Konrad Fischer

Canell Hultén McBride Staack

20 Nov 2009 - 09 Jan 2010

Sofia Hultén, installation view, 2009
CANELL HULTéN MCBRIDE STAACK -
20.11. - 09.01.2010

Eröffnung: Freitag, 20. November 2009, 18-21 Uhr

Die Konrad Fischer Galerie Berlin freut sich die Eröffnung der Gruppenausstellung Canell, Hultén, McBride, Staack am Freitag, den 20. November, 18 – 21 Uhr, ankündigen zu dürfen.

Die Arbeit der vier an der Ausstellung beteiligten Künstler/innen wird mit aktuellen Werken exemplarisch vorgestellt.

In der Hinterfragung der Beständigkeit von physikalischen Kräften und Objekten zeichnet sich die Arbeit von Nina Canell durch eine Destabilisierung fest gefügter Formen aus, indem sie flüchtige und zufällige Prozesse wie beispielsweise elektronische Gerätschaften, wahrnehmbare und nicht wahrnehmbare Frequenzen, Synchronisation und Licht in ihre Skulpturen und Installationen aufnimmt.

́Temporary Encampment (Five Blue Solids)`, 2008 benutzt den Elektromagnetismus als vorrangiges Gestaltungselement. Die Installation aktiviert auf poetische Weise den Zustand eines temporären Gleichgewichts zwischen magnetischen Kräften und den Gesetzen der Schwerkraft.

In den vergangenen drei Jahren interessiert sich Sofia Hultén verstärkt für die Potentialität von Objekten, für ihre Überführbarkeit in vergangene oder zukünftige Zustände. Für ́Mutual Annihilation`, 2008 restaurierte Hultén mit großem Aufwand einen gefundenen Schrank, um ihn daraufhin in seinen ursprünglichen, von Gebrausspuren gezeichneten Zustand zu überführen. Neben dem Objekt selbst dokumentieren auf vier Monitoren filmische Sequenzen in nicht linearer Abfolge den geschilderten Prozess, dessen Reflexion die Möglichkeit nahe legt, sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft als prinzipiell unabgeschlossen zu betrachten.

Rita McBride’s Arbeiten verweisen häufig auf architektonische Kontexte und Themen aus dem Umfeld von Design und Urbanität und greifen zugleich soziologische und gesellschaftspolitische Fragestellungen auf. In ihrem eigenwilligen Zugriff auf unterschiedlichste Materialien offenbart sich eine humorvolle und hintergründige Ästhetik, die Begriffe wie Serie, Standard, Funktion und mithin den gesamten theoretischen Diskurs um Moderne und Utopie auf den künstlerischen Prüfstand stellt. Wir zeigen in Berlin die Bodenarbeit ́Some Settlements (Caiba, Brazil)`, 2008 und ́White Elephant (Wall)`, 2003.

Seit 2008 setzt sich Juergen Staack ausgehend von der Frage nach der Materialität oder Immaterialität von Bildern mit der Übersetzbarkeit von Photographien in rein sprachliche Form auseinander. Auf seinen ausgedehnten Reisen bittet der Künstler ihm zufällig begegnenden Menschen um die Beschreibung von Polaroidaufnahmen, die er aufzeichnet. Nach Beendigung der Bildbeschreibung werden die Bilder von den Beteiligten jeweils mit einem schwarzen Stift zugemalt und somit unkenntlich gemacht. Nicht selten sind die Beschreibungen in Sprachen verfasst, die vom Aussterben bedroht sind oder nur von sehr kleinen Gruppen überhaupt noch gesprochen werden, wodurch die Transkribierung hermetisch und verschlossen wirkt. Wir zeigen vier Arbeiten aus der Serie der Serie ́Transcription – Image`, wobei neben dem übermalten Bild jeweils ein Kopfhörer die zugehörige Beschreibung wiedergibt.
 

Tags: Rita McBride, Nina Canell, Sofia Hultén, Rita McBride, Juergen Staack