Erwin Bohatsch
04 Apr - 12 May 2007
ERWIN BOHATSCH
„sehr schön“
Eröffnung: Dienstag, 3. April 2007
Dauer: 4. April bis 12. Mai 2007
Kurztext:
„sehr schön“ klingt unbedarfter als ein viel gehörtes Nichturteil zur Kunst, das oftmals die flüchtigen Wahrnehmungen an Vernissagen begleitet, und die Werke immerhin „interessant!“ erscheinen lässt. Und dennoch liegt im Begriff des Schönen etwas, das oftmals nur unter viel theoretischem Aufwand sichtbar werden darf. Viele Begriffe der Kunstgeschichte sind derartig „belastet“ eben weil sie eine Geschichte haben und die Bedeutung von Worten durch ihren Gebrauch und eben auch Missbrauch bestimmt wird.
Ungeachtet dieser Sachverhalte lässt sich im Hinblick auf die Malerei von Erwin Bohatsch der Eindruck von „Schönheit“ nicht abweisen. Die dadurch induzierte Erfahrung beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Oberflächenreiz, sie ist, vielfach vermittelt durch Reduktion und Kargheit der Mittel, das Produkt von Konzentration.
Denys Zacharopoulos verdeutlicht dies in folgender Feststellung: „Trotz seines einfachen und nahezu minimalen Aussehens entsteht der Sinn in Bohatschs Werk eher durch die Dichte der Information, die das Werk verbindet und verdichtet, als durch ein Herausstellen ihrer Kodifizierung. Die Erfahrung des Werks muss als die einer Dichte der Erfahrung im eigentlichen Sinne begriffen werden. Die Erfahrung bringt die Dichte des Sinnes und die Dichte des Aufbaus des Werks in ein "Kontinuum", in dem Malerei, Gemälde und Blick nicht zu unterscheiden sind“.
Vielleicht ist die Wahrnehmung von „Schönheit“ das Ergebnis dieser opaken, in sich gefügten Erfahrung, die die Malereien auch in ihrer Malweise und nicht nur in der sinnlichen Präsenz der Gemälde deutlich wird.
Die gegenwärtige Ausstellung, deren Charakter weniger der einer Werkschau mit neuen Malereien ist, sondern vielmehr von Überlegungen geleitet wird, die einen Erfahrungszusammenhang ins Auge fassen, in dem die Bilder als Bildkonzepte wahrgenommen werden können, bietet auch Überraschungen im Hinblick auf das zu erwartende „Schöne“ in den Werken von Erwin Bohatsch. Eine starke Rhythmisierung durch den Wechsel von Formaten und die thesenhafte Gegenüberstellung einzelner Bilder, macht diese zu Argumenten in einem Diskurs, der zunächst mit den visuellen Mitteln der Malerei geführt wird. Farben und eine variantenreiche Malweise überlagern das bekannte Repertoire, sodass nach einer Phase der Konzentration nun wieder zentrifugale Kräfte spürbar werden.
„sehr schön“
Eröffnung: Dienstag, 3. April 2007
Dauer: 4. April bis 12. Mai 2007
Kurztext:
„sehr schön“ klingt unbedarfter als ein viel gehörtes Nichturteil zur Kunst, das oftmals die flüchtigen Wahrnehmungen an Vernissagen begleitet, und die Werke immerhin „interessant!“ erscheinen lässt. Und dennoch liegt im Begriff des Schönen etwas, das oftmals nur unter viel theoretischem Aufwand sichtbar werden darf. Viele Begriffe der Kunstgeschichte sind derartig „belastet“ eben weil sie eine Geschichte haben und die Bedeutung von Worten durch ihren Gebrauch und eben auch Missbrauch bestimmt wird.
Ungeachtet dieser Sachverhalte lässt sich im Hinblick auf die Malerei von Erwin Bohatsch der Eindruck von „Schönheit“ nicht abweisen. Die dadurch induzierte Erfahrung beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Oberflächenreiz, sie ist, vielfach vermittelt durch Reduktion und Kargheit der Mittel, das Produkt von Konzentration.
Denys Zacharopoulos verdeutlicht dies in folgender Feststellung: „Trotz seines einfachen und nahezu minimalen Aussehens entsteht der Sinn in Bohatschs Werk eher durch die Dichte der Information, die das Werk verbindet und verdichtet, als durch ein Herausstellen ihrer Kodifizierung. Die Erfahrung des Werks muss als die einer Dichte der Erfahrung im eigentlichen Sinne begriffen werden. Die Erfahrung bringt die Dichte des Sinnes und die Dichte des Aufbaus des Werks in ein "Kontinuum", in dem Malerei, Gemälde und Blick nicht zu unterscheiden sind“.
Vielleicht ist die Wahrnehmung von „Schönheit“ das Ergebnis dieser opaken, in sich gefügten Erfahrung, die die Malereien auch in ihrer Malweise und nicht nur in der sinnlichen Präsenz der Gemälde deutlich wird.
Die gegenwärtige Ausstellung, deren Charakter weniger der einer Werkschau mit neuen Malereien ist, sondern vielmehr von Überlegungen geleitet wird, die einen Erfahrungszusammenhang ins Auge fassen, in dem die Bilder als Bildkonzepte wahrgenommen werden können, bietet auch Überraschungen im Hinblick auf das zu erwartende „Schöne“ in den Werken von Erwin Bohatsch. Eine starke Rhythmisierung durch den Wechsel von Formaten und die thesenhafte Gegenüberstellung einzelner Bilder, macht diese zu Argumenten in einem Diskurs, der zunächst mit den visuellen Mitteln der Malerei geführt wird. Farben und eine variantenreiche Malweise überlagern das bekannte Repertoire, sodass nach einer Phase der Konzentration nun wieder zentrifugale Kräfte spürbar werden.