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ROLAND FUHRMANN
 

„... DASS ES WELTEN JENSEITS DE...

„... Daß es Welten jenseits der Malerei gibt, führt erfrischend derzeit die Spielhaus Morrison Galerie vor. Sie stellt kinetische Installationen und Foto-Collagen des 1966 in Dresden geborenen Künstlers Roland Fuhrmann vor. „Commercial Illusions“, die eitlen Illusionen aus der Welt der Fabrikation und des Konsums, sind für Fuhrmanns intelligente Konzeptarbeiten eine nie versiegende Quelle ironischer Anregung. Seine Interessen an Theorien des Warenverkehrs oder der Stau-Simulation setzt er in selbst gebaute Wunderwerke elektromechanischer Machart um. „Transaktion“ zeigt sieben goldene, mit Flitter bestreute Förderbänder, die einander im Kreis klimpernde Münzen zuführen (2004, 90 mal 90 mal 110 Zentimeter, mobile Installation, Glasvitrine, Mechanik, Elektronik). Der „Stausimulator“ besteht aus einer milchweißen Plexiglasplatte, auf der rot gespritztem, winzige Modellautos mittels Magnet-Technik geräuschlos im Kreis fahren. Wer steht und wer fährt, entscheidet der verborgene Zufallsgenerator hinter der Platte ( „STAUSI 1“, 2004, 130 mal 130 Zentimeter, mobiles Bild, Plexiglas auf Alurahmen, siebzig Autos im Maßstab 1:500). Fuhrmann, der auf Burg Giebichenstein studiert hat und dann bei Boltanski in Paris, entwickelte diese Idee, als er eines Nachts an der Place de la Concorde zwei Stunden lang nicht von der Stelle kam. Am Angebot liegt es jedenfalls nicht, wenn der Berliner Kunstmarkt derzeit über mangelnde finanzielle Bewegung klagt und wenig Anlaß findet, sich kommerziellen Illusionen hinzugeben.“ Wiebke Hüster

Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 31. Juli 2004, Nr. 176 / Seite 43, Kunstmarkt: „Konfuser Sommer in der City - In Berlin: Meese/Oehlen, Yves Oppenheim, Roland Fuhrmann“,