Iannis Xenakis - Kontrolle und Zufall
07 Sep - 27 Nov 2011
Iannis Xenakis: Studie für Terretektorh (Anordnung der Musiker), 20. Dez. 1965. Iannis Xenakis Archives, Bibliothèque nationale de France, Paris
Kontrolle und Zufall
Iannis Xenakis: Komponist, Architekt, Visionär
07.09.-27.11.2011
Iannis Xenakis (1922-2001) gehört zweifellos zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Als Architekt ist der griechisch-französische Künstler weniger bekannt, obwohl die Arbeiten aus der jahrelangen Zusammenarbeit mit Le Corbusier und seine Polytope, spektakuläre multimediale Rauminszenierungen, visionär sind. Bindeglied seiner vielfältigen Aktivitäten war die Einbeziehung von mathematischen Verfahren - und seine Arbeitsweise, alle Ideen zuerst zu Papier zu bringen: Xenakis ‚dachte’ mit der Hand.
Dieser bis dato wenig beachtete Zweig von Xenakis Wirken, seine Zeichnungen, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die Schau zeigt Skizzen, Studien, Partituren, Entwürfe und unbekannte Filmdokumente zu bahnbrechenden musikalischen Werken wie „Metastaseis“ und „Terretektorh“, zu architektonischen Arbeiten wie dem Diatop für das Centre Pompidou 1974 bis hin zu den avantgardistischen Polytopen. In den Papierarbeiten setzte Xenakis seine komplexen Kalkulationen im Schnittfeld von Musik, Architektur und Mathematik grafisch um. Sie sind visuelle Vorstufen einer Kunst, die zumeist im Hörerlebnis ihren Ausdruck findet; in der Ausstellung erhellen sich die Zeichnungen und über Hörstationen erlebbare Musikeinspielungen wechselseitig.
Die Ausstellung, erstmals 2010 im Drawing Center, New York, gezeigt, ist in der Akademie um Arbeiten von Zeitgenossen und aktuelle Werke erweitert. Über die Querverbindung zu Hermann Scherchen, Richard Buckminster Fuller oder Allan Kaprow eröffnen sich unter dem Thema „Kontrolle und Zufall“ neue Bezüge zu John Cage. Die Auseinandersetzungen um Verfahren des Zufalls und der Kontrolle – exemplarisch in der Kontroverse zwischen dem Unbestimmtheitsprinzip bei Cage, der seriellen Musik und den streng mathematischen Konstruktionen von Xenakis – hatte in den sechziger Jahren nicht nur in der Musik Konjunktur. Die unterschiedlichen Positionen sind in einem Archivraum zusammengefasst, darunter Videoporträts mit Eberhard Blum, Reinhild Hofmann, Enno Poppe, Dieter Schnebel und bisher noch nie gezeigte Dokumente aus dem Archiv der Akademie wie die Zeichnungen zum geplanten Auditorium Scherchens in Gravesano, 1961.
Kuratiert von Sharon Kanach und Carey Lovelace; Hubertus von Amelunxen und Angela Lammert
Die Ausstellung der Akademie wird ermöglicht durch die Schering Stiftung. Der vom Drawing Center, New York, organisierte Teil der Ausstellung wurde unter besonderer Mitwirkung der Bibliothèque nationale de France, Paris, realisiert.
Führungen mit Sonja Claser
Ab Mittwoch, den 2. November, bis Samstag, den 26. November 2011, jeweils mittwochs um 18 Uhr und samstags um 15 Uhr
Veranstaltungen
13. Oktober, 19 Uhr, Akademie der Künste, Pariser Platz
Grenzen der Kunst. Allan Kaprow und das Happening
in der Reihe Art Unlimited? – Grenzenlos Kunst? Vortrag von Philip Ursprung, ETH Zürich.
25. November, 17 Uhr
Kontrolle und Zufall: Eine performative Führung durch die Ausstellung mit Isabel Mundry, Karin Sander und Philip Ursprung
27. November, ab 15 Uhr
Finissage
mit Vorträgen, Performance Lecture, Konzert
Iannis Xenakis: Komponist, Architekt, Visionär
07.09.-27.11.2011
Iannis Xenakis (1922-2001) gehört zweifellos zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Als Architekt ist der griechisch-französische Künstler weniger bekannt, obwohl die Arbeiten aus der jahrelangen Zusammenarbeit mit Le Corbusier und seine Polytope, spektakuläre multimediale Rauminszenierungen, visionär sind. Bindeglied seiner vielfältigen Aktivitäten war die Einbeziehung von mathematischen Verfahren - und seine Arbeitsweise, alle Ideen zuerst zu Papier zu bringen: Xenakis ‚dachte’ mit der Hand.
Dieser bis dato wenig beachtete Zweig von Xenakis Wirken, seine Zeichnungen, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Die Schau zeigt Skizzen, Studien, Partituren, Entwürfe und unbekannte Filmdokumente zu bahnbrechenden musikalischen Werken wie „Metastaseis“ und „Terretektorh“, zu architektonischen Arbeiten wie dem Diatop für das Centre Pompidou 1974 bis hin zu den avantgardistischen Polytopen. In den Papierarbeiten setzte Xenakis seine komplexen Kalkulationen im Schnittfeld von Musik, Architektur und Mathematik grafisch um. Sie sind visuelle Vorstufen einer Kunst, die zumeist im Hörerlebnis ihren Ausdruck findet; in der Ausstellung erhellen sich die Zeichnungen und über Hörstationen erlebbare Musikeinspielungen wechselseitig.
Die Ausstellung, erstmals 2010 im Drawing Center, New York, gezeigt, ist in der Akademie um Arbeiten von Zeitgenossen und aktuelle Werke erweitert. Über die Querverbindung zu Hermann Scherchen, Richard Buckminster Fuller oder Allan Kaprow eröffnen sich unter dem Thema „Kontrolle und Zufall“ neue Bezüge zu John Cage. Die Auseinandersetzungen um Verfahren des Zufalls und der Kontrolle – exemplarisch in der Kontroverse zwischen dem Unbestimmtheitsprinzip bei Cage, der seriellen Musik und den streng mathematischen Konstruktionen von Xenakis – hatte in den sechziger Jahren nicht nur in der Musik Konjunktur. Die unterschiedlichen Positionen sind in einem Archivraum zusammengefasst, darunter Videoporträts mit Eberhard Blum, Reinhild Hofmann, Enno Poppe, Dieter Schnebel und bisher noch nie gezeigte Dokumente aus dem Archiv der Akademie wie die Zeichnungen zum geplanten Auditorium Scherchens in Gravesano, 1961.
Kuratiert von Sharon Kanach und Carey Lovelace; Hubertus von Amelunxen und Angela Lammert
Die Ausstellung der Akademie wird ermöglicht durch die Schering Stiftung. Der vom Drawing Center, New York, organisierte Teil der Ausstellung wurde unter besonderer Mitwirkung der Bibliothèque nationale de France, Paris, realisiert.
Führungen mit Sonja Claser
Ab Mittwoch, den 2. November, bis Samstag, den 26. November 2011, jeweils mittwochs um 18 Uhr und samstags um 15 Uhr
Veranstaltungen
13. Oktober, 19 Uhr, Akademie der Künste, Pariser Platz
Grenzen der Kunst. Allan Kaprow und das Happening
in der Reihe Art Unlimited? – Grenzenlos Kunst? Vortrag von Philip Ursprung, ETH Zürich.
25. November, 17 Uhr
Kontrolle und Zufall: Eine performative Führung durch die Ausstellung mit Isabel Mundry, Karin Sander und Philip Ursprung
27. November, ab 15 Uhr
Finissage
mit Vorträgen, Performance Lecture, Konzert