Janis Avotins
09 Feb - 08 Mar 2008
JANIS AVOTINS
"I write to you at 20:02 as you wrote to me at 18:08"
Janis Avotins zeigt in seiner Ausstellung bei Johnen + Schöttle neue großformatige Gemälde sowie eine kleine Skulptur aus Holzkohle.
Sämtliche Arbeiten sind Szenarien von fantastischer Atmosphäre. In den summarisch angelegten Bildlandschaften treten geheimnisvolle Akteure auf und die Skulptur zeigt ein Bootsfragment mit zwei Passagieren, die ebenso wie ihr Gefährt von derselben dunklen Holzkohle sind. Der Zustand des Übergangs, der mit der Bootsfahrt angesprochen wird, prägt auch die Gemälde.
In den Gemälden tauchen die Gestalten aus den farbigen Bildräumen auf, auch hier gehören sie derselben materiellen Sphäre an, wie die reduzierten Landschaften, in die sie ausgesetzt sind. Konkrete Referenzen sowohl bei der Definition des Bildraums, als auch bei der Charakterisierung der Akteure sind auf eine vage Andeutung, eine Ahnung reduziert und die Beziehung der Personen zueinander sowie ihre Situation in der Landschaft bleiben rätselhaft. Es ist die malerische Behandlung des Sujets, die seine wesenhafte Existenz bestimmt, und ihre sanfte, tonige Farbigkeit, die Kontraste sehr maßvoll einsetzt und aus ihr heraus die Vergegenwärtigung einer Imagination entwickelt, ist das eigentliche Thema der Arbeiten. In dieser Behandlung bedingt sich das melancholische Verharren des Bildpersonals und die statische Isolation seiner Beziehungen untereinander.
Bereits die früheren Arbeiten von Janis Avotins verfügten über ein figuratives Personal, dessen Verhältnis zum Set nicht immer eindeutig war. Doch mit der Erweiterung des Formats verselbständigt sich die Freiheit des malerischen Gestus’ zunehmend, das figurative Personal gerät in eine substanzielle Abhängigkeit zu seiner bildnerischen Sphäre. Während das Großformat die beherrschende Präsenz des Gemäldes im Raum ausmacht und zu einer unausweichlichen Konfrontation für sein Gegenüber wird, verschmelzen die Figuren als schemenhafte Landmarken mit der malerischen Gesamtauffassung des Bildes.
Und trotz der Ausdehnung und malerisch prägnanten Bearbeitung des Bildraums bleibt sein Eindruck der eines überzeitlich Momentanen. Die Arbeiten werden so zum Sinnbild für ein Schaffen, das im Bewusstsein des Nicht-Definitiven als dem eigentlich Wesentlichen erfolgt.
Im März dieses Jahres richtet die Stadtgalerie Schwaz in Tirol Janis Avotins seine erste institutionelle Einzelausstellung aus. Sie wird einen Überblick über das bisherige Schaffen des jungen lettischen Künstlers geben. In modifizierter Form wird diese Ausstellung dann von April bis Juni 2008 im Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen zu sehen sein.
"I write to you at 20:02 as you wrote to me at 18:08"
Janis Avotins zeigt in seiner Ausstellung bei Johnen + Schöttle neue großformatige Gemälde sowie eine kleine Skulptur aus Holzkohle.
Sämtliche Arbeiten sind Szenarien von fantastischer Atmosphäre. In den summarisch angelegten Bildlandschaften treten geheimnisvolle Akteure auf und die Skulptur zeigt ein Bootsfragment mit zwei Passagieren, die ebenso wie ihr Gefährt von derselben dunklen Holzkohle sind. Der Zustand des Übergangs, der mit der Bootsfahrt angesprochen wird, prägt auch die Gemälde.
In den Gemälden tauchen die Gestalten aus den farbigen Bildräumen auf, auch hier gehören sie derselben materiellen Sphäre an, wie die reduzierten Landschaften, in die sie ausgesetzt sind. Konkrete Referenzen sowohl bei der Definition des Bildraums, als auch bei der Charakterisierung der Akteure sind auf eine vage Andeutung, eine Ahnung reduziert und die Beziehung der Personen zueinander sowie ihre Situation in der Landschaft bleiben rätselhaft. Es ist die malerische Behandlung des Sujets, die seine wesenhafte Existenz bestimmt, und ihre sanfte, tonige Farbigkeit, die Kontraste sehr maßvoll einsetzt und aus ihr heraus die Vergegenwärtigung einer Imagination entwickelt, ist das eigentliche Thema der Arbeiten. In dieser Behandlung bedingt sich das melancholische Verharren des Bildpersonals und die statische Isolation seiner Beziehungen untereinander.
Bereits die früheren Arbeiten von Janis Avotins verfügten über ein figuratives Personal, dessen Verhältnis zum Set nicht immer eindeutig war. Doch mit der Erweiterung des Formats verselbständigt sich die Freiheit des malerischen Gestus’ zunehmend, das figurative Personal gerät in eine substanzielle Abhängigkeit zu seiner bildnerischen Sphäre. Während das Großformat die beherrschende Präsenz des Gemäldes im Raum ausmacht und zu einer unausweichlichen Konfrontation für sein Gegenüber wird, verschmelzen die Figuren als schemenhafte Landmarken mit der malerischen Gesamtauffassung des Bildes.
Und trotz der Ausdehnung und malerisch prägnanten Bearbeitung des Bildraums bleibt sein Eindruck der eines überzeitlich Momentanen. Die Arbeiten werden so zum Sinnbild für ein Schaffen, das im Bewusstsein des Nicht-Definitiven als dem eigentlich Wesentlichen erfolgt.
Im März dieses Jahres richtet die Stadtgalerie Schwaz in Tirol Janis Avotins seine erste institutionelle Einzelausstellung aus. Sie wird einen Überblick über das bisherige Schaffen des jungen lettischen Künstlers geben. In modifizierter Form wird diese Ausstellung dann von April bis Juni 2008 im Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen zu sehen sein.