Guillaume Leblon
14 Sep - 02 Nov 2013
GUILLAUME LEBLON
backstroke
14 September - 2 November 2013
backstroke ist die erste Einzelausstellung des französischen Künstlers Guillaume Leblon (*1971, Lille) in den Räumen von carlier | gebauer.
Neben der Werkgruppe giving substance to shadows präsentiert Leblon vor Ort entstandene Skulpturen und Installationen. Seine künstlerische Arbeit ist geprägt durch Divergenzen. Dabei bilden die Auseinandersetzungen mit Materialpräsenz, Oberfläche und Volumen, Stillstand und Bewegung, Innen und Außen eine Basis seiner Arbeit. In seinen Skulpturen und Installationen beschäftigt sich Leblon mit einem intermediären Raum, in dem der Maßstab des Objektes und seiner Umgebung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Der Ausstellungsraum impliziert in diesem Sinne eine Begehung des Raumes, in dem sich die Werke dem Betrachter wie durch einen Parkour aus poetischen Bildern erschließen.
Seine künstlerische Vorgehensweise charakterisiert sich durch Interventionen. Leblons Werke verbinden den Ausstellungsraum mit der Welt außerhalb und dem alltäglichem Kontext der Dinge. So verhält es sich zum Beispiel mit chrysocale single bed, einer gold-farbene Bodenskulptur, bei der es sich um eine Legierung aus Zinn, Zink und Kupfer handelt. Sie verbirgt eine Matratze und damit ihre ursprüngliche Funktion, indem sie ironisch mit dem Effekt der Dekoration spielt.
Titel wie jacket of a politican oder fishing for consistency entsprechen der Idee, neben der materiellen Eigenschaft der Werke, auf den Bereich der Imagination zu verweisen. Sie entwickeln sich in ihrer Rezeption und treten als Stillleben auf, die vergangene und zukünftige Bewegungen andeuten ohne sie auszuformulieren. Die Arbeit still subject on moving movement ist eine Materialcollage aus einer Holzkommode, Glas, Eisenrohr, Gipsfuß und einem pinken Marmorstein-Rad. Sie deutet im Moment des Stillstands eine mögliche Bewegung an. Es handelt sich um eine Beschäftigung mit Formen und ihrer Bedeutung, die bei Leblon abstrahiert wird und sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht. Der Ausstellungsraum spiegelt sein Verständnis wieder, ihn als Raum mit Bewegungslinien und Richtungen zu begreifen. In seinen Arbeiten findet sich die Idee der Fiktion wieder, wie die einer Bewegung oder eines Ortes, die im Zusammenspiel mit dem Betrachter entwickelt werden. Thomas Boutoux beschreibt sie als ‘poetische Repräsentationen’:
“So if we stick with things themselves, we might say Guillaume Leblon’s works are more often than not precise conceptual constructions which bring about poetic representations. His sculptures use immediately recognizable shapes or elements – a bench, a wall, a ladder, a deckchair, a stairway or stairs, a hoarding, a tree, a well, a chest or windmills, etc... In this way they show very clear images but without necessarily being easy to grasp. This contradictory experience results from the way in which Leblon introduces elements for each of his works, subtly affecting the familiarity we think we have with these objects. When he plays with the materials, the finishing, the size or the positioning of the works within the exhibition space, he upsets established relationships – that is to say historically, culturally and socially constructed – between the exceptional and the normal, the manufactured and the existent, the personal and impersonal, the ephemeral and the permanent, the old and the new, the dead and the alive...
Henceforth, Guillaume Leblon’s exhibitions become the sites of unprecedented articulations of objects, often heterogeneous but always compatible, sites with well-balanced dynamics, temporary and successive, somewhere between what is almost known and the barely known. They sketch unusual landscapes of objects and shapes where the temporalities clash, the past like the future plunging explicitly into our present.
More especially, these landscapes put the appearance of the new thing into shape which, as historical discipline well knows, always shows itself more easily than it either says or explains it.”
(Thomas Boutoux)
Guillaume Leblon lebt und arbeitet in Paris. Seine Arbeiten werden derzeit in der umfassenden Einzelausstellung Under My Shoe im MASS MoCA in North Adams (USA) gezeigt. Zuletzt waren seine Werke u.a. in folgenden internationalen Ausstellungen zu sehen: 2012 im FRAC Île-de-France, Le Plateau in Paris (F), 2012 im Musée de Sérignan (F), 2011 Fondation Paul Ricard, Paris (F), 2006 im Kunstverein Düsseldorf (D). 2014 folgen Einzelausstellungen in der Contemporary Art Gallery, British Columbia, Canada und bei ProjecteSD in Barcelona; sowie eine Gruppenausstellung im Institut d‘Art Contemporain Villeurbanne (F).
backstroke
14 September - 2 November 2013
backstroke ist die erste Einzelausstellung des französischen Künstlers Guillaume Leblon (*1971, Lille) in den Räumen von carlier | gebauer.
Neben der Werkgruppe giving substance to shadows präsentiert Leblon vor Ort entstandene Skulpturen und Installationen. Seine künstlerische Arbeit ist geprägt durch Divergenzen. Dabei bilden die Auseinandersetzungen mit Materialpräsenz, Oberfläche und Volumen, Stillstand und Bewegung, Innen und Außen eine Basis seiner Arbeit. In seinen Skulpturen und Installationen beschäftigt sich Leblon mit einem intermediären Raum, in dem der Maßstab des Objektes und seiner Umgebung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Der Ausstellungsraum impliziert in diesem Sinne eine Begehung des Raumes, in dem sich die Werke dem Betrachter wie durch einen Parkour aus poetischen Bildern erschließen.
Seine künstlerische Vorgehensweise charakterisiert sich durch Interventionen. Leblons Werke verbinden den Ausstellungsraum mit der Welt außerhalb und dem alltäglichem Kontext der Dinge. So verhält es sich zum Beispiel mit chrysocale single bed, einer gold-farbene Bodenskulptur, bei der es sich um eine Legierung aus Zinn, Zink und Kupfer handelt. Sie verbirgt eine Matratze und damit ihre ursprüngliche Funktion, indem sie ironisch mit dem Effekt der Dekoration spielt.
Titel wie jacket of a politican oder fishing for consistency entsprechen der Idee, neben der materiellen Eigenschaft der Werke, auf den Bereich der Imagination zu verweisen. Sie entwickeln sich in ihrer Rezeption und treten als Stillleben auf, die vergangene und zukünftige Bewegungen andeuten ohne sie auszuformulieren. Die Arbeit still subject on moving movement ist eine Materialcollage aus einer Holzkommode, Glas, Eisenrohr, Gipsfuß und einem pinken Marmorstein-Rad. Sie deutet im Moment des Stillstands eine mögliche Bewegung an. Es handelt sich um eine Beschäftigung mit Formen und ihrer Bedeutung, die bei Leblon abstrahiert wird und sich einer eindeutigen Zuordnung entzieht. Der Ausstellungsraum spiegelt sein Verständnis wieder, ihn als Raum mit Bewegungslinien und Richtungen zu begreifen. In seinen Arbeiten findet sich die Idee der Fiktion wieder, wie die einer Bewegung oder eines Ortes, die im Zusammenspiel mit dem Betrachter entwickelt werden. Thomas Boutoux beschreibt sie als ‘poetische Repräsentationen’:
“So if we stick with things themselves, we might say Guillaume Leblon’s works are more often than not precise conceptual constructions which bring about poetic representations. His sculptures use immediately recognizable shapes or elements – a bench, a wall, a ladder, a deckchair, a stairway or stairs, a hoarding, a tree, a well, a chest or windmills, etc... In this way they show very clear images but without necessarily being easy to grasp. This contradictory experience results from the way in which Leblon introduces elements for each of his works, subtly affecting the familiarity we think we have with these objects. When he plays with the materials, the finishing, the size or the positioning of the works within the exhibition space, he upsets established relationships – that is to say historically, culturally and socially constructed – between the exceptional and the normal, the manufactured and the existent, the personal and impersonal, the ephemeral and the permanent, the old and the new, the dead and the alive...
Henceforth, Guillaume Leblon’s exhibitions become the sites of unprecedented articulations of objects, often heterogeneous but always compatible, sites with well-balanced dynamics, temporary and successive, somewhere between what is almost known and the barely known. They sketch unusual landscapes of objects and shapes where the temporalities clash, the past like the future plunging explicitly into our present.
More especially, these landscapes put the appearance of the new thing into shape which, as historical discipline well knows, always shows itself more easily than it either says or explains it.”
(Thomas Boutoux)
Guillaume Leblon lebt und arbeitet in Paris. Seine Arbeiten werden derzeit in der umfassenden Einzelausstellung Under My Shoe im MASS MoCA in North Adams (USA) gezeigt. Zuletzt waren seine Werke u.a. in folgenden internationalen Ausstellungen zu sehen: 2012 im FRAC Île-de-France, Le Plateau in Paris (F), 2012 im Musée de Sérignan (F), 2011 Fondation Paul Ricard, Paris (F), 2006 im Kunstverein Düsseldorf (D). 2014 folgen Einzelausstellungen in der Contemporary Art Gallery, British Columbia, Canada und bei ProjecteSD in Barcelona; sowie eine Gruppenausstellung im Institut d‘Art Contemporain Villeurbanne (F).