Guo Fengyi
30 Sep - 15 Nov 2008
GUO FENGYI
Ausstellung 30. September - 15. November 2008
Guo Fengyi nimmt eine spezielle Position innerhalb der zeitgenössischen Kunstszene Chinas ein. 1987 beginnt sie nach krankheitsbedingter Pensionierung zu meditieren und zu zeichnen. Sie versucht auf diese Weise ihr Verhältnis zum eigenen Körper und zur traditionellen wie gegenwärtigen Welt Chinas zu klären. Vorstellungen körperlicher Zusammenhänge und die Lehre des Qi Gong vermischen sich bei Guo Fengyi mit der Philosophie des I-GING, des Buddhismus und der chinesischen Kosmologie, etwa der Legende des magischen Zahlenquadrats in der "Schrift vom Fluß Luo" (Luoshu).
In unserer Ausstellung zeigen wir Arbeiten, die aus der Meditation über mystische und historische Figuren entstehen, für die sie so genannte "energy maps" herstellt: Darstellungen des Gelben Kaisers Xuan Yuan, vom Gott des Reichtums oder von Zhang Guolu, einem der sieben buddhistischen Unsterblichen. Auch für lebende Personen stellt Guo Fengyi diese Diagramme her, die der Heilung und Erkenntnis dienen. Sie gilt in Xi'an als mystische Frau, die hohes Ansehen genießt.
Am Anfang steht für Guo Fengyi eine Idee oder eine Frage, die sie auf dem Papier als Text notiert. Aus diesem Zentrum entwickelt sie im Energiefluss der meditativen Konzentration Strich für Strich eine bildfüllende Figur. Ihre Strichtechnik betont den Körper als Ornament, aus dem sie Augen, Münder und ganze Gesichter formt. Viele tragen menschliche und tierische Züge, manchmal lieblich mädchenhaft, manchmal bedrohlich monströs. Auf weißem Grund entstehen doppelköpfige Chimären, weibliche Idole, Buddhas und Drachen. Der Zeichenprozess ist von einem starken inneren Impuls gelenkt. Nur mystische Visionen erlauben es Guo Fengyi zu fassen, was nicht verbalisiert werden kann: "I draw because I do not know, I draw to know." Um den spontanen Ausdruck zu fixieren, werden Datum, Beginn und Ende des Zeichenprozesses auf dem Papier vermerkt.
Guo Fengyi legt keinen Wert auf besondere Arbeitsmaterialien; sie verwendet Bleistift, Kugelschreiber, Tusche und gebrauchtes Papier. Entscheidend ist das Notieren der flüchtigen Vision und nicht die Qualität des Materials. Spuren des Gebrauchs sind Bestandteil der Arbeit. Aus der Fülle der Ideen ergibt sich das überlange schmale Format der typisch chinesischen Rollbilder.
Guo Fengyis Zeichnungen sind zutiefst subjektive Interpretationen der kulturellen Tradition Chinas. Ihre Zeichnungen werden in China als individueller Ausdruck einer kulturellen Welt geschätzt, die im modernen China zunehmend in Vergessenheit gerät. Die Galerie zeigt eine erste Präsentation ihrer Arbeiten in Europa.
Guo Fengyi, geboren 1942 in Xi'an, Provinz Sha'anxi, lebt in Xi'an. 2002 wurde sie vom kuratorischen Projekt des "Long March", Peking, für die Kunstwelt entdeckt. Bekannt wurde sie durch ihre Teilnahmen 2004 an "le moine et le demon" - Contemporary Chinese Art Exhibition im Museum of Contemporary Art Lyon, 2005 an der Biennale of Contemporary Art in Prag, sowie der Yokohama Triennale in Japan und 2006 an der Biennale in Kwangju in Südkorea.
Ausstellung 30. September - 15. November 2008
Guo Fengyi nimmt eine spezielle Position innerhalb der zeitgenössischen Kunstszene Chinas ein. 1987 beginnt sie nach krankheitsbedingter Pensionierung zu meditieren und zu zeichnen. Sie versucht auf diese Weise ihr Verhältnis zum eigenen Körper und zur traditionellen wie gegenwärtigen Welt Chinas zu klären. Vorstellungen körperlicher Zusammenhänge und die Lehre des Qi Gong vermischen sich bei Guo Fengyi mit der Philosophie des I-GING, des Buddhismus und der chinesischen Kosmologie, etwa der Legende des magischen Zahlenquadrats in der "Schrift vom Fluß Luo" (Luoshu).
In unserer Ausstellung zeigen wir Arbeiten, die aus der Meditation über mystische und historische Figuren entstehen, für die sie so genannte "energy maps" herstellt: Darstellungen des Gelben Kaisers Xuan Yuan, vom Gott des Reichtums oder von Zhang Guolu, einem der sieben buddhistischen Unsterblichen. Auch für lebende Personen stellt Guo Fengyi diese Diagramme her, die der Heilung und Erkenntnis dienen. Sie gilt in Xi'an als mystische Frau, die hohes Ansehen genießt.
Am Anfang steht für Guo Fengyi eine Idee oder eine Frage, die sie auf dem Papier als Text notiert. Aus diesem Zentrum entwickelt sie im Energiefluss der meditativen Konzentration Strich für Strich eine bildfüllende Figur. Ihre Strichtechnik betont den Körper als Ornament, aus dem sie Augen, Münder und ganze Gesichter formt. Viele tragen menschliche und tierische Züge, manchmal lieblich mädchenhaft, manchmal bedrohlich monströs. Auf weißem Grund entstehen doppelköpfige Chimären, weibliche Idole, Buddhas und Drachen. Der Zeichenprozess ist von einem starken inneren Impuls gelenkt. Nur mystische Visionen erlauben es Guo Fengyi zu fassen, was nicht verbalisiert werden kann: "I draw because I do not know, I draw to know." Um den spontanen Ausdruck zu fixieren, werden Datum, Beginn und Ende des Zeichenprozesses auf dem Papier vermerkt.
Guo Fengyi legt keinen Wert auf besondere Arbeitsmaterialien; sie verwendet Bleistift, Kugelschreiber, Tusche und gebrauchtes Papier. Entscheidend ist das Notieren der flüchtigen Vision und nicht die Qualität des Materials. Spuren des Gebrauchs sind Bestandteil der Arbeit. Aus der Fülle der Ideen ergibt sich das überlange schmale Format der typisch chinesischen Rollbilder.
Guo Fengyis Zeichnungen sind zutiefst subjektive Interpretationen der kulturellen Tradition Chinas. Ihre Zeichnungen werden in China als individueller Ausdruck einer kulturellen Welt geschätzt, die im modernen China zunehmend in Vergessenheit gerät. Die Galerie zeigt eine erste Präsentation ihrer Arbeiten in Europa.
Guo Fengyi, geboren 1942 in Xi'an, Provinz Sha'anxi, lebt in Xi'an. 2002 wurde sie vom kuratorischen Projekt des "Long March", Peking, für die Kunstwelt entdeckt. Bekannt wurde sie durch ihre Teilnahmen 2004 an "le moine et le demon" - Contemporary Chinese Art Exhibition im Museum of Contemporary Art Lyon, 2005 an der Biennale of Contemporary Art in Prag, sowie der Yokohama Triennale in Japan und 2006 an der Biennale in Kwangju in Südkorea.