Stefan Burger
23 Aug - 15 Sep 2007
© Stefan Burger
'Internationales Seifenkistenrennen Leipzig 2002', 2007
mixed media
350cm x 250cm x 250cm
'Internationales Seifenkistenrennen Leipzig 2002', 2007
mixed media
350cm x 250cm x 250cm
STEFAN BURGER
"(über Sommer) plötzlich weggerutschte Parameter"
Der in Zürich lebende Künstler Stefan Burger (*1977, Müllheim, Baden, D) geht in seiner Arbeit den referenziellen Irrwegen und Sackgassen im Bezugssystem Kunst nach. Subtil inszeniert Burger die Kunst und rätselhafte Tücken des Alltags in ihren selten beachteten Momenten der Ungewissheit. Seine Fotografien, skulpturalen Arbeiten, Videos und Papierarbeiten zeigen kurze Augenblicke des Innehaltens und der Zwiespältigkeit auf, sowohl im Prozess ihres Entstehens, als auch gleichzeitig in ihrer Rezeption.
Situationen der Kunstgeschichte und in Privatmythologien verwickelte Alltagssituationen, werden gleichsam eingesetzt und simultan gegengelesen, und mal mehr, mal weniger deutlich auf ihr inhaltliches und formales Gleichgewicht getestet. Mechanismen der Deutung werden vordergründig offen gelegt und enträtseln sich dennoch nie ganz, übernehmen mitunter sogar selbst eine Art Statistenrolle im Spiel mit Produzenten und Rezipienten.
Die Arbeit „davon gelaufener Bildhauer“, 2007 zeigt als bühnenhaft inszenierte, direkt auf die Wand applizierte Fotografie, eine scheinbar abrupt verlassene Produktionsstätte, während im Video „Kollaps“, 2006 eine modernistisch anmutende Rauminstallation plötzlich in sich zusammenbricht. Eine Papierarbeit zeigt verschiedene Variationen einer Chaise- Longue, die eine unbequeme Gesprächskonstellation für drei Personen suggeriert, eine andere, ein in der Weite eines Blattes verlorenes Schlüsselloch.
Die Skulptur „Internationales Seifenkistenrennen Leipzig 2002“, 2007 wiederum zitiert eine wuchtige Skulptur im Öffentlichen Raum, welche mit Autoreifen drapiert ist, damit beim vorbei führenden Seifenkistenrennen, keine beteiligten Rennfahrer, noch Kunstwerke zu Schaden kommen können. Das Teilsystem der Bricolage- Rennfahrer und das der Steinbildhauer prallt unvermittelt aufeinander und wird zu einem nicht vorgesehenen, kommunikativen Austausch aufgefordert.
Burgers Werke untersuchen die Grundbedingungen der Kunst mit viel Feingefühl und leisem Humor, und zeigen darin die Möglichkeiten ihres Scheiterns auf, denen stets auch etwas unverhofft Poetisches innewohnt. Denn dieses eigentümliche Moment, in dem alles auf der Kippe steht, dieser Blick in den Abgrund, bedeutet zugleich auch immer die grösste Freiheit.
"(über Sommer) plötzlich weggerutschte Parameter"
Der in Zürich lebende Künstler Stefan Burger (*1977, Müllheim, Baden, D) geht in seiner Arbeit den referenziellen Irrwegen und Sackgassen im Bezugssystem Kunst nach. Subtil inszeniert Burger die Kunst und rätselhafte Tücken des Alltags in ihren selten beachteten Momenten der Ungewissheit. Seine Fotografien, skulpturalen Arbeiten, Videos und Papierarbeiten zeigen kurze Augenblicke des Innehaltens und der Zwiespältigkeit auf, sowohl im Prozess ihres Entstehens, als auch gleichzeitig in ihrer Rezeption.
Situationen der Kunstgeschichte und in Privatmythologien verwickelte Alltagssituationen, werden gleichsam eingesetzt und simultan gegengelesen, und mal mehr, mal weniger deutlich auf ihr inhaltliches und formales Gleichgewicht getestet. Mechanismen der Deutung werden vordergründig offen gelegt und enträtseln sich dennoch nie ganz, übernehmen mitunter sogar selbst eine Art Statistenrolle im Spiel mit Produzenten und Rezipienten.
Die Arbeit „davon gelaufener Bildhauer“, 2007 zeigt als bühnenhaft inszenierte, direkt auf die Wand applizierte Fotografie, eine scheinbar abrupt verlassene Produktionsstätte, während im Video „Kollaps“, 2006 eine modernistisch anmutende Rauminstallation plötzlich in sich zusammenbricht. Eine Papierarbeit zeigt verschiedene Variationen einer Chaise- Longue, die eine unbequeme Gesprächskonstellation für drei Personen suggeriert, eine andere, ein in der Weite eines Blattes verlorenes Schlüsselloch.
Die Skulptur „Internationales Seifenkistenrennen Leipzig 2002“, 2007 wiederum zitiert eine wuchtige Skulptur im Öffentlichen Raum, welche mit Autoreifen drapiert ist, damit beim vorbei führenden Seifenkistenrennen, keine beteiligten Rennfahrer, noch Kunstwerke zu Schaden kommen können. Das Teilsystem der Bricolage- Rennfahrer und das der Steinbildhauer prallt unvermittelt aufeinander und wird zu einem nicht vorgesehenen, kommunikativen Austausch aufgefordert.
Burgers Werke untersuchen die Grundbedingungen der Kunst mit viel Feingefühl und leisem Humor, und zeigen darin die Möglichkeiten ihres Scheiterns auf, denen stets auch etwas unverhofft Poetisches innewohnt. Denn dieses eigentümliche Moment, in dem alles auf der Kippe steht, dieser Blick in den Abgrund, bedeutet zugleich auch immer die grösste Freiheit.