Galerie b2

Katrin Heichel DAS GROSSE HALALI

14 Jan - 25 Feb 2006

KATRIN HEICHEL
"Das große Halali"

In Das große Halali, Katrin Heichel presents a series of recent works that revolve around hunting and the culture related to it. Heichel investigates different archetypes of human behaviour that merge in the act of hunting: a carnal urge as well as creativeness, a desire to preserve nature’s dependency on humankind, a retreat from a world determined by the (mass) media into an apparently primal state, a primitive hankering to impress as well as an admiration of such behaviour.
Here one discovers – apart from a deep-rooted male compulsion to hunt and a pleasure in killing – the urge to assemble representative parts of the victim’s, i.e. the quarry’s body in an aesthetically pleasing display after the hunt. Moreover, hunting’s popularity suggests closeness to one’s homeland and the will to foster customs and tradition.
On her quest for beauty and the meaning of apparent destructiveness – and their possible formal universality –, Heichel employs and consciously ironizes elements of kitsch and everyday popular culture, applying the devices of painting within the bounds of the canvas and, more recently, in spatial arrangements.
Katrin Heichel neither attempts to make a joke out of the properties under investigation, nor present them as anachronistic curios. As an artist she is more interested in finding which forms may provoke reflection on fundamental human traits within the seemingly emancipated, ‘contemporary’ viewer.
Self-reflection is central to Heichel’s work, for confrontation with the self unavoidably generates those emotions, which the artist seeks to convey: a spasmodic longing for sentimentality and theatricality, as well as repugnance, anxiety and pugnacity.

(deutsch)
In der Ausstellung Das große Halali zeigt Katrin Heichel eine neue Werkreihe, deren Inhalte den Jagdsport und das damit verbundene Lebensgefühl thematisiert. Ihre Untersuchung gilt den sich in der Jagd vereinenden vielfältigen archetypischen Verhaltensweisen des Menschen: Das Triebhafte ebenso wie das Schöpferische, der Wunsch, die in Abhängigkeit befindliche Natur zu erhalten, der Rückzug aus einer medial geprägten Welt in ein scheinbar ursprüngliches Dasein, bis hin zu primitivem Imponiergehabe und dessen Bewunderung.

Es findet sich dort neben dem tief verwurzelten männlichen Jagdtrieb und der Lust am Töten ebenso der Drang, die repräsentativen Körperteile des „Opfers“ / der „Beute“ in ästhetischen Arrangements zur Schau zu stellen. Zudem demonstriert die weit verbreitete Leidenschaft der Jagd Heimatverbundenheit und Brauchtumspflege. Auf der Suche nach der Schönheit und dem Sinn des scheinbar Destruktiven sowie deren eventueller formaler Allgemeingültigkeit arbeitet die Künstlerin mit teils ironischen Kitsch- und alltäglichen Volkstümlichkeitszitaten, welche sich mit den Mitteln der Malerei über die Leinwände nun auch in den Raum begeben. In ihrer künstlerischen Auseinandersetzung geht es Katrin Heichel nicht darum, die angeführten Aspekte ins Lächerliche zu ziehen oder als anachronistisches Kuriosum vorzuführen. Die Künstlerin interessiert vielmehr, welcher Form es bedarf, um bei einem scheinbar emanzipierten und modern geprägten Publikum einen Anstoß zur Reflexion dieser Ureigenschaften wach zu rufen. Die Reflexion der eigenen Person bleibt dabei ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit, denn die Konfrontation mit diesem Thema verursacht unausweichlich jene Gefühle, die die Malerin zu erzeugen sucht: aufflammende Sehnsucht nach Sentimentalität und Theatralik sowie Abscheu, Schaudern und Streitbarkeit.
 

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