Kunstverein Ludwigshafen

Timelines

17 Sep - 06 Nov 2016

Herlinde Koelbl, Angela Merkel (1991-2008), aus "Spuren der Macht", s/w Fotografie,
© Herlinde Koelbl
Jan Schmidt, Zählarbeit, 1998, Blätter, Klebeetiketten, Styrodur, MDF, Plexiglas, Foto: Stefan Postius © Jan Schmidt
Byung Chul Kim, Sommer ist warm, Winter ist kalt, 2005/2006,
© Byung Chul Kim
Claus Stolz, Sonne 226A, Heliografie, Pigment Print auf Photo Rag, 2016,
© Claus Stolz und VG Bild-Kunst, Bonn
TIMELINES
17 September - 6 November 2016

Kuratorinnen: Barbara Auer, Direktorin Kunstverein Ludwigshafen und Stefanie Kleinsorge, Direktorin Port25 – Raum für Gegenwartskunst

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:

Siegfried Anzinger, Collaboration_Patrycja German / Holger Endres, Claudia Desgranges, Peter Dreher, Byung Chul Kim, Karin Hoerler, Herlinde Koelbl, Jürgen Krause, Ae Hee Lee, Pia Linz, Oscar Muñoz, Jens Risch, Jan Schmidt, Claus Stolz, Konstantin Voit.

Die beiden diesseits und jenseits des Rheins liegenden Ausstellungshäuser für zeitgenössische Kunst, der Kunstverein Ludwigshafen und Port25 in Mannheim widmen sich in einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt dem Thema Zeit. Zeit ist ein nur schwer beschreibbares Phänomen, von welchem jedoch eine große Faszination ausgeht - sie ist ein Rätsel, ein Paradoxon, die Grundlage allen Seins. Im sprachlichen Gebrauch operieren wir tagtäglich mit dem Begriff Zeit, zumeist ohne genauer darüber nachzudenken, was Zeit im eigentlichen Sinn bedeutet. Die Beschreibung des Medienkünstlers Nam June Paik, der sich in seinen Texten und Videoarbeiten intensiv mit Zeit auseinander setzte, macht die Unfassbarkeit des Begriffes deutlich: „Zeit ist der am schwersten zu definierende Begriff in unserem Leben, weil sie unser Leben selbst ist. Sie zu zeigen oder über sie nachdenken ist bereits ein Paradoxon.“ Im Unterschied zu den für einen Laien nur schwer verständlichen wissenschaftlichen Analysen von Zeit, bietet die bildende Kunst einen eigenen Zugang zu diesem Thema, indem sie sinnlich und ästhetisch nachvollziehbar macht, was sich hinter dem Begriff Zeit verbergen kann.

Die Ausstellung zeigt visuelle Modelle, die dazu dienen, bestimmte semantische Zusammenhänge von Zeit zu veranschaulichen und sinnlich wahrnehmbar zu machen: So geht es beispielsweise um das Sichtbarmachen künstlerischer Arbeitsprozesse in Verbindung mit Lebenszeit. Darunter fallen künstlerische Langzeitprojekte, die entweder bereits abgeschlossen sind oder immer noch andauern. Ein weiterer Aspekt ist das Erfassen von Zeit über spezifische Formen der Zeitmessung und Zeitrechnung. Es werden verschiedene Formen von Zeitabläufen vorgestellt, die beispielsweise die Veränderung einer Person oder eines Gegenstandes sichtbar machen.

An der Ausstellung nehmen Künstlerinnen und Künstler verschiedener Generationen und mit unterschiedlichen künstlerischen Praxen teil. Sie richten den Blick auf ein komplexes Thema, das die Wahrnehmung für das Verstreichen von Zeit ins Zentrum ihrer künstlerischen Produktion stellt.
 

Tags: Siegfried Anzinger, Claudia Desgranges, Peter Dreher, Holger Endres, Patrycja German, Herlinde Koelbl, Pia Linz, Oscar Muñoz, Nam June Paik