Konrad Fischer

Arte Povera

25 May - 28 Jul 2007

© Mario Merz
untitled, 1982
spraypaint on canvas, neon numbers
200 x 500 cm
ARTE POVERA
Giovanni Anselmo, Jannis Kounellis, Mario Merz, Giuseppe Penone

Wir freuen uns sehr, Sie zu unserer „arte povera“ - Ausstellung mit Arbeiten von Giovanni Anselmo, Jannis Kounellis, Mario Merz und Giuseppe Penone begrüßen zu dürfen. Der von Germano Celant geprägte Ausdruck der „arte povera“ konstruierte bereits 1967 eine Gruppe vorwiegend italienischer Künstler, deren Arbeiten durch den puren Umgang mit Materialien wie Holz, Stein und Stahl auffielen. Die Differenz von Kultur und Natur, Archaik und Zivilisation wurde innerhalb der Werke ebenso manifest wie aufgehoben.
Jannis Kounellis' schwere Stahlplatten oszillieren zwischen Rohstoff und kulturellem Faktum: Die Metallplatten sind mit Vertiefungen, Fenstern und Glühbirnen versehen und erinnern an archäologisierende Schreine industrieller Revolution.
Das Wachsen und die Prozesshaftigkeit innerhalb der Natur ist vor allem die künstlerische Strategie Giuseppe Penones. In „Dita“ lässt Penone das Motiv der sich in einen Lorbeerbaum verwandelnden Nymphe Daphne, die vor dem Gott Apollon flieht, anhand seiner Daumenabdrücke entstehen.
Das Phänomen des Wachstums schlägt die Brücke zu Mario Merz. Seine archaischen Tierformen versieht er mit leuchtenden Neonzahlen der Fibonaccireihe, deren progressive Vermehrung auf das Wachstum von Pflanzen und Tieren übertragen wird.
Giovanni Anselmo lotet die energetischen Kräfte der Erdanziehung aus, indem er Granitblöcke mit Stahlseilen über eine Leinwand tariert und so das Unsichtbare versucht anschaulich zu machen: „Wo die Sterne eine Spanne näher kommen im Panorama Richtung ‚oltremare' mit der Hand, die darauf weist, während die Farbe den Stein hebt, der Stein die Leinwand hebt, die Erde und der Stein sich ausrichten, die Grauen leichter werden, die Pfade einen Weg weisen, das Licht fokussiert, man in das Werk eintritt, der Lattich immer frisch ist, der Schwamm aus dem Meer atmet, die Aura der Malerei erscheint, das Unsichtbare sich zeigt ...“ (Giovanni Anselmo).
 

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