Hermann Nitsch
15 Mar - 17 May 2008
© Hermann Nitsch
Entwurf No 2 (zu "Faust" Orchesterliedern), 2007
Bleistift, Wachskreide auf Papier
29,7 x 21 cm / 11 3⁄4 x 15 3⁄4 in
Entwurf No 2 (zu "Faust" Orchesterliedern), 2007
Bleistift, Wachskreide auf Papier
29,7 x 21 cm / 11 3⁄4 x 15 3⁄4 in
© Hermann Nitsch
Entwurf No 3 (zu "Faust" Orchesterliedern), 2007
Bleistift, Wachskreide auf Papier
29,7 x 21 cm / 11 3⁄4 x 15 3⁄4 in
Entwurf No 3 (zu "Faust" Orchesterliedern), 2007
Bleistift, Wachskreide auf Papier
29,7 x 21 cm / 11 3⁄4 x 15 3⁄4 in
Hermann Nitsch. Das Orgien Mysterien Theater. Kostümentwürfe, Reliktbilder, Aktionsmalerei und Video
Seit den frühen 60er Jahren verfolgt Hermann Nitsch die Idee seines Orgien Mysterien Theaters in konsequenter Geistesarbeit. Er etablierte damit den Begriff eines alle Bereiche umfassenden Gesamtkunstwerks, das seit dem ersten 6-Tage-Spiel vom Sonnenaufgang, am Montag dem 3. August bis zum Sonnenaufgang des Sonntag 9. August 1998, zum ersten Mal stattfand. Der Ort für sein Theater ist Schloss Prinzendorf an der Zaya im Weinviertel, 60 km nördlich von Wien.
"die suche nach dem gesamtkunstwerk bestimmte von anfang an meine arbeit. meine partituren verlassen die sprache, das reale geschehnis wurde wichtig." "Ich propagiere das Gesamtkunstwerk – ich bin alles: Maler, Dichter, Theatermann, Musiker, Lyriker, Skulpteur."
Indem Nitsch die Musik für sein Theater komponiert, bildet er eine Grundlage für die Handlungen, die durch den Klang ihre Steigerungen und Höhepunkte erfahren. Von Orgelmusik über kammermusikalische Konstellationen, Kirchenglocken und Gongs, bis zu Blaskapellen oder Streichorchestern werden die Spiele durch die ununterbrochene klangliche Linie, einer durchkomponierten Oper gleich, von einem Teil der Handlung zum nächsten geführt. Gleiches geschieht durch die Architektur, durch Sprache sowie sinnliche Erfahrungen des Riechens und Schmeckens mit Essen und Wein. Entscheidende Resultate sind jene auf der Leinwand fixierten Bilder mit den geschütteten Spuren der Aktionen sowie mit den Relikten. Sie bilden die finanzielle Grundlage seiner Aktionen.
Die Ausstellung in der Galerie Lelong Zürich zeigt Ausschnitte dieses Orgien Mysterien Theaters: Es geht um neue, grossformatige Schüttbilder, um Entwurfsskizzen in Form von Graphiken und Zeichnungen sowie um Reliktbilder und Videomaterial, Zeugnisse des Theaters.
Nitsch's neue Arbeiten überzeugen durch ihren Zugewinn an Farbigkeit. Sie bilden einen Bestandteil der Installation, die Hermann Nitsch für den 15. März persönlich vor Ort realisieren wird.
Ein weiterer Augenmerk der Ausstellung liegt bei den Kostümentwürfen, die Hermann Nitsch 2007 für seine Inszenierung des Faust an der Oper Zürich gemacht hat. Durch reine Farbzusammenstellungen schafft Nitsch in diesen Entwürfen Form, die in ihrem jeweiligen Ausdruck die einzelnen Charaktere in Schumanns Orchesterliedern nach Goethes Faust bilden.
Farbstudien dienen Nitsch über die Jahre immer wieder als Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Sie bilden Grundlagen und Stimmungen für sinnliche Erlebnisse und werden somit Bestandteil des Begriffs um das Gesamtkunstwerk.
"Wer die Menschheitsgeschichte in ihren dunkelsten und hellsten, ihren schmerzhaftesten und erhebendsten Augenblicken fassen will, wer das Drama der Welt in einer Nussschale packen will, der muss Formen grandioser Verdichtung und radikaler Vereinfachung suchen, die es bisher in keinem Theater gegeben hat. Diese Formen, so meinte Nitsch, könnten nur jenseits des Wortes liegen. Darum musste das Wort im Orgien Mysterien Theater hinter der Realität zurücktreten."
"Das Fest, die ekstatische, überschäumende Lebensfreude soll das Dasein bestimmen. Und zwar nicht erst nach dem Tod soll uns Glück und Erfüllung sein, sondern jetzt in diesem unseren Leben, jetzt in diesem grossen transzendierenden Augenblick und immerwährend." (Hermann Nitsch)
Die Ausstellung ist vom 15. März bis 17. Mai 2008 zu sehen. Öffnungszeiten: DI-FR 11-18 Uhr, SA 10-16 Uhr. Der Katalog zur Ausstellung wird Anfang April erscheinen.
Seit den frühen 60er Jahren verfolgt Hermann Nitsch die Idee seines Orgien Mysterien Theaters in konsequenter Geistesarbeit. Er etablierte damit den Begriff eines alle Bereiche umfassenden Gesamtkunstwerks, das seit dem ersten 6-Tage-Spiel vom Sonnenaufgang, am Montag dem 3. August bis zum Sonnenaufgang des Sonntag 9. August 1998, zum ersten Mal stattfand. Der Ort für sein Theater ist Schloss Prinzendorf an der Zaya im Weinviertel, 60 km nördlich von Wien.
"die suche nach dem gesamtkunstwerk bestimmte von anfang an meine arbeit. meine partituren verlassen die sprache, das reale geschehnis wurde wichtig." "Ich propagiere das Gesamtkunstwerk – ich bin alles: Maler, Dichter, Theatermann, Musiker, Lyriker, Skulpteur."
Indem Nitsch die Musik für sein Theater komponiert, bildet er eine Grundlage für die Handlungen, die durch den Klang ihre Steigerungen und Höhepunkte erfahren. Von Orgelmusik über kammermusikalische Konstellationen, Kirchenglocken und Gongs, bis zu Blaskapellen oder Streichorchestern werden die Spiele durch die ununterbrochene klangliche Linie, einer durchkomponierten Oper gleich, von einem Teil der Handlung zum nächsten geführt. Gleiches geschieht durch die Architektur, durch Sprache sowie sinnliche Erfahrungen des Riechens und Schmeckens mit Essen und Wein. Entscheidende Resultate sind jene auf der Leinwand fixierten Bilder mit den geschütteten Spuren der Aktionen sowie mit den Relikten. Sie bilden die finanzielle Grundlage seiner Aktionen.
Die Ausstellung in der Galerie Lelong Zürich zeigt Ausschnitte dieses Orgien Mysterien Theaters: Es geht um neue, grossformatige Schüttbilder, um Entwurfsskizzen in Form von Graphiken und Zeichnungen sowie um Reliktbilder und Videomaterial, Zeugnisse des Theaters.
Nitsch's neue Arbeiten überzeugen durch ihren Zugewinn an Farbigkeit. Sie bilden einen Bestandteil der Installation, die Hermann Nitsch für den 15. März persönlich vor Ort realisieren wird.
Ein weiterer Augenmerk der Ausstellung liegt bei den Kostümentwürfen, die Hermann Nitsch 2007 für seine Inszenierung des Faust an der Oper Zürich gemacht hat. Durch reine Farbzusammenstellungen schafft Nitsch in diesen Entwürfen Form, die in ihrem jeweiligen Ausdruck die einzelnen Charaktere in Schumanns Orchesterliedern nach Goethes Faust bilden.
Farbstudien dienen Nitsch über die Jahre immer wieder als Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Sie bilden Grundlagen und Stimmungen für sinnliche Erlebnisse und werden somit Bestandteil des Begriffs um das Gesamtkunstwerk.
"Wer die Menschheitsgeschichte in ihren dunkelsten und hellsten, ihren schmerzhaftesten und erhebendsten Augenblicken fassen will, wer das Drama der Welt in einer Nussschale packen will, der muss Formen grandioser Verdichtung und radikaler Vereinfachung suchen, die es bisher in keinem Theater gegeben hat. Diese Formen, so meinte Nitsch, könnten nur jenseits des Wortes liegen. Darum musste das Wort im Orgien Mysterien Theater hinter der Realität zurücktreten."
"Das Fest, die ekstatische, überschäumende Lebensfreude soll das Dasein bestimmen. Und zwar nicht erst nach dem Tod soll uns Glück und Erfüllung sein, sondern jetzt in diesem unseren Leben, jetzt in diesem grossen transzendierenden Augenblick und immerwährend." (Hermann Nitsch)
Die Ausstellung ist vom 15. März bis 17. Mai 2008 zu sehen. Öffnungszeiten: DI-FR 11-18 Uhr, SA 10-16 Uhr. Der Katalog zur Ausstellung wird Anfang April erscheinen.