Künstlerhaus Bremen

Dazwischentreten

06 Jun - 10 Jul 2015

DAZWISCHENTRETEN
6 Juni – 10 Juli 2015

Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt des Künstlerhaus Bremen und des Mariann Steegmann Instituts. Kunst & Gender, Forschungsfeld wohnen +/- ausstellen, Universität Bremen in den Räumen, Ateliers und dem Treppenhaus des Künstlerhaus Bremen.
Mit: Biba Bell, LIFE SPORT, Jeanne Faust, Kornelia Hoffmann, Annika Kahrs & Gerrit Frohne-Brinkmann, Franziska Keller, Lucas Odahara, Daniela Reina Téllez, Matthias Ruthenberg, Watanee Siripattananuntakul, Mia Unverzagt, Doris Weinberger und Noriko Yamamoto.

Dazwischentreten ist gewollt. Im Dazwischentreten, im Eintreten, Hinein- und Hinausgehen geschieht eine hauseingreifende Unterbrechung, die das Künstlerhaus Bremen als programmatischen und tradierten Schauplatz künstlerischer Produktion, eingerichtet und formiert um seine Ateliers, in den Blick nimmt. Das Thema bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung, die durch und um die Ateliers mäandert. Das Künstlerhaus operiert als Modell und Aufenthalt ästhetischer Befragungen: Vermeintlich an der Schwelle, die gewissermaßen in Bewegung gebracht werden soll und die sich zwischen Innen- und Außenräumlichkeiten, zwischen Drinnen- und Draussen-Sein permanent öffnet und schließt, will das Projekt einen Denkraum entwerfen, mit dem die Bedingungen von Kunst tun und sehen untersucht werden. Es geht um Zeigeordnungen, Arbeitskonstellationen und Raumsituationen.
Nicht nur einzelne Künstlerateliers, sondern auch Durchgangsräume, Treppenhäuser und das Gastatelier werden bespielt. Das Gastatelier hat innerhalb des Hauses eine besondere Stellung, es ist Arbeits- und temporärer Wohnraum für Künstler_innen und steht sinnbildlich für das transitorische, auch das provisorische Bewohnen und Häuslichwerden in globaler Residenz. Beteiligt sind Künstler_innen, die im Haus arbeiten, die bereits zu Gast im Haus waren und die in anderen Städten und Ländern leben und tätig sind. Sie haben für diesen Anlass Interventionen, Performances und partizipatorische Projekte konzipiert, die die Produktionsbedingungen von Kunst reflektieren. Durch die Beteiligung des Publikums oder durch künstlerische Umarbeitungen entwickeln sich die Werke über die Ausstellungsdauer im Prozess weiter.
Das Haus wird als Versuchsanordnung begriffen: Im Erschließen und Ausschließen, im Passieren und Stillstellen von Räumlichkeiten soll ein Haus-Arbeiten an Schwellensituationen zwischen Raumverhältnissen und Raumverhalten künstlerisch erforscht und beobachtet werden, welches die Grenzen zwischen Arbeits- und Ausstellungsraum zur Diskussion stellt.
Die Ausstellung findet in Verbindung mit der Tagung Wohn/Raum/Denken. Politiken des Häuslichen in Kunst, Architektur und visueller Kultur. Für Irene Nierhaus zum 60. Geburtstag, veranstaltet vom Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender an der Universität Bremen am 10./11. Juli 2015 statt.
Intervention is intended. Intruding, going inside, entering and departing provoke a house-invasive intervention that exposes the Künstlerhaus Bremen as a programmatic and traditional venue of artistic production, arranged and formed around its studios. This theme makes up the starting point of the exhibition, which meanders through and around the studios. The Künstlerhaus operates as a model and abode of aesthetic surveys: Thresholds are to be set in motion, opening and closing between interior and exterior spaces, between being indoors and outdoors. The project aims at drafting a space of reflection, one which investigates the conditions of how we make and view art. It addresses the context of display, working constellations and spatial situations.

The exhibition not only takes place in the individual artist studios but also in passageways, staircases and the guest studio. The guest studio holds special place within the house; it is a work and temporary living space for artists and symbolically represents the transitory, but also the provisional habitation and domestication in a global residence. The participating artists presently have their studios in the Künstlerhaus, have earlier been guests there or live and work in other cities and countries. They conceived interventions, performances and participatory projects for this occasion that reflect the production conditions of art. The works will develop further over the course of the exhibition, either by means of the participation of the public or the artists’ interventions.

The house is comprehended as a test assembly: Through inclusion and exclusion, standing still or passing through the spaces, a ‘house working’ will be explored and observed at threshold situations between spatial conditions and spatial behavior that put the boundaries between working space and exhibition space up for discussion.
 

Tags: Jeanne Faust, Annika Kahrs