Mouvement - Auf beiden Seiten des Rheins
15 Oct 2005 - 12 Feb 2006
Die Ausstellungen Mouvement (Museum Ludwig, Köln) und Ambiance (K20, Düsseldorf) unter dem gemeinsamen Titel Des deux cotés du Rhin– Un choix des collections des FRACs speisen sich aus Werken der Sammlungen der Fonds regionaux d’art contemporain Frankreichs (FRAC), die im letzten Jahr ihr zwanzigstes Jubiläum gefeiert haben.
Die Kategorie der Bewegung vermag es auch, die Prozesshaftigkeit einer Sammlungstätigkeit zu vermitteln, die immer auch die Frage nach dem Woher und dem Wohin impliziert. Der spezifische Blickwinkel, den zwei deutsche Museen auf ein Konvolut französischer Sammlungen haben, eröffnet neue Sichtweisen, schafft weitere Anknüpfungspunkte und bildet veränderte geistige Bezüge zwischen den permanenten Sammlungen und den in der Ausstellung temporär präsentierten Sammlungen. Damit bekommt der Diskurs eine anders geartete Drehung.
Von Interesse sind vor allem Künstlerinnen und Künstler, die sich mit Beschleunigung bzw. Verlangsamung, mit Verlagerung bzw. Veränderung auseinandersetzen, quasi mit einer eigenen Zeitschöpfung beschäftigt sind.
MouvementDie Auswahl der Arbeiten, die die Ausstellung im Kölner Museum Ludwig präsentiert, greift Aspekte von Bewegung auf. So kann die 1992 entstandene Arbeit Another World von Chris Burden (FRAC Languedoc-Roussillon ) in mehrfacher Hinsicht als Sinnbild für den diese Auswahl leitenden Blick auf jene durchaus sehr unterschiedlichen Sammlungen von insgesamt 24 französischen Regionen gelesen werden: Sie zeigt das Wahrzeichen von Paris - den Eiffelturm, auf einen Sockel gestellt - um den wie bei einem Jahrmarktkarussell zwei Schiffchen in rasanter Fahrt rotieren. Diese tatsächliche Bewegung entspricht in ihrer Symbolik der Bewegung Anfang der 1980er Jahre, als die Regierung von der Hauptstadt aus beschloss, zeitgenössische Kunst verstärkt in den französischen Regionen zu verankern und ihre Präsentation und Sammlung nicht auf das Zentrum Paris zu konzentrieren.
Das Moment der Bewegung kommt auch in der Rezeption der Ausstellung zum Tragen, indem sie der Architektur des Museums Rechnung trägt und dem Betrachter dadurch verschiedene Blickwinkel ermöglicht – zumal sie sich über drei Etagen des Museums erstreckt. Der Aufruf zur Bewegung bedeutet eben auch, Veränderungen in Kauf zu nehmen und diese produktiv zu wenden.
Auch wenn hier nur 13 der 24 FRAC Berücksichtigung finden konnten, zeigt die unter der spezifischen Inblicknahme "Bewegung" getätigte Auswahl die Bandbreite der Sammlungen der FRAC, ihre Internationalität und Relevanz im zeitgenössischen Kunstkontext.
© Roman Signer, Chemise et ballon, 1995, Installation
Collection FRAC Languedoc-Rousillon, Montpellier
Photo: Jean-Marc Pharisien
Die Kategorie der Bewegung vermag es auch, die Prozesshaftigkeit einer Sammlungstätigkeit zu vermitteln, die immer auch die Frage nach dem Woher und dem Wohin impliziert. Der spezifische Blickwinkel, den zwei deutsche Museen auf ein Konvolut französischer Sammlungen haben, eröffnet neue Sichtweisen, schafft weitere Anknüpfungspunkte und bildet veränderte geistige Bezüge zwischen den permanenten Sammlungen und den in der Ausstellung temporär präsentierten Sammlungen. Damit bekommt der Diskurs eine anders geartete Drehung.
Von Interesse sind vor allem Künstlerinnen und Künstler, die sich mit Beschleunigung bzw. Verlangsamung, mit Verlagerung bzw. Veränderung auseinandersetzen, quasi mit einer eigenen Zeitschöpfung beschäftigt sind.
MouvementDie Auswahl der Arbeiten, die die Ausstellung im Kölner Museum Ludwig präsentiert, greift Aspekte von Bewegung auf. So kann die 1992 entstandene Arbeit Another World von Chris Burden (FRAC Languedoc-Roussillon ) in mehrfacher Hinsicht als Sinnbild für den diese Auswahl leitenden Blick auf jene durchaus sehr unterschiedlichen Sammlungen von insgesamt 24 französischen Regionen gelesen werden: Sie zeigt das Wahrzeichen von Paris - den Eiffelturm, auf einen Sockel gestellt - um den wie bei einem Jahrmarktkarussell zwei Schiffchen in rasanter Fahrt rotieren. Diese tatsächliche Bewegung entspricht in ihrer Symbolik der Bewegung Anfang der 1980er Jahre, als die Regierung von der Hauptstadt aus beschloss, zeitgenössische Kunst verstärkt in den französischen Regionen zu verankern und ihre Präsentation und Sammlung nicht auf das Zentrum Paris zu konzentrieren.
Das Moment der Bewegung kommt auch in der Rezeption der Ausstellung zum Tragen, indem sie der Architektur des Museums Rechnung trägt und dem Betrachter dadurch verschiedene Blickwinkel ermöglicht – zumal sie sich über drei Etagen des Museums erstreckt. Der Aufruf zur Bewegung bedeutet eben auch, Veränderungen in Kauf zu nehmen und diese produktiv zu wenden.
Auch wenn hier nur 13 der 24 FRAC Berücksichtigung finden konnten, zeigt die unter der spezifischen Inblicknahme "Bewegung" getätigte Auswahl die Bandbreite der Sammlungen der FRAC, ihre Internationalität und Relevanz im zeitgenössischen Kunstkontext.
© Roman Signer, Chemise et ballon, 1995, Installation
Collection FRAC Languedoc-Rousillon, Montpellier
Photo: Jean-Marc Pharisien