubertär“ ist.