Robert Rauschenberg
09 May - 14 Sep 2008
robert rauschenberg
travelling '70–'76
09 mai 08 - 14 sep 08
in den 1950er jahren begann der amerikanische künstler robert rauschenberg (*1925), die grenzen zwischen malerei und skulptur auszuloten. indem er fundstücke wie glühbirnen, tapetenreste oder autoreifen in seine arbeiten integrierte, entstanden die „combine paintings“ und die frei stehenden „combines“, die rauschenberg international berühmt machten; neben jasper johns gilt er als wegbereiter der amerikanischen pop-art.
seit dieser zeit lässt der künstler in seine werke einfließen, was er in seiner umgebung vorfindet – die dinge des alltags, teile seiner lebenswelt: „alles weckt meine neugier. und gern lasse ich mich verblüffen, auch von den unscheinbaren dingen... auch und gerade das unbedeutende hat eine würde, ein geheimnis.“ nach seiner außerordentlich erfolgreichen zeit in new york machte sich rauschenberg ende der 1960er jahre erneut auf die suche – nach einem neuen ort und neuen möglichkeiten für sein künstlerisches schaffen. 1970 verließ er new york und übersiedelte nach captiva island, florida. die darauffolgenden jahre waren geprägt von zahlreichen reisen nach europa, israel und indien, auf denen sich rauschenberg für neue kulturen und ausdrucksformen öffnete. die ausstellung „travelling ’70–’76“ legt den schwerpunkt auf eben jene serien und arbeiten, die das ergebnis seiner persönlichen erlebnisse und seiner zeit auf reisen sind: die bisher selten gezeigten werkgruppen „cardboards“ (1971), „venetians“ (1972–1973), „early egyptians“ (1973–1974), „made in israel“ (1974), „hoarfrosts“
(1974–1975) und „jammers“ (1975–1976). die serien sind von außergewöhnlicher schlichtheit, frische und präzision und wurden mit neuen materialien und techniken geschaffen. neben fundstücken wie steinen, stricken, drähten oder glasvasen verwendete rauschenberg hier vor allem pappkarton und stoff: in den „cardboards“ zeigt sich dabei rauschenbergs neigung zum monochromen und abstrakten; gebrauchsspuren auf den gefundenen pappschachteln geben hinweise auf ihre geschichte und ihre verwendung. in den „hoarfrosts“ überlappen sich bedruckte stoffe in zum teil leuchtenden farben und erzählen von auflösung und schwebezustand, von verhüllen und transparenz.
alle sechs serien der jahre 1970–76 zeugen von der leichtigkeit und großen erfindungsgabe, mit der rauschenberg die lebenswelt in sein werk einbezieht – und so bleibt das einzige, wovor sich der künstler fürchtet, dass ihm „die welt ausgehen könnte“.
travelling '70–'76
09 mai 08 - 14 sep 08
in den 1950er jahren begann der amerikanische künstler robert rauschenberg (*1925), die grenzen zwischen malerei und skulptur auszuloten. indem er fundstücke wie glühbirnen, tapetenreste oder autoreifen in seine arbeiten integrierte, entstanden die „combine paintings“ und die frei stehenden „combines“, die rauschenberg international berühmt machten; neben jasper johns gilt er als wegbereiter der amerikanischen pop-art.
seit dieser zeit lässt der künstler in seine werke einfließen, was er in seiner umgebung vorfindet – die dinge des alltags, teile seiner lebenswelt: „alles weckt meine neugier. und gern lasse ich mich verblüffen, auch von den unscheinbaren dingen... auch und gerade das unbedeutende hat eine würde, ein geheimnis.“ nach seiner außerordentlich erfolgreichen zeit in new york machte sich rauschenberg ende der 1960er jahre erneut auf die suche – nach einem neuen ort und neuen möglichkeiten für sein künstlerisches schaffen. 1970 verließ er new york und übersiedelte nach captiva island, florida. die darauffolgenden jahre waren geprägt von zahlreichen reisen nach europa, israel und indien, auf denen sich rauschenberg für neue kulturen und ausdrucksformen öffnete. die ausstellung „travelling ’70–’76“ legt den schwerpunkt auf eben jene serien und arbeiten, die das ergebnis seiner persönlichen erlebnisse und seiner zeit auf reisen sind: die bisher selten gezeigten werkgruppen „cardboards“ (1971), „venetians“ (1972–1973), „early egyptians“ (1973–1974), „made in israel“ (1974), „hoarfrosts“
(1974–1975) und „jammers“ (1975–1976). die serien sind von außergewöhnlicher schlichtheit, frische und präzision und wurden mit neuen materialien und techniken geschaffen. neben fundstücken wie steinen, stricken, drähten oder glasvasen verwendete rauschenberg hier vor allem pappkarton und stoff: in den „cardboards“ zeigt sich dabei rauschenbergs neigung zum monochromen und abstrakten; gebrauchsspuren auf den gefundenen pappschachteln geben hinweise auf ihre geschichte und ihre verwendung. in den „hoarfrosts“ überlappen sich bedruckte stoffe in zum teil leuchtenden farben und erzählen von auflösung und schwebezustand, von verhüllen und transparenz.
alle sechs serien der jahre 1970–76 zeugen von der leichtigkeit und großen erfindungsgabe, mit der rauschenberg die lebenswelt in sein werk einbezieht – und so bleibt das einzige, wovor sich der künstler fürchtet, dass ihm „die welt ausgehen könnte“.