Thomas Rehbein

Susa Templin und Herbert Warmuth "weiss, schwarz...und ein bisschen himmelblau"

20 Oct - 17 Nov 2012

Installationsansicht, 2012
Installationsansicht, 2012
Installationsansicht, 2012
Diese Ausstellung ist ein neues Format der Galerie. Ein(e) KünstlerIn aus dem Portfolio der Galerie wählt eine(n) KünstlerIn aus, mit dem/der er eine gemeinsame Ausstellung machen wird.

Susa Templin und Herbert Warmuth kennen sich vom Studium an der Städelschule Frankfurt. Warmuth kommt von der Farbfeld / Hard Edge Malerei und Templins Basis ist das fotografisch künstlerische Feld.
Um eine Ausstellung gemeinsam zu entwickeln, bedarf es einer Offenheit und Bereitschaft gemeinsam zu arbeiten.

Bei seinen Fahnenbildern - insbesondere den weißen Fahnen - verbindet Herbert Warmuth verschiedene Konzepte von Malerei collageartig auf einem Bild. Unterschiedliche malerische Vorgehensweisen, Wirklichkeiten und Sichten werden zueinander in Bezug gesetzt, widersprüchliche, sich scheinbar ausschließende Vorgaben und Vorstellungen von Malerei und von Realität bestehen nebeneinander.

Susa Templins Räume sind Provisorien und deuten in sich Beweglichkeit und Veränderung an. Sie sind gestückelt und verschachtelt. Mit ihnen zeigt und stülpt Susa Templin Intimes, Nahes nach außen, bringt es an die Schnittstellen und Kanten des Anonymen, zieht Außenflächen nach Innen. In ihre begehbaren Installationen setzt sie Öffnungen, Schnitte, Leerstellen und variiert mit Zeichnung, Fotografie und Assamblage. Das verletzbare Ich, das weiche Körperliche einer Schulter oder einer Decke setzt Susa Templin gegen oder in kühle, sperrige Materialien und Oberflächen, die Außenräume oder auch eine isolierende Hülle, eine Innenhaut andeuten.

In ähnlicher Weise konfrontiert Herbert Warmuth unterschiedliche Sichtweisen in seinen Bildern: illusionistisch gemalte Stofffalten, den real vorhandenen gefalteten Stoff, die Materialität des Bildträgers, die Sinnlichkeit der Farben, die konzeptuelle Aneinanderreihung dieser Einzelteile...

Für den Betrachter ist bei beiden Künstlern der Prozess der Bilderschließung ähnlich: ausgehend von den eigenen Präferenzen nähert man sich Schritt für Schritt an und fügt Widersprüchliches, Ambivalentes zusammen. Aus dieser Fragilität und Offenheit in jeweils unterschiedlichen Medien ist die Idee einer gemeinsamen Ausstellung entstanden.
 

Tags: Susa Templin, Herbert Warmuth