Michael Light
16 Jun - 31 Jul 2008
© Michael Light
from: "LOS ANGELES 02.12.04"
"Highways 5, 10, 60 and 101 Looking West, L. A. River and Downtown Beyond"
archival pigment print
from: "LOS ANGELES 02.12.04"
"Highways 5, 10, 60 and 101 Looking West, L. A. River and Downtown Beyond"
archival pigment print
MICHAEL LIGHT
"Some Dry Space" - Bookworks and Photographs
16.06.- 31.07.2008
Der amerkanische Fotokünstler Michael Light (*1963) präsentiert in unserer Galerie - nach seinen bekannten Archiv-Ausstellungen "100 Suns" (2004 – historische Fotografien von 1945 bis 1962 durchgeführten Atombomben-Testexplosionen aus amerikanischen Militär-Archiven) und "Full Moon" (2001 – die Neu-Auswertung des NASA-Bildarchivs der Mond-Missionen) - nun seine eigene Fotoarbeit:
"SOME DRY SPACE" ist sowohl ein Künstlerbuchprojekt als auch ein Überblick über die fotografische Produktion von Michael Light in den letzten Jahren.
Die schwergewichtigen Künstlerbücher im Portfolio-Format mit einem jeweils zugehörigen Display haben durchaus skulpturalen Charakter. Begleitet werden diese außergewöhnlichen Objekte von ausgesuchten Bildern aus den Werkzyklen, als Wandarbeiten (Archival Prints) auf Aluminium in zweierlei Format (101 x 127 cm und 60 x 75 cm). Der Titel "Bookworks and Photographs" gibt bereits einen Hinweis darauf, dass der Künstler seine Arbeit konzeptuell angeht und diese Bilder am besten in ihrem Kontext als Konvolut zu verstehen sind. Tatsächlich hat es Michael Light sich zur Aufgabe gemacht, in einer umfassenden Klammerbewegung die Oberfläche der Vereinigten Staaten von Amerika fotografisch - aus der Luft - systematisch zu erfassen.
Von oben betrachtet, erschließen wir uns die Welt einem Kartografen gleich: die - bis auf einige Ausnahmen schwarz/weißen - Fotografien, aufgenommen mit einer großformatigen Luftbild-Kamera aus annähernd gleichbleibender Höhe und von seinem selbst gesteuerten Leichtflugzeug respektive gemieteten Hubschrauber aus, sind von erhabener, verführerischer Schönheit und Prägnanz. Ausgangspunkt von "SOME DRY SPACE" ist die Wüste Nevadas, die der Künstler und Pilot aus der Luft dokumentiert, quasi 'portraitiert' hat, dort, wo das amerikanische Militär in den fünfziger Jahren seine Atombomentests durchführte. Weitere Luftbilder-Zyklen schliessen sich an: "Bingham Mine" - eine Kupfermine, die das größte menschengeschaffene Erdlochüberhaupt ist - und "Garfield Smelter Stack" in Utah, Los Angeles bei Tag, Los Angeles bei Nacht, sowie die Randgebiete von New York City.
Die großformatigen Luftaufnahmen von Michael Light sind das Ergebnis einer Langzeitstudie zum komplexen und paradoxen Zusammenhang von Mensch und Umwelt. Im Mittelpunkt steht die sich stetig ausweitende und andauernde Beziehung zwischen der zeitgenössischen amerikanischen Kultur und der natürlichen Umwelt. Die Natur-Aufnahmen des Zyklus "SOME DRY SPACE" stellen gewissenhafte Studien zum Thema Licht, Raum und Geologie dar und berühren durch eine sehr subtil eingefangene Schönheit der absoluten Leere.
Doch nicht allein die Erfassung von Natur bewegt Michael Light, sondern ebenso das Studium der 'bebauten' Oberfläche der Erde. Die urbanen Strukturen von zeitgenössischen (Mega-) Städten, Ballungsräumen und ihren industriellen Vororten versucht er, bildlich zu fassen und in ihren apokalyptischen Dimensionen zu ergründen. Die außergewöhnliche, sublime Schönheit der Bilder ist auch hier seiner speziellen Bildfindung, in Verbindung mit seinem feinnervigen Perfektionismus zu verdanken.
Jedes der Künstlerbücher thematisiert eine bestimmte Region, beispielhaft und zugleich sehr individuell wird ein Landstrich portraitiert - pure Landschaft, ihre Aneignung durch den Menschen, ihre Industrialisierung. Gleichzeitig wird auch die permanente Interaktion zwischen Mensch und Natur, speziell in Hinsicht auf die im amerikanischen Kulturgut tief verankerte Tradition des Expandierens und Ausdehnens sowie das rein menschliche Bedürfnis nach Erforschung des Unbekannten, nach Entwicklung und Fortschritt verhandelt. Ebenso kann die Arbeit metaphorisch gelesen werden, denn sie erörtert, ohne je zu moralisieren, umfassende Sujets wie Dimension, Respekt und Verhältnismäßigkeit.
Es werden weitere Sequenzen folgen, das 2001 begonnene Projekt ist als Work-in-progress auf einen etwa zehnjährigen Zeitraum angelegt.
"Issues of scale, vastness, vertigo, human hubris and concepts of the sublime have always been of interest to me, and the larger perspective offered by the aerial view has both answered questions and created new ones. I was flying planes before I was driving cars, and I have always been passionate about motion through space, much less motion in three dimensions (...)." (ML)
"Some Dry Space" - Bookworks and Photographs
16.06.- 31.07.2008
Der amerkanische Fotokünstler Michael Light (*1963) präsentiert in unserer Galerie - nach seinen bekannten Archiv-Ausstellungen "100 Suns" (2004 – historische Fotografien von 1945 bis 1962 durchgeführten Atombomben-Testexplosionen aus amerikanischen Militär-Archiven) und "Full Moon" (2001 – die Neu-Auswertung des NASA-Bildarchivs der Mond-Missionen) - nun seine eigene Fotoarbeit:
"SOME DRY SPACE" ist sowohl ein Künstlerbuchprojekt als auch ein Überblick über die fotografische Produktion von Michael Light in den letzten Jahren.
Die schwergewichtigen Künstlerbücher im Portfolio-Format mit einem jeweils zugehörigen Display haben durchaus skulpturalen Charakter. Begleitet werden diese außergewöhnlichen Objekte von ausgesuchten Bildern aus den Werkzyklen, als Wandarbeiten (Archival Prints) auf Aluminium in zweierlei Format (101 x 127 cm und 60 x 75 cm). Der Titel "Bookworks and Photographs" gibt bereits einen Hinweis darauf, dass der Künstler seine Arbeit konzeptuell angeht und diese Bilder am besten in ihrem Kontext als Konvolut zu verstehen sind. Tatsächlich hat es Michael Light sich zur Aufgabe gemacht, in einer umfassenden Klammerbewegung die Oberfläche der Vereinigten Staaten von Amerika fotografisch - aus der Luft - systematisch zu erfassen.
Von oben betrachtet, erschließen wir uns die Welt einem Kartografen gleich: die - bis auf einige Ausnahmen schwarz/weißen - Fotografien, aufgenommen mit einer großformatigen Luftbild-Kamera aus annähernd gleichbleibender Höhe und von seinem selbst gesteuerten Leichtflugzeug respektive gemieteten Hubschrauber aus, sind von erhabener, verführerischer Schönheit und Prägnanz. Ausgangspunkt von "SOME DRY SPACE" ist die Wüste Nevadas, die der Künstler und Pilot aus der Luft dokumentiert, quasi 'portraitiert' hat, dort, wo das amerikanische Militär in den fünfziger Jahren seine Atombomentests durchführte. Weitere Luftbilder-Zyklen schliessen sich an: "Bingham Mine" - eine Kupfermine, die das größte menschengeschaffene Erdlochüberhaupt ist - und "Garfield Smelter Stack" in Utah, Los Angeles bei Tag, Los Angeles bei Nacht, sowie die Randgebiete von New York City.
Die großformatigen Luftaufnahmen von Michael Light sind das Ergebnis einer Langzeitstudie zum komplexen und paradoxen Zusammenhang von Mensch und Umwelt. Im Mittelpunkt steht die sich stetig ausweitende und andauernde Beziehung zwischen der zeitgenössischen amerikanischen Kultur und der natürlichen Umwelt. Die Natur-Aufnahmen des Zyklus "SOME DRY SPACE" stellen gewissenhafte Studien zum Thema Licht, Raum und Geologie dar und berühren durch eine sehr subtil eingefangene Schönheit der absoluten Leere.
Doch nicht allein die Erfassung von Natur bewegt Michael Light, sondern ebenso das Studium der 'bebauten' Oberfläche der Erde. Die urbanen Strukturen von zeitgenössischen (Mega-) Städten, Ballungsräumen und ihren industriellen Vororten versucht er, bildlich zu fassen und in ihren apokalyptischen Dimensionen zu ergründen. Die außergewöhnliche, sublime Schönheit der Bilder ist auch hier seiner speziellen Bildfindung, in Verbindung mit seinem feinnervigen Perfektionismus zu verdanken.
Jedes der Künstlerbücher thematisiert eine bestimmte Region, beispielhaft und zugleich sehr individuell wird ein Landstrich portraitiert - pure Landschaft, ihre Aneignung durch den Menschen, ihre Industrialisierung. Gleichzeitig wird auch die permanente Interaktion zwischen Mensch und Natur, speziell in Hinsicht auf die im amerikanischen Kulturgut tief verankerte Tradition des Expandierens und Ausdehnens sowie das rein menschliche Bedürfnis nach Erforschung des Unbekannten, nach Entwicklung und Fortschritt verhandelt. Ebenso kann die Arbeit metaphorisch gelesen werden, denn sie erörtert, ohne je zu moralisieren, umfassende Sujets wie Dimension, Respekt und Verhältnismäßigkeit.
Es werden weitere Sequenzen folgen, das 2001 begonnene Projekt ist als Work-in-progress auf einen etwa zehnjährigen Zeitraum angelegt.
"Issues of scale, vastness, vertigo, human hubris and concepts of the sublime have always been of interest to me, and the larger perspective offered by the aerial view has both answered questions and created new ones. I was flying planes before I was driving cars, and I have always been passionate about motion through space, much less motion in three dimensions (...)." (ML)