Franz Graf
07 Jul - 28 Aug 2011
FRANZ GRAF
DERR SCHRECKEN JEDOCH VERMEERTE MEIN INTERESSE
7. Juli 2011 – 28. August 2011
Forever Young – das gilt für keinen so wie für Franz Graf: wenn, wie in Bob Dylans Song, Idealismus und Aufrichtigkeit Kriterien dafür sind.
Nach einer großen Retrospektive in der Kunsthalle Krems und Beschwernissen wie der Verleihung des Österreichischen Kunstpreises ist es für Franz Graf nun wieder an der Zeit für etwas Freestyle. Wie kaum ein anderer Ort in Wien kommen die durchlässigen, swingenden Räume der BAWAG Contemporary den Energien und der Methode des Künstlers entgegen. Im Auf und Ab der Galerie, entlang ihrer mitreißenden Raumdurchsicht, unter der verfliesten Decke und dem glasüberdachten Innenhof wird Graf spontan mit Bildern, Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen komponieren. Die Grenzen von Raum und Werk hebt er auf, mit seinem System der freien Verbindung unterschiedlicher Elemente, der Verkettungen und Überschneidungen. Der Botaniker Franz Graf, der Anatom und der Poète maudit versammelt seine Formate: subtile Zeichnungen mit Tusche und Grafit, Fotografie, weiße und schwarze Leinwandbilder, Skulptur, für die er seinen unendlichen Fundus an Alltagsobjekten recycelt. Sprache. Text als klärendes Motiv, als Poesie und als offene Materie. Sprache, die Inhalt transportiert, Inhalt verschleiert und als grafisches Element unabhängig von diesem Inhalt reine Form sein kann. Düstere, oft apokalyptische Installationen.
Franz Graf lebt heute im Waldviertel, dort, wo verstreut liegende Einzelgehöfte zu Ämtern zusammengefasst sind. Stets haben seine Lebensbedingungen, seine Freunde und seine aus allen Nähten platzenden Atelierräume ein Werk imprägniert, auf dessen Oberflächen sich zurzeit das Spärliche, Spröde, das Schüttere der Gföhler Gegend abreibt. Versatzstücke seiner Waldviertler Umgebung wird Graf nach Wien transferieren.
In die für eine vergangene Ausstellung schwarz gestrichene Fensterfront wird vor Ort eine Zeichnung eingeritzt. Darüber hinaus wird Franz Graf einen Komplex neuer Arbeiten zum immer wiederkehrenden Thema Körper und Körperlichkeit zeigen. Figuration und Ornament werden eingesetzt, um – in vielfältigen Zwischentönen – ein ambivalentes, gleichzeitig jedoch sondierendes Szenario zu entwerfen, in dem Zufall und Gesetzmäßigkeit, Ordnung und Unordnung aufeinandertreffen.
Doppeldeutig und vielschichtig zugleich erschließt sich das Werk Franz Grafs nie auf einen Blick. Die raue Unebenheit des Handwerks, des Werks, lässt alles offen. Unausgefeilt, oft unvollendet bleibt es verheißungsvoll und grenzenlos.
(B. Huck)
DERR SCHRECKEN JEDOCH VERMEERTE MEIN INTERESSE
7. Juli 2011 – 28. August 2011
Forever Young – das gilt für keinen so wie für Franz Graf: wenn, wie in Bob Dylans Song, Idealismus und Aufrichtigkeit Kriterien dafür sind.
Nach einer großen Retrospektive in der Kunsthalle Krems und Beschwernissen wie der Verleihung des Österreichischen Kunstpreises ist es für Franz Graf nun wieder an der Zeit für etwas Freestyle. Wie kaum ein anderer Ort in Wien kommen die durchlässigen, swingenden Räume der BAWAG Contemporary den Energien und der Methode des Künstlers entgegen. Im Auf und Ab der Galerie, entlang ihrer mitreißenden Raumdurchsicht, unter der verfliesten Decke und dem glasüberdachten Innenhof wird Graf spontan mit Bildern, Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen komponieren. Die Grenzen von Raum und Werk hebt er auf, mit seinem System der freien Verbindung unterschiedlicher Elemente, der Verkettungen und Überschneidungen. Der Botaniker Franz Graf, der Anatom und der Poète maudit versammelt seine Formate: subtile Zeichnungen mit Tusche und Grafit, Fotografie, weiße und schwarze Leinwandbilder, Skulptur, für die er seinen unendlichen Fundus an Alltagsobjekten recycelt. Sprache. Text als klärendes Motiv, als Poesie und als offene Materie. Sprache, die Inhalt transportiert, Inhalt verschleiert und als grafisches Element unabhängig von diesem Inhalt reine Form sein kann. Düstere, oft apokalyptische Installationen.
Franz Graf lebt heute im Waldviertel, dort, wo verstreut liegende Einzelgehöfte zu Ämtern zusammengefasst sind. Stets haben seine Lebensbedingungen, seine Freunde und seine aus allen Nähten platzenden Atelierräume ein Werk imprägniert, auf dessen Oberflächen sich zurzeit das Spärliche, Spröde, das Schüttere der Gföhler Gegend abreibt. Versatzstücke seiner Waldviertler Umgebung wird Graf nach Wien transferieren.
In die für eine vergangene Ausstellung schwarz gestrichene Fensterfront wird vor Ort eine Zeichnung eingeritzt. Darüber hinaus wird Franz Graf einen Komplex neuer Arbeiten zum immer wiederkehrenden Thema Körper und Körperlichkeit zeigen. Figuration und Ornament werden eingesetzt, um – in vielfältigen Zwischentönen – ein ambivalentes, gleichzeitig jedoch sondierendes Szenario zu entwerfen, in dem Zufall und Gesetzmäßigkeit, Ordnung und Unordnung aufeinandertreffen.
Doppeldeutig und vielschichtig zugleich erschließt sich das Werk Franz Grafs nie auf einen Blick. Die raue Unebenheit des Handwerks, des Werks, lässt alles offen. Unausgefeilt, oft unvollendet bleibt es verheißungsvoll und grenzenlos.
(B. Huck)