Kunstverein Langenhagen

Kerstin Cmelka

Mikrodrama#11

17 Aug - 12 Oct 2014

Kerstin Cmelka: Mikrodrama#11, Kunstverein Langenhagen, 2014
Kerstin Cmelka gelingt es kunstimmanente und gesellschaftliche Fragestellungen und Entwicklungen spielerisch, schauspielerisch und inszenatorisch aufzunehmen und gleichzeitig ebenso beiläufig wie konsequent zu analysieren. Sie positioniert sich als Künstlerin, Regisseurin und Schauspielerin mit einem untrüglichen Gespür für Re-Aktionen, Re-Visionen und Re-Lektüren. (N. Büsing & H. Claas)

Kerstin Cmelka wurde mit fotografischen Serien, Künstlerbüchern und einer Reihe sog. Mikrodramen bekannt, die geläufige Vorbilder aus Kunst und Populärkultur zitieren, sie jedoch für Re-Lektüren öffnen und latent verborgenen Gehalte sichtbar machen. Häufig zielt Cmelka auf eine Destabilisierung ikonisch gewordener Bilder und allgemein akzeptierter Gesten und Verhaltensmuster ab. Nachdem sie sich zunächst mit historisch gewordenen Vorbildern wie Volksstück, Spielfilm, historischen Kunst-Performances oder der Schnittmenge von Kunst und Werbung beschäftigte wendet sie sich in jüngeren Arbeiten vermehrt zeitgenössischen Formaten wie der Talkshow oder der Podiumsdiskussion zu. Sie nimmt damit gesamtgesellschaftlich wirksame Formierungen von zeitgenössischen Verhaltensmustern ins Visier.

Aus der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Thema Adoleszenz entwickelte Kerstin Cmelka eine Ausstellung, die den Sehnsuchtshorizont Jugend umkreist und somit die Wünsche und Projektionen, die sich mit „Jugendlichkeit“ verknüpfen, fokussiert. Bei den in der Ausstellung versammelten Arbeiten handelt es sich durchweg um Neuproduktionen. Erstmals nutzte Kerstin Cmelka persönliche Gespräche mit Freunden, um Wortlaute und Situationen herauszufiltern und zu neuen Dialogen und Performanceskripten zu verarbeiten. So gelingt es ihr, eine intime Gesprächssituation mit all ihren subtil subjektivierenden Äußerungen und Gesten zu objektivieren. Entstanden sind ebenso eindringliche wie sensible und mitreißende Videos, die punktgenau widerstreitende Gefühlslagen der Protagonisten in Bezug auf den Sehnsuchtshorizont Adoleszenz in Szene setzen.

Kerstin Cmelka (*1974 Österreich) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Kunst – Städelschule, Frankfurt/Main. Als Gastprofessorin lehrt sie seit 2012 an der UdK, Berlin.

Einzelausstellungen (Auswahl): „Surviving a shark attack on land“ Performance, Museum of Contemporary Art, Roskilde, Dänemark; „Kunst und Lebensform“, Halle für Kunst und Medien (-KM), Graz, 2013; „All Change!“, Kunstverein Harburger Bahnhof, 2012; „Art and Life“, Lunds Konsthall, Lund, Schweden, 2012; „Kunst und Lebensform #1“, Elaine, Basel 2012

Gruppenausstellungen (Auswahl): „Der feine Unterschied“, Kunstverein Langenhagen 2013; „Based in Berlin“, Berlin, 2011; „Kalte Gesellschaft“ kuratiert von Judith Hopf, Kunstwerke Berlin, 2011; „Handlinger/Gestures“, Museum of Contemporary Art, Roskilde, Dänemark 2010; „Playing Homage“, Contemporary Art Gallery, Vancouver, Canada 2009; „Der Traum ist alles Leben und die Träume selbst ein Traum“, Kunstverein Lingen 2009; „50 Moons. Turin Triennale“, Turin, Castello di Rivoli 2008; „Die Wahrnehmung von Ideen führt zu neuen Ideen“, Kunstverein Rheinlande u. Westfalen, Düsseldorf 2008

Die Ausstellung und das zugehörige Vermittlungsprogramm wird ermöglicht durch die großzügige Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Österreichischen Bundeskanzleramtes und der VGH Stiftung

Herzlichen Dank!
 

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