Kunstverein Braunschweig

Eva Kotátková

09 Mar - 12 May 2013

© Eva Kotátková
Re-education machine, 2011
Installationsansicht Lyon Biennale 2011
Courtesy Meyer Riegger, Berlin/Karlsruhe
EVA KOTÁTKOVÁ
Theatre of Speaking Objects
9. März 2013 bis 12. Mai 2013

Die tschechische Künstlerin Eva Kotátková brachte in den letzten Jahren ein umfangreiches und international vielbeachtetes OEuvre hervor. Medial ist sie dabei vielseitig: Es entstehen Skulpturen, Installationen, Performances, vor allem aber feine Zeichnungen und Collagen, die formal stark an Werke der Vorkriegsavantgarde erinnern. Theatre of Speaking Objects ist Eva Kot’átkovás erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland.

In ihren Arbeiten setzt sich Eva Kot’átková meist kritisch mit Erziehungs- und Bildungs-konzepten sowie psychologischen Strategien und Erkenntnissen auseinander. Oftmals dienen Einrichtungen wie Schulen, Büros oder Altenheime als Metapher für menschliche Erfahrungen wie Kontrollverlust, Unterdrückung, Leistungsdruck oder Ausgrenzung. Mit ihren Installationen aus surreal anmutenden Collagen, Raumgefügen und sogenannten Erziehungsmaschinen („education machines“) lässt Eva Kot’átková reglementierende Aspekte und Zwänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens in überzeichneter Weise zum Vorschein kommen, ohne jedoch aufklärerische Ziele zu verfolgen. Ausgangspunkt ihrer Werke sind häufig antiquierte Bücher der Erziehungswissenschaften und Psychologie. So verbindet sie beispielsweise in der Serie Work of nature (2012) Abbildungen von Menschen, Tieren und Pflanzen mit käfigartigen Konstruktionen, die sie in ihrem natürlichen Freiraum einengen, gleichzeitig aber auch zu schützen scheinen. Kot’átková fragt verwundert nach den Beweggründen des Menschen sich freiwillig einzuschränken oder anzupassen.
Für den Kunstverein sind eine Reihe neuer Arbeiten entstanden, die zum Teil performativ angelegt sind und sich mit verbaler und non-verbaler Kommunikation beschäftigen. Die
Installation Theatre of Speaking Objects (2012) im Spiegelsaal besteht aus einer Vielzahl von alltäglich anmutenden und zugleich befremdlich wirkenden Apparaten. Sie erzählen persönliche Geschichten, die von den Problematiken gesellschaftlicher oder sozialer Strukturen handeln.

Eva Kot’átková (geb. 1982 in Prag, lebt in Prag) studierte in Salzburg, San Francisco und Prag und hat in den vergangenen Jahren an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen, unter anderem der Sydney Biennale 2012 und der Lyon Biennale 2011.
 

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