Galerie b2

Caroline Hake NEUROPLAN

03 Jun - 01 Jul 2006

KESSLER ZWILLINGE, KESSLER TWINS
2006, 80 x 100 cm, C-Print
NEUROPLAN
Installationsansicht / Installation View
Galerie b2_ 2006
SCHALTOTER RAUM, ACOUSTICALLY DEAD SPACE
2006, 80 x 100 cm, C-Print
KARIBIK, CARIBEAN
2006, 80 x 100 cm, C-Print
FLIEGENDER TEPPICH, FLYING CARPET
2006, 80 x 100 cm, C-Print
WARMFRONT, WARM FRONT
2006 , 80 x 100 cm, C-Print

Caroline Hake NEUROPLAN

Caroline Hake ́s works deal with the contrast between reality staged via the (mass) media and factual conditions of everyday life. She does not seek to generate deliberate visual confusion, which would make it impossible to tell fiction from reality, concentrating on societal and instrumentalized contradictions of desire and reality instead.

These contradictions are the basic idea of her new work Neuroplan. To her as a photographer the forms of architecture, design, media staging or the organization of recreational facilities appear to symbolize empty promises and the unattainable desire for a perfect present. Hake presents a heterogeneous spectrum of possible places and stages of action. She does not follow a serial logic in her picture sequels, but rather condenses her statements on an associative level. Hake presents subject matters that can hardly be defined at first sight. Uncanny experimental arrangements, hinted at by the titles: Schalltoter Raum (Soundproof Room), Fliegender Teppich ( Magic Carpet), Warmfront (Warm Front). However the photographs do not reveal these phenomena, but rather the awkward and dull character of the experiments and arrangements preceding them. At the same time, the pictures demonstrate how suppression and vision create substitute worlds in order to avoid meeting the pressing demands of reality. The calculated simulation of existential needs and the illusions of a general overview, understanding and perfection are echoed throughout Neuroplan.
© Text by Maik Schlüter, 2006


Caroline Hake NEUROPLAN (deutsch)

Caroline Hake thematisiert in ihren Arbeiten den Kontrast zwischen einer medialen und inszenierten Wirklichkeit und den realen Bedingungen des Alltagslebens. Sie strebt dabei nicht ein visuelles Verwirrspiel an, das eine Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität unmöglich macht, sondern konzentriert sich auf den gesellschaftlichen und instrumentalisierten Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Diese Widersprüche sind das Grundthema ihrer neuen Arbeit Neuroplan. Der Fotografin erscheinen die Formen der Architektur, des Designs, der medialen Inszenierungen oder Gestaltung von Freizeiteinrichtungen als Sinnbilder für uneingelöste Versprechen und dem nicht erfüllbaren Wunsch nach einer perfekten Gegenwart. Sie zeigt ein heterogenes Spektrum möglicher Orte und Inszenierungen. Sie setzt dabei nicht auf eine serielle Logik in der Bildabfolge, sondern verdichtet ihre Aussagen auf assoziativer Ebene. Hake zeigt Sujets, die auf den ersten Blick kaum zu benennen sind. Merkwürdige Versuchsanordnungen, die sich erst über den Titel erschließen: Schalltoter Raum, Fliegender Teppich, Warmfront. Auf den Bildern erschließen sich aber nicht die Phänomene, sondern vielmehr der hölzerne und dröge Charakter der Aufbauten und Anordnungen. Gleichzeitig zeigen die Bilder, wie durch Verdrängung und Projektion Ersatzwelten kreiert werden, um nicht den akuten Anforderungen der Wirklichkeit begegnen zu müssen. Die kalkulierte Simulation existenzieller Bedürfnisse und die Illusionen von Überblick, Verständnis und Perfektion finden ihren Widerhall in der gesamten Arbeit Neuroplan.



 

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