Kamm

Pavel Pepperstein

30 Oct - 19 Dec 2009

„The Great Pan (Suprematist Studies of the Greek Myths)“, 2009, Aquarellfarbe, Tinte / Papier, 24 x 32 cm
PAVEL PEPPERSTEIN

A SUPREMATIST STUDY OF THE ANCIENT GREEK MYTHS

30.OKTOBER – 19.DEZEMBER 2009, DI-SA 11-18 UHR

Pavel Pepperstein verknüpft in seinen zeichnerischen Arbeiten zu der Ausstellung „A Suprematist Study of the Ancient Greek Myths” Figuren aus der griechischen Mythologie mit Zeichen, Symbolen und geometrischen Formen, die für gewöhnlich mit der abstrakten suprematistischen Bewegung in Verbindung gebracht werden.

Als Künstler und Schriftsteller gehört Pavel Pepperstein einer jungen Generation russischer Konzeptkünstler an, die sich unter den gesellschaftlichen Bedingungen der späten Sowjetunion zusammengefunden hatte und den Wunsch entwickelte, die traditionellen künstlerischen Stilrichtungen Russlands hinter sich zu lassen. Narrative Elemente und abstrakte Formen werden von Pavel Pepperstein in neue Bedeutungsbereiche überführt und lassen spielerische Brechungen entstehen. Die Unbefangenheit seiner Arbeiten täuscht nur auf einen ersten Blick über seine kritische Auseinandersetzung mit der Kunsttradition hinweg.

Die teils frivolen Szenen seiner neuen Serie schaffen eine ironische und kraftvolle Distanz zur Abstraktion, die sich in Russland aus den feierlichen Ikonen und den erhabenen Formen des Futurismus und den folgenden Stilrichtungen entwickelt hatte. Vertraute kulturelle und kunsthistorische Motive werden in seinen Zeichnungen in visionäre Vorstellungen verwandelt. Die lebendige Geschichtlichkeit der Arbeiten von Pavel Pepperstein zu der Serie für „A Suprematist Study of the Ancient Greek Myths“ entsteht bei der bildlichen Zusammenführung zweier Ideenwelten.

Das griechische Wort mythologia, das im Titel der Serie auftaucht und die Worte mythoi (Geschichten) und legein (Erzählen) verbindet, wird spielerisch und buchstäblich ins Bild gesetzt: Erscheinungsformen einer fantastischen Welt werden in Bildern erzählt. Diese Darstellungen werden von geometrischen Formen kontrastiert, die ebenfalls Teil einer Kulturgeschichte, referentiell sind. In einer Arbeit beispielsweise mit dem Titel „The Fight between Gods an the Centaur“ greifen die als Ikonen der Kunstgeschichte bekannt gewordenen geometrischen Figuren (vor allem ist da das unentbehrliche Schwarze Quadrat Malevichs zu sehen) einen Zentauren – halb Tier, halb Mann – an, der aussichtslos diesen Kampf annimmt und versucht, die bedrohlichen Formen abzuwehren.

Mit einem Augenzwinkern jedoch, das von der Bekanntheit der gewählten Motive weiß und mit künstlerischer Fertigkeit, die unterschiedlichen Repräsentationsformen der Motive zusammenzuführen, befragt Pavel Pepperstein mit spielerischer Leichtigkeit, mit Aquarellfarbe und Tusche, die Grundfesten unserer kulturellen Ideen und Identität.
 

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