Tatjana Utz
07 May - 03 Jul 2011
TATJANA UTZ
CheckUp in LU
07. Mai bis 03. Juli 2011
Die Industriestadt Ludwigshafen am Rhein ist ein Schmelztiegel der Nationen. Über 20% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund, im Stadtteil Hemshof sind es mehr als 40%. Die heutigen Jugendlichen sehen sich ganz neuen Herausforderungen und Identitätsfragen gegenüber als noch die Generation ihrer Eltern: Welches Land ist meine Heimat? Welcher Nationalität fühle ich mich verbunden? Welche Werte sind mir wichtig und wie stelle ich mir mein zukünftiges Leben vor? Diese und viele andere Fragen stellte die Künstlerin Tatjana Utz siebzehn Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft; sie kommen aus den Ländern Türkei, Togo, Irak, Afghanistan, USA, Ägypten, Italien, Guatemala und Griechenland und leben alle in Ludwigshafen. In ausführlichen Interviews erzählen sie von ihren Erfahrungen als Migranten in Deutschland und werden Teil des gattungs- und medienübergreifenden Projekts "CheckUp in LU". Neben den Interviews hat die Künstlerin Tatjana Utz von allen Jugendlichen lebensgroße Portraits gemalt. Diese sind nach fotografischen Vorlagen entstanden und zeigen lebensnahe, äußerst realistische Portraits. Das Medium Malerei wird seit Jahrhunderten traditionellerweise zur Darstellung von Portraits genutzt. Tatjana Utz – Malerin und Meisterschülerin von Sean Scully – sprengt jedoch die klassische Form eines auf Leinwand gemalten Bildes und stellt siebzehn Jugendliche als Figuren mitten in eine raumgreifende Ausstellungsarchitektur. Umgeben von großflächigen Fotowänden, die mit Straßenszenen aus Ludwigshafen gleichfalls ein Stück urbanes Leben in Ludwigshafen simulieren, stehen sie als Einzelfiguren frei im Raum. Bewusst wird der Betrachter hier getäuscht, denn auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle es sich um reale Personen. Gerade im Zeitalter digitaler Medien wird das gemalte Portrait wieder zu etwas ganz Besonderem; es ist im Unterschied zur technischen Reproduzierbarkeit der Fotografie einmalig und besitzt auratischen Charakter.
Die gesamte Rauminstallation spiegelt ein authentisches Bild der Lebenssituation jugendlicher Migranten in Ludwigshafen und holt ein Stück Ludwigshafen als lebendiges Modell mitten in den Kunstverein. Die Installation konfrontiert den Besucher mit neuen Perspektiven auf vermeintlich Bekanntes und regt durch überraschende Begegnungen mit den Akteuren zu weiterführenden Überlegungen an.
Die komplexe, gesellschaftlich brisante Thematik der Migration wird so auf verschiedenen Ebenen greifbar. Die Besucher der Ausstellung schlendern durch die begehbare Kulisse als Akteure wie Passanten und treffen dabei auf die interviewten Bewohner des Viertels. Tatjana Utz hat eine medienübergreifende dreidimensionale Collage aus Fotografie, Malerei und Texten geschaffen, die ein Stück tatsächlicher sozialer Realität durch die künstlerische Transformation in den Kunstverein neu erlebbar macht. Der Kunstverein Ludwigshafen versteht sich innerhalb des Projekts als Plattform, die eine Wechselwirkung im kulturellen Austausch verschiedener Nationen und Generationen möglich macht: zeitgenössische Kunst trifft auf Migrationsthematik.
Film
Migration hat viele Gesichter, einige davon hat die Künstlerin Tanja Gnatz mit Hilfe Ludwigshafener Jugendlichen eingefangen und in dem Film „ Mein LU“ dokumentiert. Der Film wird im Rahmen der Ausstellung „CheckUP in LU“ im Foyer des Kunstvereins gezeigt.
CheckUp in LU
07. Mai bis 03. Juli 2011
Die Industriestadt Ludwigshafen am Rhein ist ein Schmelztiegel der Nationen. Über 20% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund, im Stadtteil Hemshof sind es mehr als 40%. Die heutigen Jugendlichen sehen sich ganz neuen Herausforderungen und Identitätsfragen gegenüber als noch die Generation ihrer Eltern: Welches Land ist meine Heimat? Welcher Nationalität fühle ich mich verbunden? Welche Werte sind mir wichtig und wie stelle ich mir mein zukünftiges Leben vor? Diese und viele andere Fragen stellte die Künstlerin Tatjana Utz siebzehn Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft; sie kommen aus den Ländern Türkei, Togo, Irak, Afghanistan, USA, Ägypten, Italien, Guatemala und Griechenland und leben alle in Ludwigshafen. In ausführlichen Interviews erzählen sie von ihren Erfahrungen als Migranten in Deutschland und werden Teil des gattungs- und medienübergreifenden Projekts "CheckUp in LU". Neben den Interviews hat die Künstlerin Tatjana Utz von allen Jugendlichen lebensgroße Portraits gemalt. Diese sind nach fotografischen Vorlagen entstanden und zeigen lebensnahe, äußerst realistische Portraits. Das Medium Malerei wird seit Jahrhunderten traditionellerweise zur Darstellung von Portraits genutzt. Tatjana Utz – Malerin und Meisterschülerin von Sean Scully – sprengt jedoch die klassische Form eines auf Leinwand gemalten Bildes und stellt siebzehn Jugendliche als Figuren mitten in eine raumgreifende Ausstellungsarchitektur. Umgeben von großflächigen Fotowänden, die mit Straßenszenen aus Ludwigshafen gleichfalls ein Stück urbanes Leben in Ludwigshafen simulieren, stehen sie als Einzelfiguren frei im Raum. Bewusst wird der Betrachter hier getäuscht, denn auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle es sich um reale Personen. Gerade im Zeitalter digitaler Medien wird das gemalte Portrait wieder zu etwas ganz Besonderem; es ist im Unterschied zur technischen Reproduzierbarkeit der Fotografie einmalig und besitzt auratischen Charakter.
Die gesamte Rauminstallation spiegelt ein authentisches Bild der Lebenssituation jugendlicher Migranten in Ludwigshafen und holt ein Stück Ludwigshafen als lebendiges Modell mitten in den Kunstverein. Die Installation konfrontiert den Besucher mit neuen Perspektiven auf vermeintlich Bekanntes und regt durch überraschende Begegnungen mit den Akteuren zu weiterführenden Überlegungen an.
Die komplexe, gesellschaftlich brisante Thematik der Migration wird so auf verschiedenen Ebenen greifbar. Die Besucher der Ausstellung schlendern durch die begehbare Kulisse als Akteure wie Passanten und treffen dabei auf die interviewten Bewohner des Viertels. Tatjana Utz hat eine medienübergreifende dreidimensionale Collage aus Fotografie, Malerei und Texten geschaffen, die ein Stück tatsächlicher sozialer Realität durch die künstlerische Transformation in den Kunstverein neu erlebbar macht. Der Kunstverein Ludwigshafen versteht sich innerhalb des Projekts als Plattform, die eine Wechselwirkung im kulturellen Austausch verschiedener Nationen und Generationen möglich macht: zeitgenössische Kunst trifft auf Migrationsthematik.
Film
Migration hat viele Gesichter, einige davon hat die Künstlerin Tanja Gnatz mit Hilfe Ludwigshafener Jugendlichen eingefangen und in dem Film „ Mein LU“ dokumentiert. Der Film wird im Rahmen der Ausstellung „CheckUP in LU“ im Foyer des Kunstvereins gezeigt.