Gebr. Goldbach
08 Jul - 19 Aug 2012
GEBR. GOLDBACH
Philipp Goldbach & Clemens Botho Goldbach
8. Juli bis 19. August 2012
Gebr. Goldbach ist die erste gemeinsame Ausstellung von Clemens Botho (1979) und Philipp (1978) Goldbach. Ihre künstlerischen Arbeiten scheinen auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten zu haben: Clemens Botho Goldbach konzipiert seine Projekte für den jeweiligen Ausstellungsort und verbindet dabei historische Materialien, vorgefundene architektonische Elemente, Naturstücke und Konstruktionsmaterialien zu Architekturen, die erst durch den direkten Ortsbezug als künstlerische Nach- bzw. Neubauten zu erkennen sind. Philipp Goldbach hat sich intensiv mit dem Verhältnis von Fotografie und Schrift bzw. Schreiben beschäftigt. Wie bei seinem Bruder spielt jedoch neben dem Bezug auf historische Materialien und Techniken der Werkentstehungsprozess eine tragende Rolle, über den die Arbeit zu einem wesentlichen Teil lesbar wird.
Mit der Installation eines verschalten sog. „Streifen-Fundaments“ im Hauptraum der Kunsthalle wird Clemens Botho Goldbach an frühere Arbeiten anschließen, bei denen er sich bereits mit bautechnischen Teilen auseinandersetzte. Die Entscheidung für das Fundament, also ein Tragwerk, das in der Regel selbst nicht sichtbar ist, liegt in den spezifischen architektonischen Voraussetzungen der Stadt Bremerhaven begründet: Landungsstege, Schleusen, Verbindungshäfen und Wendebecken beruhen auf diesem konstruktiven Prinzip und können als architektonische Grundsteine lokaler Stadtentwicklung angesehen werden.
Philipp Goldbach wird einen Zwischenschritt der fotografischen Bildvergrößerung zum zentralen Arbeitsprinzip erheben: „Belichtungsreihen“ oder „Teststreifen“ sind ein klassisches Mittel der Analogfotografie zur Annäherung an das Bildresultat. Auf einem Bogen Fotopapier entsteht für ein Motiv durch Abhalten mittels einer Schablone und Belichtung mit variablen Zeiten, zunächst eine Sequenz unterschiedlich getönter Bild-Streifen, aus denen der Fotograf den gewünschten Tonwert wählt. Die Staffelung der Grauwerte und Zeiten steht bei der Bremerhavener Arbeit jedoch nicht im Dienst des Abzugs eines Negativs, sondern ist hier Konstruktionsprinzip von Bildern, deren kompositorischen Rahmen Werke der Minimal Art vorgeben. Deren abstrakte Architekturen werden vor Ort im sukzessiven Prozess des Abdeckens und Belichtens fotografisch rekonstruiert.
Philipp Goldbach & Clemens Botho Goldbach
8. Juli bis 19. August 2012
Gebr. Goldbach ist die erste gemeinsame Ausstellung von Clemens Botho (1979) und Philipp (1978) Goldbach. Ihre künstlerischen Arbeiten scheinen auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten zu haben: Clemens Botho Goldbach konzipiert seine Projekte für den jeweiligen Ausstellungsort und verbindet dabei historische Materialien, vorgefundene architektonische Elemente, Naturstücke und Konstruktionsmaterialien zu Architekturen, die erst durch den direkten Ortsbezug als künstlerische Nach- bzw. Neubauten zu erkennen sind. Philipp Goldbach hat sich intensiv mit dem Verhältnis von Fotografie und Schrift bzw. Schreiben beschäftigt. Wie bei seinem Bruder spielt jedoch neben dem Bezug auf historische Materialien und Techniken der Werkentstehungsprozess eine tragende Rolle, über den die Arbeit zu einem wesentlichen Teil lesbar wird.
Mit der Installation eines verschalten sog. „Streifen-Fundaments“ im Hauptraum der Kunsthalle wird Clemens Botho Goldbach an frühere Arbeiten anschließen, bei denen er sich bereits mit bautechnischen Teilen auseinandersetzte. Die Entscheidung für das Fundament, also ein Tragwerk, das in der Regel selbst nicht sichtbar ist, liegt in den spezifischen architektonischen Voraussetzungen der Stadt Bremerhaven begründet: Landungsstege, Schleusen, Verbindungshäfen und Wendebecken beruhen auf diesem konstruktiven Prinzip und können als architektonische Grundsteine lokaler Stadtentwicklung angesehen werden.
Philipp Goldbach wird einen Zwischenschritt der fotografischen Bildvergrößerung zum zentralen Arbeitsprinzip erheben: „Belichtungsreihen“ oder „Teststreifen“ sind ein klassisches Mittel der Analogfotografie zur Annäherung an das Bildresultat. Auf einem Bogen Fotopapier entsteht für ein Motiv durch Abhalten mittels einer Schablone und Belichtung mit variablen Zeiten, zunächst eine Sequenz unterschiedlich getönter Bild-Streifen, aus denen der Fotograf den gewünschten Tonwert wählt. Die Staffelung der Grauwerte und Zeiten steht bei der Bremerhavener Arbeit jedoch nicht im Dienst des Abzugs eines Negativs, sondern ist hier Konstruktionsprinzip von Bildern, deren kompositorischen Rahmen Werke der Minimal Art vorgeben. Deren abstrakte Architekturen werden vor Ort im sukzessiven Prozess des Abdeckens und Belichtens fotografisch rekonstruiert.