David Hockney
17 Aug 2007 - 20 Jan 2008
David Hockney
Mo in St. Mawes, 1967, aus der Folge: A Rake’s Progress, 1961-63, © Hamburger Kunsthalle / bpk
© Photo: Christoph Irrgang
Mo in St. Mawes, 1967, aus der Folge: A Rake’s Progress, 1961-63, © Hamburger Kunsthalle / bpk
© Photo: Christoph Irrgang
David Hockney. Myself and my Heroes
17. August 2007 bis 20. Januar 2008
im Janssen-Kabinett
Anlässlich des 70. Geburtstages von David Hockney zeigt die Hamburger Kunsthalle eine Auswahl seiner graphischen Folgen und Zeichnungen. Seit Beginn der 1960er Jahre beschäftigte sich Hockney intensiv mit der Druckgraphik. Myself and my Heroes war eine seiner ersten Radierungen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich somit direkt auf das Werk des Künstlers, zugleich aber auch auf Hockneys eigentliche „Helden“, seine literarischen und kunsthistorischen Vorbilder sowie seine Freunde, die er in zahlreichen Portraits festhielt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die beiden Radierfolgen A Rake’s Progress von 1961-63 und Fourteen Poems by C.P. Cavafy aus dem Jahr 1966. Mit dem insgesamt 16 Radierungen umfassenden Zyklus A Rake’s Progress („Weg des Liederlichen“) bezieht Hockney sich auf die Gemälde (London, Sir John Soane Museum) und die gleichnamige Radierfolge von William Hogarth (1697-1764) aus dem Jahr 1735. Hogarth schildert darin den Aufstieg und Fall seines Helden, der nach dem Erhalt einer großen Erbschaft sein Geld sinnlos verprasst und schließlich im Irrenhaus landet. Hockney verlegte die moralisierende Geschichte in das New York der sechziger Jahre und verband die Erzählung mit persönlichen Erfahrungen: Im Juli 1961 reiste der Künstler erstmals in die USA. Das vergleichsweise freie und offene Leben in New York erinnerte ihn an Hogarths lebendige Darstellung des 18. Jahrhunderts: „Als ich zurückkam, entschied ich mich A Rake’s Progress zu machen, denn dies war der Weg, eine Geschichte über New York zu erzählen und meine Erlebnisse und alles.“ In der Radierfolge schildert Hockney seine Eindrücke als moderne Version der Hogarthschen Bilder. Dabei schlüpft er in die Rolle des „Liederlichen“ und inszeniert damit geschickt das eigene Künstler-Schicksal. Zugleich spiegelt sich im Scheitern von Hockneys Helden die Kritik des Künstlers an bestehenden Wertesystemen und Doppelmoral der 1960er Jahre. Die Radierungen entstanden während Hockneys Studium am Royal College of Art in London.
In den Radierungen für Fourteen Poems by C. P. Cavafy aus den Jahren 1966/67 folgt Hockney den Spuren des griechischen Schriftstellers Konstantinos Kavafis (1863-1933). In seinen erotischen Gedichten schildert Kavafis die eigenen homosexuellen Phantasien und Träume. Hockney entdeckte die Verse von Kavafis bereits während seiner Studienzeit in London. 1966 reiste er nach Beirut, um erste Zeichnungen für die Drucke zu schaffen. Während in A Rake’s Progress die bildliche Geschichte durch das malerische Aquatinta in Schwarz und Rot inszeniert wird, sind die Radierungen zu Kavafis Gedichten durch die sparsame Linienführung gekennzeichnet, die auch für die in der Ausstellung gezeigten Zeichnungen charakteristisch ist.
Gezeigt werden ca. 40 Radierungen und Zeichnungen aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle, ergänzt durch Leihgaben aus Privatbesitz.
Kuratorin: Dr. Petra Roettig
17. August 2007 bis 20. Januar 2008
im Janssen-Kabinett
Anlässlich des 70. Geburtstages von David Hockney zeigt die Hamburger Kunsthalle eine Auswahl seiner graphischen Folgen und Zeichnungen. Seit Beginn der 1960er Jahre beschäftigte sich Hockney intensiv mit der Druckgraphik. Myself and my Heroes war eine seiner ersten Radierungen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich somit direkt auf das Werk des Künstlers, zugleich aber auch auf Hockneys eigentliche „Helden“, seine literarischen und kunsthistorischen Vorbilder sowie seine Freunde, die er in zahlreichen Portraits festhielt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die beiden Radierfolgen A Rake’s Progress von 1961-63 und Fourteen Poems by C.P. Cavafy aus dem Jahr 1966. Mit dem insgesamt 16 Radierungen umfassenden Zyklus A Rake’s Progress („Weg des Liederlichen“) bezieht Hockney sich auf die Gemälde (London, Sir John Soane Museum) und die gleichnamige Radierfolge von William Hogarth (1697-1764) aus dem Jahr 1735. Hogarth schildert darin den Aufstieg und Fall seines Helden, der nach dem Erhalt einer großen Erbschaft sein Geld sinnlos verprasst und schließlich im Irrenhaus landet. Hockney verlegte die moralisierende Geschichte in das New York der sechziger Jahre und verband die Erzählung mit persönlichen Erfahrungen: Im Juli 1961 reiste der Künstler erstmals in die USA. Das vergleichsweise freie und offene Leben in New York erinnerte ihn an Hogarths lebendige Darstellung des 18. Jahrhunderts: „Als ich zurückkam, entschied ich mich A Rake’s Progress zu machen, denn dies war der Weg, eine Geschichte über New York zu erzählen und meine Erlebnisse und alles.“ In der Radierfolge schildert Hockney seine Eindrücke als moderne Version der Hogarthschen Bilder. Dabei schlüpft er in die Rolle des „Liederlichen“ und inszeniert damit geschickt das eigene Künstler-Schicksal. Zugleich spiegelt sich im Scheitern von Hockneys Helden die Kritik des Künstlers an bestehenden Wertesystemen und Doppelmoral der 1960er Jahre. Die Radierungen entstanden während Hockneys Studium am Royal College of Art in London.
In den Radierungen für Fourteen Poems by C. P. Cavafy aus den Jahren 1966/67 folgt Hockney den Spuren des griechischen Schriftstellers Konstantinos Kavafis (1863-1933). In seinen erotischen Gedichten schildert Kavafis die eigenen homosexuellen Phantasien und Träume. Hockney entdeckte die Verse von Kavafis bereits während seiner Studienzeit in London. 1966 reiste er nach Beirut, um erste Zeichnungen für die Drucke zu schaffen. Während in A Rake’s Progress die bildliche Geschichte durch das malerische Aquatinta in Schwarz und Rot inszeniert wird, sind die Radierungen zu Kavafis Gedichten durch die sparsame Linienführung gekennzeichnet, die auch für die in der Ausstellung gezeigten Zeichnungen charakteristisch ist.
Gezeigt werden ca. 40 Radierungen und Zeichnungen aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle, ergänzt durch Leihgaben aus Privatbesitz.
Kuratorin: Dr. Petra Roettig