Buchmann

Mario Merz

28 Apr - 02 Jun 2007

© Mario Merz
Senza titolo, 1999
black paper on folex, Neon, 238 x 628 x 40 cm
MARIO MERZ
PRIVATE VIEW: FRIDAY, April 27, 6 – 10 pm
EXHIBITION: APRIL 27 - May 26, 2007

GALLERY WEEKEND BERLIN_APRIL 28 – 30, 11 am – 6 pm

Vom 27. April bis 26. Mai 2007 zeigt die BUCHMANN GALERIE BERLIN in Zusammenarbeit mit der Fondazione Merz in Turin erstmals nach dem Tod des Künstlers im Jahre 2003 gross-formatige Arbeiten aus dem Nachlass.

Das Werk von Mario Merz, ein Hauptvertreter der Arte Povera, wird assoziiert mit Installationen aus Neon, Glas und pflanz-lichen Materialen, mit Iglus und mit der Zahlenreihe des Mathematikers Fibonacci, die den Lebensrhythmus der Natur
in Zahlen fasst.

Vom Künstler seit den Anfängen seines Schaffens immer
wieder aufgegriffen, wird gerade in der Verwendung der Fibonaccizahlen deutlich, dass es Mario Merz nicht primär um das Medium geht, sondern um die visionäre künstlerische Energie und Kraft, die sich in Prozessen artikuliert, in selbstgefundenen Metaphern für Zustände und Vorgänge, zu deren visualisierter Sinngebung eben auch und gerade “povere“ Materialien genügen.

Die in der Ausstellung präsentierten bis zu 200 cm x 300 cm grossen collagierten und installativen Arbeiten zeigen archetypische Tiere, denen eine Urkraft des Animalischen innezuwohnen scheint. Mehrfach geschichtet und gearbeitet auf transparenten Papieren oder opaken, tiefschwarzen Cutouts die mit Neon kombiniert werden, erscheinen die Tierkörper in schatten- und schemenhafte Bewegung versetzt. Die Körper evozieren die Höhlen-malereien von Lascaux oder Altamira, Frühwerke menschlicher Kulturgeschichte, die sich in ihrer Ursprünglichkeit einprägt haben in das kulturelle Gedächtnis.

Alle diese von Mario Merz verwendeten Symbole wie Iglu, Spirale, Animale oder Zahlenreihe verdeutlichen eine Welt, die fortwährend in Bewegung ist, die sich vom Nukleus aus immer weiter ins Unendliche dehnt.

Guy Tossato schreibt in seinem Essay: „Für Mario Merz ist die Kunst die Sprache, die es vermag, den Gegensatz zwischen den Dingen und den Lebewesen und die Veränderungen einer Welt auszudrücken, die der kontinuierlichen Bewegung der Zeit unterworfen ist.“

(aus: Die Katze, die durch den Garten geht, ist mein Arzt, Torino, 2001, S 7.)

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog. Die visionäre künstlerische Energie und Kraft verleihen dem Werk des Künstlers eine hohe Aktualität, wie die aktuelle grosse Ausstellung zu dem zeichnerischen Werk im Kunstmuseum Winterthur zeigt.

ENGLISH VERSION

From April 27 to May 26, 2007, the BUCHMANN GALERIE BERLIN, in collaboration with the Fondazione Merz in Turin, will show large-format works from the artist’s estate for this first time since his death in 2003.

The work of Mario Merz, one of the main figures of Arte Povera, is associated with installations of neon, glass, and vegetal materials; with igloos; and with the Fibonacci series, which formulates the rhythm of natural life in numbers.

The use of the Fibonacci series, which the artist employed again and again beginning with his earliest works, makes clear that Mario Merz is not primarily concerned with the medium but rather with the visionary artistic energy and power that is articulated in processes, in metaphors for states and events he discovers himself for which even—indeed, precisely—povere (poor, modest) materials are sufficient to give visual meaning.

The large collages and installations—up to 200 x 300 cm—depict archetypical animals that seems to have an inherent, primal visceral power.

Containing many layers and produced on tracing paper or opaque, jet black cutouts, combined with neon, the bodies of the animals seem to be set in shadowy, schematic motion. Their bodies evoke the cave paintings of Lascaux or Altamira—early works of human cultural history whose primitivity has made a lasting impression on cultural memory.

All of the symbols used by Mario Merz, such as the igloo, the spiral, animals, or series of numbers, illustrate a world that is constantly in motion, which constantly expands outward from a nucleus into infinity.

Guy Tossato writes in his essay: “For Mario Merz, art is a language that is able to express the antithesis between things and living creatures and the transformations of a world that is subject to the constant motion of time.” (from Die Katze, die durch den Garten geht, ist mein Arzt, Torino, 2001, pp 7)

A catalog will accompany the exhibition. The artist’s visionary energy and power make his work highly topical, as the current large exhibition of his drawings in the Kunstmuseum Winterthur demonstrates.

For further information, feel free to contact us at the gallery.
 

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