Georg Baselitz
10 Feb - 24 Mar 2007
Georg Baselitz
The Bridge Ghost's Supper
February 10 - March 24, 2007
Remix in Berlin
Contemporary Fine Arts zeigt neue Arbeiten von Georg Baselitz
Contemporary Fine Arts freut sich, die Einzelausstellung „The Bridge Ghost’s Supper“ von Georg Baselitz bekannt geben zu dürfen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die neue, großformatige Arbeit “Nachtessen in Dresden (Remix)“. Es ist ein ‚Remix’ des berühmten, gleichnamigen Werkes von Baselitz aus dem Jahr 1983. 38 Tuschezeichnungen, die das Motiv des Bildes in Porträt- und Detailansichten variieren, komplettieren die Schau.
Seit 2005 arbeitet Baselitz an der neuen Werkgruppe der Remix-Arbeiten, die erstmals 2006 in der großen Museumsausstellung „Baselitz Remix“ in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt wurde. Die Remix-Arbeiten sind Neufassungen der Bilder, die als prägnant für seine künstlerische Identität gelten und für seine internationale Anerkennung stehen - wie auch das „Nachtessen in Dresden“ von 1983, welches mittlerweile zur ständigen Sammlung des Kunsthaus Zürich gehört.
In der neuen Bearbeitung des Bildes leuchten vor schwarzem Hintergrund drei Männerfiguren in blauen Anzügen, aus denen vier charismatische Köpfe schauen. Die Szene steht – seit 1969 typisch für Baselitz – auf dem Kopf. Bei den vier Personen handelt es sich um Portraits vierer Ikonen des (deutschen) Expressionismus: in der Mitte sitzt der alternde Edvard Munch, gerahmt von den drei Brücke-Künstlern Kirchner, Schmidt-Rotluff und Heckel. Es sind dieselben Protagonisten, die Baselitz auch schon in seinem Ursprungswerk „Nachtessen in Dresden“, 1983 gezeigt hatte.
Während jedoch die Farb- und Formensprache im Ursprungswerk mit jener des Deutschen Expressionismus und dem pastosen Farbauftrag eines Edvard Munch und Emil Nolde spielte, ist das aktuelle Remix-Werk eine zeitgemäße Umsetzung des Motivs. Die Malerei der Remix-Arbeiten ist zeichnerischer geworden. Ein Wesenszug, an dem Baselitz seit Mitte der 1990er Jahre feilt. In „Nachtessen in Dresden (Remix)“ steht die Ölfarbe glänzend mit virtuos schnellem Pinselstrich auf der Leinwand.
Und noch mehr hat sich verändert: im Bildaufbau des Remix fehlt der Tisch, an dem die Figuren im Werk von 1983 in einer Abendmahl ähnlichen Situation noch saßen. So fällt im Remix der Blick auf die Schuhe: schwarze Cowboystiefel, die an Karl Mays „Winnetou und Old Shatterhand“ Geschichten denken lassen. Sie sind als vergrößerte Details neben den Portraits der vier Protagonisten in den 38 Tuschezeichnungen Thema. Doch was haben Karl May-Cowboystiefel und Brücke-Künstler gemeinsam? Wie Baselitz selber waren Kirchner, Schmidt-Rotluff, Heckel und Karl May entweder Sachsen oder, wie die Brücke-Künstler, lange dort ansässig.
Baselitz, immer auf der Suche nach dem ‚Deutschen’ in der Kunst, jongliert also auch in seinen neuesten Arbeiten weiter mit kunsthistorischen und zugleich biographischen Referenzen – mittlerweile mit charmant selbstverständlicher Lässigkeit.
Remix in Berlin
Contemporary Fine Arts is Showing New Works by Georg Baselitz
Contemporary Fine Arts is pleased to announce the solo show “The Bridge Ghost’s Supper” by Georg Baselitz. The exhibition will centre around the new, large work Nachtessen in Dresden (Remix). It is a remix of Baselitz’s famous work of the same title from 1983. 38 ink drawings that vary the motif of the painting in portraits and detailed views complement the show.
Baselitz has been working on the new work group of the remixes, which was shown for the first time in the comprehensive museum show “Baselitz Remix” at Munich’s Pinakothek der Moderne. The remix works are new versions of those paintings that are considered seminal for his artistic identity and that stand for his international recognition – like Nachtessen in Dresden from 1983, which by now is part of the permanent collection of Kunsthaus Zurich.
In the new version of the painting, three male figures in dark suits with four charismatic heads shine before a black background. The scene is – as has been typical for Baselitz since 1969 – upside down. The four people are portraits of icons of (German) expressionism: in the middle the ageing Edvard Munch, framed by the three Brücke artists Kirchner, Schmidt-Rotluff, and Heckel. They are the same protagonists Baselitz had shown in the original Nachtessen in Dresden of 1983.
But whereas the colour and formal vocabulary of the original work played with that of German expressionism and the pasty paint application typical of, for example, Edvard Munch and Emil Nolde, the current remix work is a contemporary realization of the motif. The painting style of the remix works has gained more of the quality of a drawing – a characteristic which Baselitz has been refining since the mid 1990s. In Nachtessen in Dresden (Remix), the oil paint is shiny, applied onto the canvas with masterly, quick brushstrokes.
And even more has changed: in the composition of the remix, the table at which the figures are sitting in the 1983 version and which made the setting reminiscent of the Last Supper, is missing. In the new version, the shoes are visible: black cowboy boots that make one think of Karl May’s stories set in the Wild West. Enlarged versions of them are, together with portraits, the subject of the 38 ink drawings. But what do Karl May cowboy boots and Brücke artists have in common? Like Baselitz himself, Kirchner, Schmidt-Rotluff, Heckel, and Karl May were either Saxons or, like the Brücke artists, lived in Saxony for a long time.
Baselitz, always looking for what is ‘German’ in art, in his most recent works continues to juggle with art historical and simultaneously biographical references – at this point with a charming ease and nonchalance.
The Bridge Ghost's Supper
February 10 - March 24, 2007
Remix in Berlin
Contemporary Fine Arts zeigt neue Arbeiten von Georg Baselitz
Contemporary Fine Arts freut sich, die Einzelausstellung „The Bridge Ghost’s Supper“ von Georg Baselitz bekannt geben zu dürfen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die neue, großformatige Arbeit “Nachtessen in Dresden (Remix)“. Es ist ein ‚Remix’ des berühmten, gleichnamigen Werkes von Baselitz aus dem Jahr 1983. 38 Tuschezeichnungen, die das Motiv des Bildes in Porträt- und Detailansichten variieren, komplettieren die Schau.
Seit 2005 arbeitet Baselitz an der neuen Werkgruppe der Remix-Arbeiten, die erstmals 2006 in der großen Museumsausstellung „Baselitz Remix“ in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt wurde. Die Remix-Arbeiten sind Neufassungen der Bilder, die als prägnant für seine künstlerische Identität gelten und für seine internationale Anerkennung stehen - wie auch das „Nachtessen in Dresden“ von 1983, welches mittlerweile zur ständigen Sammlung des Kunsthaus Zürich gehört.
In der neuen Bearbeitung des Bildes leuchten vor schwarzem Hintergrund drei Männerfiguren in blauen Anzügen, aus denen vier charismatische Köpfe schauen. Die Szene steht – seit 1969 typisch für Baselitz – auf dem Kopf. Bei den vier Personen handelt es sich um Portraits vierer Ikonen des (deutschen) Expressionismus: in der Mitte sitzt der alternde Edvard Munch, gerahmt von den drei Brücke-Künstlern Kirchner, Schmidt-Rotluff und Heckel. Es sind dieselben Protagonisten, die Baselitz auch schon in seinem Ursprungswerk „Nachtessen in Dresden“, 1983 gezeigt hatte.
Während jedoch die Farb- und Formensprache im Ursprungswerk mit jener des Deutschen Expressionismus und dem pastosen Farbauftrag eines Edvard Munch und Emil Nolde spielte, ist das aktuelle Remix-Werk eine zeitgemäße Umsetzung des Motivs. Die Malerei der Remix-Arbeiten ist zeichnerischer geworden. Ein Wesenszug, an dem Baselitz seit Mitte der 1990er Jahre feilt. In „Nachtessen in Dresden (Remix)“ steht die Ölfarbe glänzend mit virtuos schnellem Pinselstrich auf der Leinwand.
Und noch mehr hat sich verändert: im Bildaufbau des Remix fehlt der Tisch, an dem die Figuren im Werk von 1983 in einer Abendmahl ähnlichen Situation noch saßen. So fällt im Remix der Blick auf die Schuhe: schwarze Cowboystiefel, die an Karl Mays „Winnetou und Old Shatterhand“ Geschichten denken lassen. Sie sind als vergrößerte Details neben den Portraits der vier Protagonisten in den 38 Tuschezeichnungen Thema. Doch was haben Karl May-Cowboystiefel und Brücke-Künstler gemeinsam? Wie Baselitz selber waren Kirchner, Schmidt-Rotluff, Heckel und Karl May entweder Sachsen oder, wie die Brücke-Künstler, lange dort ansässig.
Baselitz, immer auf der Suche nach dem ‚Deutschen’ in der Kunst, jongliert also auch in seinen neuesten Arbeiten weiter mit kunsthistorischen und zugleich biographischen Referenzen – mittlerweile mit charmant selbstverständlicher Lässigkeit.
Remix in Berlin
Contemporary Fine Arts is Showing New Works by Georg Baselitz
Contemporary Fine Arts is pleased to announce the solo show “The Bridge Ghost’s Supper” by Georg Baselitz. The exhibition will centre around the new, large work Nachtessen in Dresden (Remix). It is a remix of Baselitz’s famous work of the same title from 1983. 38 ink drawings that vary the motif of the painting in portraits and detailed views complement the show.
Baselitz has been working on the new work group of the remixes, which was shown for the first time in the comprehensive museum show “Baselitz Remix” at Munich’s Pinakothek der Moderne. The remix works are new versions of those paintings that are considered seminal for his artistic identity and that stand for his international recognition – like Nachtessen in Dresden from 1983, which by now is part of the permanent collection of Kunsthaus Zurich.
In the new version of the painting, three male figures in dark suits with four charismatic heads shine before a black background. The scene is – as has been typical for Baselitz since 1969 – upside down. The four people are portraits of icons of (German) expressionism: in the middle the ageing Edvard Munch, framed by the three Brücke artists Kirchner, Schmidt-Rotluff, and Heckel. They are the same protagonists Baselitz had shown in the original Nachtessen in Dresden of 1983.
But whereas the colour and formal vocabulary of the original work played with that of German expressionism and the pasty paint application typical of, for example, Edvard Munch and Emil Nolde, the current remix work is a contemporary realization of the motif. The painting style of the remix works has gained more of the quality of a drawing – a characteristic which Baselitz has been refining since the mid 1990s. In Nachtessen in Dresden (Remix), the oil paint is shiny, applied onto the canvas with masterly, quick brushstrokes.
And even more has changed: in the composition of the remix, the table at which the figures are sitting in the 1983 version and which made the setting reminiscent of the Last Supper, is missing. In the new version, the shoes are visible: black cowboy boots that make one think of Karl May’s stories set in the Wild West. Enlarged versions of them are, together with portraits, the subject of the 38 ink drawings. But what do Karl May cowboy boots and Brücke artists have in common? Like Baselitz himself, Kirchner, Schmidt-Rotluff, Heckel, and Karl May were either Saxons or, like the Brücke artists, lived in Saxony for a long time.
Baselitz, always looking for what is ‘German’ in art, in his most recent works continues to juggle with art historical and simultaneously biographical references – at this point with a charming ease and nonchalance.