René Zeh
22 Jun - 03 Jul 2011
Habitat 3
Die aus insgesamt 300 so genannten Euro-Paletten konstruierte Skulptur mit dem Titel Case Study 1/11 spielt auf die Case Study Häuser der amerikanischen Moderne an. Diese Studienhäuser entstanden zwischen 1945 und 1966 im Rahmen eines Programms zur Entwicklung neuer Wohnhaus-Architektur. Renommierte Architekten wie Charles and Ray Eames, Richard Neutra und Eero Saarinen entwarfen insgesamt 36 Häuser, von denen die meisten tatsächlich realisiert wurden. Ihre innovative Formensprache, ihr moderner Look, aber auch der mit ihnen assoziierte, luxuriös puristische Lifestyle sind noch heute stilprägend. René Zeh greift die Idee des Case Study House auf, verbindet diese jedoch mit der Urhütte als Grundform der menschlichen Behausung. In ihrer einfachen kubischen Bauweise, der Verwendung standardisierter Elemente und der hermetischen Geschlossenheit, die in Kontrast zu den großen Glasfenstern und spektakulären Ausblicken geprägten Case Study Houses steht, setzt Case Study 1/11 dem Versprechen eines neuen Wohnen und Lebens in einer prefekt gestylten Umgebung ein Monument der Verweigerung entgegen, das in seiner Größe dennoch die Idee der Moderne von Transparenz und Leichtigkeit ausstrahlt.
In den aus einfachen Baustoffen konstruierten Vitrinen im hinteren Teil des Raumes zeigt René Zeh eine assoziative Zusammenstellung von überarbeiteten Zeitungsausschnitten, Magazin-Covern und Abbildungen eigener Werke, die diese Widersprüche weiter auffächern. Wie Showcases präsentieren sie Arbeitsmaterialien, die Motive und Stimmungslagen visualisieren, ohne auf konkrete Situationen zurückzuführen zu sein. Sehnsüchtige Projektionsflächen einer sich ständig neu erfinden wollenden Gegenwart, bleiben sie hinter dem dunklen Plexiglas unerreichbar.
Zwei Videoarbeiten, Vanity Fair (2010) und 480 Flyer (2002/2010) ergänzen diese ambivalent angelegten Konstrukte, die einfache, von ihrem Gebrauch gezeichnete Materialien in aufwändige Hüllen verwandeln. Einladungskarten zu Kunstausstellungen ziehen am Auge des Betrachters vorbei, während in dem anderen Film eine lange einsame Autofahrt zu sehen ist.
Die aus insgesamt 300 so genannten Euro-Paletten konstruierte Skulptur mit dem Titel Case Study 1/11 spielt auf die Case Study Häuser der amerikanischen Moderne an. Diese Studienhäuser entstanden zwischen 1945 und 1966 im Rahmen eines Programms zur Entwicklung neuer Wohnhaus-Architektur. Renommierte Architekten wie Charles and Ray Eames, Richard Neutra und Eero Saarinen entwarfen insgesamt 36 Häuser, von denen die meisten tatsächlich realisiert wurden. Ihre innovative Formensprache, ihr moderner Look, aber auch der mit ihnen assoziierte, luxuriös puristische Lifestyle sind noch heute stilprägend. René Zeh greift die Idee des Case Study House auf, verbindet diese jedoch mit der Urhütte als Grundform der menschlichen Behausung. In ihrer einfachen kubischen Bauweise, der Verwendung standardisierter Elemente und der hermetischen Geschlossenheit, die in Kontrast zu den großen Glasfenstern und spektakulären Ausblicken geprägten Case Study Houses steht, setzt Case Study 1/11 dem Versprechen eines neuen Wohnen und Lebens in einer prefekt gestylten Umgebung ein Monument der Verweigerung entgegen, das in seiner Größe dennoch die Idee der Moderne von Transparenz und Leichtigkeit ausstrahlt.
In den aus einfachen Baustoffen konstruierten Vitrinen im hinteren Teil des Raumes zeigt René Zeh eine assoziative Zusammenstellung von überarbeiteten Zeitungsausschnitten, Magazin-Covern und Abbildungen eigener Werke, die diese Widersprüche weiter auffächern. Wie Showcases präsentieren sie Arbeitsmaterialien, die Motive und Stimmungslagen visualisieren, ohne auf konkrete Situationen zurückzuführen zu sein. Sehnsüchtige Projektionsflächen einer sich ständig neu erfinden wollenden Gegenwart, bleiben sie hinter dem dunklen Plexiglas unerreichbar.
Zwei Videoarbeiten, Vanity Fair (2010) und 480 Flyer (2002/2010) ergänzen diese ambivalent angelegten Konstrukte, die einfache, von ihrem Gebrauch gezeichnete Materialien in aufwändige Hüllen verwandeln. Einladungskarten zu Kunstausstellungen ziehen am Auge des Betrachters vorbei, während in dem anderen Film eine lange einsame Autofahrt zu sehen ist.