Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)

NBK Studio: Moritz Hirsch

05 Nov - 18 Dec 2005

Moritz Hirsch: Set und Reset
Ausstellung in zwei Phasen und drei Teilen

5. November bis 18. Dezember 2005

Eröffnung Phase 1: Freitag, 28. Oktober 2005, 19 Uhr
Eröffnung Phase 2: Freitag, 4. November 2005, 19 Uhr,
parallel zur Vernissage der NBK Ausstellung „Masculinities“

Mit der Ausstellung “Set und Reset “ des UdK-Studenten und Meisterschüler von Katharina Sieverding, Moritz Hirsch, wird am 28. Oktober und am 4. November 2005 die fünfte Ausstellung im NBK-Studio eröffnet.

Moritz Hirsch, 1978 in Frankfurt am Main geboren, spielt in seiner kommenden Ausstellung im NBK-Studio mit dem Ereignis der Vernissage als Eröffnungsbühne einer Ausstellung, bei der es immer auch um das Sehen und Gesehenwerden des Publikums geht.

So entsteht die Ausstellung „Set und Reset“ auch in zwei Phasen und drei Teilen.
Die erste Phase beginnt mit einer Eröffnung am 28. Oktober 2005 im und vor dem NBK-Studio. Drinnen zeigt Hirsch eine neunteilige Installation mit dem Titel „Inside a TV remote control“, eine Reihe großformatiger Fotopanelen, „Navigation Tools“, die in ihrer geometrisch reduzierten Form, roter Kreis, grünes Dreieck und weißes Quadrat auf schwarzem Grund auf die suprematistischen Symbole des Medienzeitalters, Aufnahme, Play und Stop als Funktionsknöpfe zeiteditierender Geräte, verweisen.

Der zweite Teil mit dem Titel „autofiction“ findet im Außenraum statt: ein schlecht geparktes, aber gut positioniertes Auto steht vor der Galerie. Die Windschutzscheibe wird zur Projektionsfläche, auf der ein Film den Blick ins Auto während einer Fahrt durch Berlin und Potsdam simuliert. Neben den visuellen Sequenzen ergänzen die Fahrgeräusche und Sounds aus dem Innenraum die Illusion und das Auto wird zum Klangkörper.

Durch die Fensterfront der Galerie, von außen nach innen, wird das flanierende Eröffnungspublikum aufgezeichnet und wird damit Teil der gesamten Inszenierung. Der an diesem Abend entstehende Film wird jedoch erst eine Woche später zu sehen sein, zur zweiten Eröffnung, am 4. November 2005. Das Studio selbst bleibt an diesem Abend geschlossen. Der Film wird nun von innen nach außen projiziert und ist auf der breiten Fensterfront zur Straße zu sehen. Das Publikum der zweiten Eröffnung betrachtet nun von außen die Protagonisten der ersten Eröffnung und blickt in eben jenen Raum, der vor ihnen liegt, aber dem Zutritt verwehrt bleibt. Die filmischen Bilder des virtuellen Publikums legen sich über die realen Panele im Innenraum, sie sind nur gefiltert durch die filmische Illusion zu betrachten. Die Eröffnung vor der Eröffnung wird zur Eröffnung bei der Eröffnung und setzt die betrachtende Szene selbst in Szene. Während der Öffnungszeiten der Ausstellung kann der Raum wieder betreten werden, die Projektion wird dann nach Einbruch der Dunkelheit gezeigt.

Weitere Informationen:
www.autofiction.net

NBK-Studio, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So , 14 bis 18 Uhr

© Moritz Hirsch: autofiction, 2005
 

Tags: Moritz Hirsch, Katharina Sieverding