Annika Kahrs
18 Jan - 01 Mar 2015
ANNIKA KAHRS
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18 Januar - 1 März 2015
Seit dem 1. September ist die Hamburger Künstlerin Annika Kahrs (* 1984) neue Stipendiatin des Vereins Kunst & Nutzen e.V. in Bremerhaven. Sechs Monate wird die Performance- und Filmkünstlerin, die u.a. bei Andreas Slominski und Jeanne Faust in Hamburg sowie bei Harun Farocki in Wien studierte, in der Hafenstadt leben und arbeiten.
In ihren künstlerischen Arbeiten verbindet Annika Kahrs vornehmlich die Medien Video, Installation und Performance miteinander zu sonderbaren Erzählungen und lässt deren mediale Grenzen verschwimmen. Kennzeichnend für die konzeptuelle Arbeitsweise der Hamburgerin ist ein prozesshaftes und zugleich experimentelles Verfahren. Hierbei wendet sie sich oftmals gegen Erwartungshaltungen und fokussiert das Unterlaufen von Regelwerken und Systemen.
Im Zentrum von Annika Kahrs narrativen Inszenierungen stehen häufig Themen und Fragestellungen im Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Wirklichkeit. So auch in ihrer neuesten Videoarbeit »Solid surface, with hills, valleys, craters and other topographic features, primarily made of ice”, die ab Ende November in der Produzentengalerie Hamburg präsentiert wird.
Eine Vielzahl ihrer Werke setzt sich mit der Transformation von Sprache und Klang auseinander. In der 14-minütigen poetischen Videoarbeit »Playing to the Birds« (2013), die sich auf die Vogelpredigt des Heiligen Franziskus bezieht, werden verschiedene Formen von Sprache immer wieder transformiert, zurückgeführt und ineinander überführt:
In einem lichtdurchfluteten Saal des Hamburger Jenisch-Haus spielt ein Pianist, umgeben von Vogelkäfigen mit Wellensittichen, Zebrafinken und Kanarienvögeln, Franz Liszts Klavierstück Légende No. 1– »Franz von Assisi - Die Vogelpredigt«. Die Vogelpredigt Liszts lässt in ihrer Komposition durch Triller und hohe Töne einen ganzen Vogelschwarm erklingen. Die Musik versucht auf diese Weise die Sprache der Vögel zu imitieren. Das vom Pianisten virtuos gespielte und künstlerisch anspruchsvolle Stück wird jedoch nicht dem gewohnten Publikum dargeboten, sondern zu seinen ursprünglichen Adressaten, den Vögeln, zurückgeführt und diese dürfen nun der menschlichen Interpretation ihrer Sprache zuhören. Auf groteske Weise werden nicht die Singvögel zu den Hauptakteuren ihres musikalischen Könnens, sondern sie werden Zuhörer einer musikalischen Aufführung ihrer Verständigung.
Die Werke von Annika Kahrs wurden bisher sowohl national als auch international präsentiert u. a. auf der Bienal Internacional de Curitiba, Brasilien, in der Hamburger Kunsthalle und in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, sowie auf Ausstellungsprojekten wie dem Art Weekender in Bristol, Großbritannien, und in Santiago de Compostela, Spanien. Die Ergebnisse ihres Stipendienaufenthalts in der Hafenstadt werden ab dem 18. Januar 2015 in der Kunsthalle Bremerhaven zu sehen sein.
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18 Januar - 1 März 2015
Seit dem 1. September ist die Hamburger Künstlerin Annika Kahrs (* 1984) neue Stipendiatin des Vereins Kunst & Nutzen e.V. in Bremerhaven. Sechs Monate wird die Performance- und Filmkünstlerin, die u.a. bei Andreas Slominski und Jeanne Faust in Hamburg sowie bei Harun Farocki in Wien studierte, in der Hafenstadt leben und arbeiten.
In ihren künstlerischen Arbeiten verbindet Annika Kahrs vornehmlich die Medien Video, Installation und Performance miteinander zu sonderbaren Erzählungen und lässt deren mediale Grenzen verschwimmen. Kennzeichnend für die konzeptuelle Arbeitsweise der Hamburgerin ist ein prozesshaftes und zugleich experimentelles Verfahren. Hierbei wendet sie sich oftmals gegen Erwartungshaltungen und fokussiert das Unterlaufen von Regelwerken und Systemen.
Im Zentrum von Annika Kahrs narrativen Inszenierungen stehen häufig Themen und Fragestellungen im Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Wirklichkeit. So auch in ihrer neuesten Videoarbeit »Solid surface, with hills, valleys, craters and other topographic features, primarily made of ice”, die ab Ende November in der Produzentengalerie Hamburg präsentiert wird.
Eine Vielzahl ihrer Werke setzt sich mit der Transformation von Sprache und Klang auseinander. In der 14-minütigen poetischen Videoarbeit »Playing to the Birds« (2013), die sich auf die Vogelpredigt des Heiligen Franziskus bezieht, werden verschiedene Formen von Sprache immer wieder transformiert, zurückgeführt und ineinander überführt:
In einem lichtdurchfluteten Saal des Hamburger Jenisch-Haus spielt ein Pianist, umgeben von Vogelkäfigen mit Wellensittichen, Zebrafinken und Kanarienvögeln, Franz Liszts Klavierstück Légende No. 1– »Franz von Assisi - Die Vogelpredigt«. Die Vogelpredigt Liszts lässt in ihrer Komposition durch Triller und hohe Töne einen ganzen Vogelschwarm erklingen. Die Musik versucht auf diese Weise die Sprache der Vögel zu imitieren. Das vom Pianisten virtuos gespielte und künstlerisch anspruchsvolle Stück wird jedoch nicht dem gewohnten Publikum dargeboten, sondern zu seinen ursprünglichen Adressaten, den Vögeln, zurückgeführt und diese dürfen nun der menschlichen Interpretation ihrer Sprache zuhören. Auf groteske Weise werden nicht die Singvögel zu den Hauptakteuren ihres musikalischen Könnens, sondern sie werden Zuhörer einer musikalischen Aufführung ihrer Verständigung.
Die Werke von Annika Kahrs wurden bisher sowohl national als auch international präsentiert u. a. auf der Bienal Internacional de Curitiba, Brasilien, in der Hamburger Kunsthalle und in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, sowie auf Ausstellungsprojekten wie dem Art Weekender in Bristol, Großbritannien, und in Santiago de Compostela, Spanien. Die Ergebnisse ihres Stipendienaufenthalts in der Hafenstadt werden ab dem 18. Januar 2015 in der Kunsthalle Bremerhaven zu sehen sein.