Autocenter

Jeroen Jacobs

19 Feb - 03 Apr 2010

© Jeroen Jacobs
Superfinal:Glossy Legs, 2009
courtesy of the artist & Autocenter
JEROEN JACOBS
"Tea Time"

February 19 - April 3, 2010

Die neuen Arbeiten von Jeroen Jacobs, vom 19. März bis 03. April 2010 im Autocenter in der Ausstellung Tea Time zu sehen, sind aus Eimern, Transportbändern und kleinen hölzernen oder metallenen Reststreifen entstanden, aus Gegenständen, welche meist in einem direktem Zusammenhang von Produktion und Transport stehen. Aus der gewissermassen unveredelten Bearbeitung dieser Gegenstände lässt sich ein romantischer Umgang in Bezug auf die Materialität ablesen. In diesen Arbeiten treten die Merkmale der Prozesse als Ready-Mades auf, welche dann noch mal zerschnitten, verbogen, zusammengefaltet oder zusammengefügt in Rollen von Klarsichtfolie untergebracht sind. Die Folien verweisen in ihrer Transparenz auf die Sichtbarkeit selbst und deuten darauf hin, dass die Materialien, welche sich üblicherweise im Restraum befinden, hier im Zentrum stehen. Wie bereits in den vorhergehenden Arbeiten, den gegossenen Skulpturen, wird hier die Thematik des Negativ- und Zwischenraumes aufgegriffen und zu Tage gebracht. Die Motive werden in den verschiedenen Objekten in immer wechselnder Kombination oder variierend verarbeitet so aufgegriffen, dass jedes Resultat ein vollständig neues Werk ist.

Jeroen Jacobs testet mit dieser Thematik sowohl das Verhältnis von Innen und Aussen, den Negativ-raum, die Abstraktion und die Physikalität als Möglichkeiten des bildhauerischen Prozesses Durch die ungewöhnliche Präsentationsform wird das Tischgestell (Superfinal/Glossy Legs, 2009) aus seinem herkömmlichen Kontext gelöst, wodurch einige seiner maßgeblichen Eigenschaften erst hervortreten und genauer betrachtet werden können. Denn in diesem Zustand wird auf den vernachlässigten, aber essentiellen Raum unter dem Tisch und die räumliche Dimension klarer hingewiesen: Höhe, Breite und Tiefe werden durch die Ausrichtung der sich spiegelnden, verchromten Tischbeine stärker betont. Hängend an der Wand ist das Gestell zwar seiner ursprünglichen Funktionen beraubt, seine Möglichkeiten werden dafür jedoch in einen breiteren Kontext gestellt: Das Gestell bezieht sich nicht nur auf den Körper, sondern auf den gesamten Raum und bietet damit sowohl den anderen Arbeiten im Raum als auch den sich durch die Ausstellung bewegenden Besuchern eine räumliche Grundlage.
Jacobs wurde 1968 in Helmond in den Niederlanden geboren und lebt und arbeitet zur Zeit in Berlin. Nach seinem Studium in ́s Hertogenbosch und Amsterdam war er Stipendiant des Fonds BKVB und erhielt unter anderem 2008 das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Seit 2005 erfüllt Jacobs verschiedene Lehraufträge in Finnland, China und an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin. In den letzten Jahren waren seine Arbeiten in zahlreichen Gruppen und Einzelausstellungen zu sehen, unter anderem: Galerie Andersen-s Contemporary, Kopenhagen (Halls and Holes, 2006), Outpost Gallery, Norwich (Between Us, 2006), Magnus Müller, Berlin (9. Februar 2007, 2007), Display, Leipzig (Undercolor, 2007), Berlinische Galerie (Neue Heimat, 2007), NGBK (Selected Artists, 2009), Autocenter, Berlin (Collaboration, 2009) Galerie Sommer & Kohl, Berlin (Lost and Found, 2009).
 

Tags: Jeroen Jacobs