Künstlerhaus Stuttgart

Rosalind Nashashibi

20 Feb - 12 Apr 2009

Rosalind Nashashibi, Eyeballing, 2005, 16mm, 10 min
Courtesy of the artist, doggerfisher, Edinburgh and STORE, London
ROSALIND NASHASHIBI

20. Februar 2009 - 12. April 2009

Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die erste Einzelausstellung von Rosalind Nashashibi in Deutschland zu präsentieren. Die britische Künstlerin ist vor allem für ihre konzeptionellen Filmarbeiten sowie Collagen und Fotografien bekannt. Die Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart stellt das Werk von Rosalind Nashashibi mit einem konzentrierten Überblick ihrer Filmarbeiten vor.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die drei als 16mm-Projektionen gezeigten Filme “Eyeballing” (16mm, 2005), “Bachelor Machines Part 1′′ (16mm, 2007) und “Footnote” (16mm, 2008), die in den letzten Jahren entstandenen sind. Weitere Film- und Videoarbeiten der Künstlerin werden darüber hinaus in einem Filmprogramm vorgestellt. Die Arbeiten befassen sich auf unterschiedliche Weise mit der psychologischen Atmosphäre von zunächst alltäglich erscheinenden Orten und Gegenständen. Obwohl sie von unterschiedlichen Zusammenhängen handeln, wie etwa dem Leben auf einem Frachtschiff (”Bachelor Machines Part 1′′) oder Traumzuständen zwischen Wachsein und Schlaf wie in “Footnote”, so eint die Filme ein zugleich analytischer Blick wie auch eine ausgesprochen elegante und dichte filmische Sprache.
Die Konfrontation der unterschiedlichen, aus verschiedenen Werkphasen der Künstlerin stammenden Filme ermöglicht eine Aufmerksamkeit für immer wiederkehrende Themen und formale Strategien in Nashashibis Werk, etwa ihrer Beschäftigung mit anthropomorphen Bildern. Die Ausstellungsstruktur bezieht sich auf ein Arbeitsprinzip der Künstlerin, die immer wieder auf ältere eigene Arbeiten zurückgreift und diese in veränderter Form in neuere Arbeiten integriert. Nashashibis wohl bekanntester Film ist “Eyeballing”, in dem statische Einstellungen von als abstrahierte Gesichter erscheinenden architektonischen Details und Objektanordnungen mit distanzierten Beobachtungen einer Polizeistation in Lower Manhattan abwechseln. Ähnliche Gesichtsmotive finden sich denn auch in “Bachelor Machines Part 1′′ wieder, nehmen dort jedoch im Zusammenhang eines als Organismus erscheinenden Frachtschiffes eine andere Funktion ein. Die Filme verfolgen, wie sich das Erkennen von Zusammenhängen in bekannten Formen wie dem des menschlichen Körpers organisiert und durch diese strukturiert wird. Nashashibi setzt dabei auf der Ebene des Tons, des Schnitts oder der Gegenüberstellung von Bildern immer wieder Unterbrechungen ein, durch die eine zweite Bedeutungsebene entsteht und die einen Zusammenhang mit der Befragung von Machtverhältnissen oder der herrschenden Rationalität erzeugen.
Rosalind Nashashibi (*1973 in Croydon/England) lebt zurzeit in London. Sie nahm zuletzt an der Manifesta 7 in Trient und in der Tate Britain in London teil. Sie kooperiert regelmäßig mit der Künstlerin Lucy Skaer, zuletzt im Rahmen der 5. Berlin Biennale und im CAC Bretigny bei Paris. 2007 vertrat sie Schottland auf der 52. Biennale in Venedig. Für September diesen Jahres ist eine Einzelausstellung von Rosalind Nashashibi im ICA London in Vorbereitung.

Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:

Dienstag, 3. März 2009, 19 Uhr: Filmprogramm Rosalind Nashashibi:
Hreash House (2004, 20 min), Midwest (2002, 12 min), The States of Things (2000, 3.5 min)

Dienstag, 31. März 2009, 19 Uhr: Facing Abstraction. Vortrag von André Rottmann
 

Tags: Rosalind Nashashibi, André Rottmann