Andreas Grimm

Damien Cadio

26 Oct - 20 Dec 2006

DAMIEN CADIO
"Goodbye Victorie"

October 26 – December 20, 2006
Opening October 26, 7-9 pm

Grimm|Rosenfeld München eröffnet am Donnerstag, den 26. Oktober die erste Einzelausstellung von Damien Cadio. Die Ausstellung „Goodbye Victoire“ versammelt Arbeiten aus den letzten zwei Jahren und eine jüngst entstandene Videoarbeit.
Cadios Sujets - Finger, die in Vogelköpfen enden, ein verletzter Puppenkopf, eine geknebelte Geisel mit Augenbinde - sind ebenso fragil wie rätselhaft. Hinter dem dargestellten, das nie explizit aggressiv oder gewalttätig ist, scheint Gefahr zu lauern. Die Handlung wirkt wie eingespannt in eine latente Bedrohung, die sich nie eindeutig artikuliert. Die gedämpfte Tonalität der Bilder unterstreicht diesen Eindruck. Die Farben liegen hinter einem Schleier, den sie nur partiell zu durchbrechen vermögen.
Cadio schleust Alltagsbilder in das Medium der Malerei ein, die sich scheinbar einfach zuordnen lassen, auf kleinformatige Arbeiten, auf Holz oder auf Leinwand, die wie Miniaturen das Motiv im Fotografieformat zu Geltung bringen. Cadio schließt die Referenz des Motivs an die Alltagswelt mit der ebenfalls codierten Art und Weise der Darstellung kurz. Aus harmlosen Bildern werden durch die Verfremdung und Dramatisierung des Lichts oder des Blickes unheimliche, mystisch wirkende Ikonen. So wird aus einer Gruppe von Jugendlichen, die an einem Lagerfeuer sitzt eine Prozession, so verweist das Bild eines Kaugummis, der an einem Finger klebt, auf die Referenz eines Embryos.
Cadio arbeitet mit teils filmischen Mitteln in seiner Malerei und wendet die Techniken der Lichtsetzung, des Stills, des Ausschnitts auf seine Arbeit an. Das bekannte und verortbare Motiv wird durch die fest codierte Dramatisierungstechnik in seiner Bedeutung verleugnet oder verstärkt. Es ist oft nicht klar, ob es sich um einen Witz oder pathetischen Ernst handelt. Beim Betrachten der Bilder von Cadio entstehen Fragen an einen medial übersättigten Rezipienten, Fragen über die Aussagefähigkeit eines Bildes, ob sie Informationen vermitteln oder vereinfachen, oder ob sie etwas verstärken, was ohne die künstlerische Perspektive auf das Bild nicht zum Vorschein getreten wäre. Die narrative Hängung der Arbeiten betont die künstlerische Perspektive und sie ermöglicht das Oszillieren zwischen den Bildern und ihren befremdlichen Geschichten.
Damien Cadio wurde 1975 in Frankreich geboren und hat in Rouen und Paris studiert. Seit 2004 lebt und arbeitet er in Berlin.
Die Ausstellung „Goodbye Victoire“ ist vom 27. Oktober bis 20. Dezember zu sehen. Für Informationen und Bildmaterial erreichen sie die Galerie unter info@grimmrosenfeld.com oder unter 089 38859240.
 

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