Von Zerstörungskraft und Schönheit
23 Jun - 13 Aug 2011
VON ZERSTÖRUNGSKRAFT UND SCHÖNHEIT
Norbert Frensch, Monica Ursina Jäger, Clare Langan
23. Juni – 13. August 2011
Das Thema der Ausstellung ist die Faszination und die Schönheit der Veränderung, sei sie gesellschaftlich oder klimatisch, bedrohlich oder unterschwellig. Zusammen mit den unheimlich und zugleich schönen Landschaftsbildern von Clare Langan, den urbanen Nachkriegsszenarien von Monica Ursina Jäger und Norbert Frenschs monochromen Ölgemälden, vereint die Ausstellung Werke, die von unserer sich schnell verändernden Welt und unfassbaren Umwelt erzählen.
Norbert Frensch widmet sich in seiner monochromen Grisaille-Malerei dem Prozess des Sichtbarwerdens. Nicht der Gegenstand als solcher steht im Mittelpunkt seiner großformatigen Ölgemälde, sondern vielmehr die Art und Weise, wie ein Motiv in Erscheinung tritt. Die jüngste Serie der grauen Bilder, die Frensch seit 2004 malt, üben hinsichtlich flächiger und räumlicher Wahrnehmung eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter aus. Die Malerei beschreibt eine ungegenständliche Form keines bestimmten Gegenstandes, konkave und konvexe Flächen eines Allover-Musters, die doch nur Licht und Schatten sind. Norbert Frensch wurde 1960 in Mainz geboren. Von 1980 bis 1986 studierte er Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
Monica Ursina Jäger verbindet in ihrer Arbeit natürliche Landschaft und konstruierte, gebaute Urbanität zu hybriden Räumen. In groß angelegten Tuschezeichnungen entwirft sie apokalyptische Szenerien. Die Arbeiten entwerfen – nicht zuletzt auch durch den fast vollständigen Verzicht auf Farbe – düstere Zukunftsvisionen, in denen Einsamkeit und Verlassenheit vorherrschen. Diese dunkle und pessimistische Stimmung vermischt die Künstlerin aber geschickt mit utopisch visionären Zeichen und Gedanken. Ästhetik und Zerfall ziehen so den Betrachter unweigerlich in Bann. Aus eben dieser ambivalenten Stimmung erwächst die Kraft, welche den Arbeiten innewohnt. Die Darstellung der Zerstörung, ja Vergewaltigung von Landschaft stellt ganz grundsätzlich Fragen nach dem Umgang des Menschen mit seinem Lebensraum. Monica Ursina Jäger wurde 1974 in Thalwil / CH geboren und absolvierte ihren Master of Fine Arts am Goldsmiths College in London / UK.
In Clare Langans traumhaften, schemenhaften Bildern zeigt uns die Künstlerin mit ihren Metamorphosis eine winterliche Stadtlandschaft in einem Moment der Verwandlung. Szenen stürmischer Landschaften stehen neben mit Schnee gefüllten Interieurs, gefrorenen Gletschern neben wilden Meeren. Die Stadt liegt verlassen da, Personen, die diese Häuser einmal bewohnt haben könnten, erscheinen nur schemenhaft. Trotz aller Schönheit der Bilder, macht sich ein Gefühl von Chaos und Panik breit; die Natur scheint sich unaufhaltsam ihren Raum zurückzuerobern und die menschliche Zivilisation unter sich zu begraben. Im Film The Wilderness. Part 1 wird eine düstere Landschaft von einer undefinierbaren Katastrophe heimgesucht, ein Requiem eines sich auflösenden Planeten. Die Bewegungen im Film sind langsam und reduziert, was von Jürgen Simpsons dramatischen Musik noch zusätzlich unterstützt wird. Clare Langan wurde 1967 in Dublin / IE geboren und studierte am National College of Art and Design in Dublin. Im Jahr 2007 gewann sie mit dem den Filmstills zu Grunde liegenden Film Metamorphosis, den Preis für den besten internationalen Kurzfilm des renommierten Internationalen Kurzfilm Festivals in Oberhausen.
Norbert Frensch, Monica Ursina Jäger, Clare Langan
23. Juni – 13. August 2011
Das Thema der Ausstellung ist die Faszination und die Schönheit der Veränderung, sei sie gesellschaftlich oder klimatisch, bedrohlich oder unterschwellig. Zusammen mit den unheimlich und zugleich schönen Landschaftsbildern von Clare Langan, den urbanen Nachkriegsszenarien von Monica Ursina Jäger und Norbert Frenschs monochromen Ölgemälden, vereint die Ausstellung Werke, die von unserer sich schnell verändernden Welt und unfassbaren Umwelt erzählen.
Norbert Frensch widmet sich in seiner monochromen Grisaille-Malerei dem Prozess des Sichtbarwerdens. Nicht der Gegenstand als solcher steht im Mittelpunkt seiner großformatigen Ölgemälde, sondern vielmehr die Art und Weise, wie ein Motiv in Erscheinung tritt. Die jüngste Serie der grauen Bilder, die Frensch seit 2004 malt, üben hinsichtlich flächiger und räumlicher Wahrnehmung eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter aus. Die Malerei beschreibt eine ungegenständliche Form keines bestimmten Gegenstandes, konkave und konvexe Flächen eines Allover-Musters, die doch nur Licht und Schatten sind. Norbert Frensch wurde 1960 in Mainz geboren. Von 1980 bis 1986 studierte er Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
Monica Ursina Jäger verbindet in ihrer Arbeit natürliche Landschaft und konstruierte, gebaute Urbanität zu hybriden Räumen. In groß angelegten Tuschezeichnungen entwirft sie apokalyptische Szenerien. Die Arbeiten entwerfen – nicht zuletzt auch durch den fast vollständigen Verzicht auf Farbe – düstere Zukunftsvisionen, in denen Einsamkeit und Verlassenheit vorherrschen. Diese dunkle und pessimistische Stimmung vermischt die Künstlerin aber geschickt mit utopisch visionären Zeichen und Gedanken. Ästhetik und Zerfall ziehen so den Betrachter unweigerlich in Bann. Aus eben dieser ambivalenten Stimmung erwächst die Kraft, welche den Arbeiten innewohnt. Die Darstellung der Zerstörung, ja Vergewaltigung von Landschaft stellt ganz grundsätzlich Fragen nach dem Umgang des Menschen mit seinem Lebensraum. Monica Ursina Jäger wurde 1974 in Thalwil / CH geboren und absolvierte ihren Master of Fine Arts am Goldsmiths College in London / UK.
In Clare Langans traumhaften, schemenhaften Bildern zeigt uns die Künstlerin mit ihren Metamorphosis eine winterliche Stadtlandschaft in einem Moment der Verwandlung. Szenen stürmischer Landschaften stehen neben mit Schnee gefüllten Interieurs, gefrorenen Gletschern neben wilden Meeren. Die Stadt liegt verlassen da, Personen, die diese Häuser einmal bewohnt haben könnten, erscheinen nur schemenhaft. Trotz aller Schönheit der Bilder, macht sich ein Gefühl von Chaos und Panik breit; die Natur scheint sich unaufhaltsam ihren Raum zurückzuerobern und die menschliche Zivilisation unter sich zu begraben. Im Film The Wilderness. Part 1 wird eine düstere Landschaft von einer undefinierbaren Katastrophe heimgesucht, ein Requiem eines sich auflösenden Planeten. Die Bewegungen im Film sind langsam und reduziert, was von Jürgen Simpsons dramatischen Musik noch zusätzlich unterstützt wird. Clare Langan wurde 1967 in Dublin / IE geboren und studierte am National College of Art and Design in Dublin. Im Jahr 2007 gewann sie mit dem den Filmstills zu Grunde liegenden Film Metamorphosis, den Preis für den besten internationalen Kurzfilm des renommierten Internationalen Kurzfilm Festivals in Oberhausen.