Bruce Nauman
28 Sep - 04 Nov 2007
97 bronze fish of seven different forms, suspended with stainless steel wire from a metal grid
Approximate basin dimensions: 8 in. h. x 25 ft. x 28 ft.
Courtesy Donald Young Gallery, Chicago
VG Bild-Kunst, Bonn 2007
Approximate basin dimensions: 8 in. h. x 25 ft. x 28 ft.
Courtesy Donald Young Gallery, Chicago
VG Bild-Kunst, Bonn 2007
BRUCE NAUMAN
One Hundred Fish Fountain
28 September – 04 November 2007
Die kestnergesellschaft zeigt erstmals in Europa Bruce Naumans 2005 entstandene Installation "One Hundred Fish Fountain". Sie besteht aus 97 bronzenen Fischen, die an einem Stahlrahmen befestigt und über zahllose Schläuche mit Pumpen verbunden sind, um in regelmäßigen Intervallen Wasser anzusaugen und wieder auszuspeien. Das Wasser wird in einem großen Bassin gesammelt und von dort in die Fischkörper gepumpt und stellt einen stetigen Kreislauf dar, der die friedvolle und heitere Atmosphäre von Wasserspielen und Springbrunnen jedoch gezielt zu brechen weiß. So füllen sich die Fische unangenehm geräuschvoll mit Wasser, das sie ebenso geräuschvoll wieder ausspucken, bis die präzise programmierten Pumpen sich gleichzeitig ausschalten und den Rest des Wassers geräuschlos aus den aufgebohrten Fischleibern rinnen lassen. Für nur kurze Zeit kehrt Ruhe ein, bevor die Pumpen anspringen und die Fische wieder zu Wasserspeiern werden.
Die Grundidee für diese spektakuläre Brunnenarbeit lässt sich bis zu früheren Arbeiten aus den 1960er Jahren zurückverfolgen, wie etwa "Selfportrait as a Fountain" (1966/67), dem berühmt gewordenen Bild, das Bruce Nauman (*1941 in Fort Wayne, Indiana, USA) dabei zeigt, wie er Wasser ausspuckt und damit selbst zum Brunnen wird. Eine Brunnenarbeit mit bronzenen Füchsen aus den 1990er Jahren zeugt von der Beschäftigung Naumans mit dem Thema. Auch die Arbeit "Venice Fountains" (2007), die zurzeit auf der Venedig Biennale zu sehen ist und eine Weiterentwicklung der bekannten "3 Heads Fountain"-Serie aus dem Jahre 2005 darstellt, muss in diesem Zusammenhang genannt werden.
Der Fisch als ikonografische Größe taucht in Naumans Werk bereits in der Arbeit "Fishing for an Asian Carp" aus dem Jahr 1966 auf. Die in "One Hundred Fish Fountain" dargestellten Frischwasserfische, wie z.B. Lachs, Felchen, Barsch und Wels sind allesamt Fische, die Nauman während langer Angelausflüge mit seinem Vater an den Michigan See geangelt hat, womit das Biografische auch in diese Arbeit Einzug erhält und mit den Aspekten von Verführerischem und Abstoßendem zu einer Ikone des Naumanschen Bild- und Denkuniversums verschmilzt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit großzügiger Unterstützung der Sender Collection, New York.
One Hundred Fish Fountain
28 September – 04 November 2007
Die kestnergesellschaft zeigt erstmals in Europa Bruce Naumans 2005 entstandene Installation "One Hundred Fish Fountain". Sie besteht aus 97 bronzenen Fischen, die an einem Stahlrahmen befestigt und über zahllose Schläuche mit Pumpen verbunden sind, um in regelmäßigen Intervallen Wasser anzusaugen und wieder auszuspeien. Das Wasser wird in einem großen Bassin gesammelt und von dort in die Fischkörper gepumpt und stellt einen stetigen Kreislauf dar, der die friedvolle und heitere Atmosphäre von Wasserspielen und Springbrunnen jedoch gezielt zu brechen weiß. So füllen sich die Fische unangenehm geräuschvoll mit Wasser, das sie ebenso geräuschvoll wieder ausspucken, bis die präzise programmierten Pumpen sich gleichzeitig ausschalten und den Rest des Wassers geräuschlos aus den aufgebohrten Fischleibern rinnen lassen. Für nur kurze Zeit kehrt Ruhe ein, bevor die Pumpen anspringen und die Fische wieder zu Wasserspeiern werden.
Die Grundidee für diese spektakuläre Brunnenarbeit lässt sich bis zu früheren Arbeiten aus den 1960er Jahren zurückverfolgen, wie etwa "Selfportrait as a Fountain" (1966/67), dem berühmt gewordenen Bild, das Bruce Nauman (*1941 in Fort Wayne, Indiana, USA) dabei zeigt, wie er Wasser ausspuckt und damit selbst zum Brunnen wird. Eine Brunnenarbeit mit bronzenen Füchsen aus den 1990er Jahren zeugt von der Beschäftigung Naumans mit dem Thema. Auch die Arbeit "Venice Fountains" (2007), die zurzeit auf der Venedig Biennale zu sehen ist und eine Weiterentwicklung der bekannten "3 Heads Fountain"-Serie aus dem Jahre 2005 darstellt, muss in diesem Zusammenhang genannt werden.
Der Fisch als ikonografische Größe taucht in Naumans Werk bereits in der Arbeit "Fishing for an Asian Carp" aus dem Jahr 1966 auf. Die in "One Hundred Fish Fountain" dargestellten Frischwasserfische, wie z.B. Lachs, Felchen, Barsch und Wels sind allesamt Fische, die Nauman während langer Angelausflüge mit seinem Vater an den Michigan See geangelt hat, womit das Biografische auch in diese Arbeit Einzug erhält und mit den Aspekten von Verführerischem und Abstoßendem zu einer Ikone des Naumanschen Bild- und Denkuniversums verschmilzt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit großzügiger Unterstützung der Sender Collection, New York.